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Bayer: Radikaler Umbau beginnt – was plant der CEO noch?

Simon Ruić / 18.01.24 / 8:49

Bayer (WKN: BAY001) will zahlreiche der 22.000 Stellen in Deutschland streichen, wobei auch viele Manager ihre Jobs verlieren sollen. Das gab der DAX-Konzern am Mittwochabend bekannt. Ich glaube, dass der massive Personalabbau nur der erste Schritt eines noch radikaleren Plans ist.

bayer.com

ℹ️ Bayer vorgestellt

  • Die Bayer AG ist einer der weltgrößten Chemie- und Pharmakonzerne.
  • Der Konzern ist in die drei Geschäftsbereiche Pharmaceuticals (rezeptpflichtige Arzneimittel), Consumer Health (rezeptfreie Medikamente) und Crop Science (Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung) untergliedert.
  • Bayer hat seine Konzernzentrale in Leverkusen und notiert sowohl im deutschen Leitindex DAX als auch im Index der größten europäischen Unternehmen EURO STOXX 50.
  • Der Konzern kommt derzeit auf einen Börsenwert von rund 33 Milliarden €.

Massiver Stellenabbau geplant

Der von Bayer-CEO Bill Anderson angestrebte Bürokratieabbau im Konzern wird viele Beschäftige ihren Job kosten.

Wie die Leverkusener am Mittwochabend gekannt gegeben haben, hat sich der Vorstand mit Arbeitnehmervertretern über einen erheblichen Abbau von Arbeitsplätzen verständigt – insbesondere bei Mitarbeitern mit Führungs- und Koordinationsaufgaben. Die Maßnahmen sollen bis Ende 2025 abgeschossen sein, wobei sich der Umfang der Streichungen noch nicht beziffern ließe, so Bayer.

Im Gegenzug will der Pharma- und Agrarriese bis Ende 2026 auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten und vom Stellenabbau betroffenen Mitarbeitern bei der Jobsuche auf dem externen Arbeitsmarkt helfen.

Neues Betriebsmodell wie im „Kleinunternehmen“

Der Schritt kommt nicht überraschend, nachdem Anderson bereits angekündigt hatte, den DAX-Konzern einen radikalen Kulturwandel zu unterziehen.

„Zwischen mir und unseren Kunden gibt es immer noch zwölf Ebenen. Das ist einfach zu viel“, sagte der US-Amerikaner im November vielsagend. Am Donnerstag kündigte er nun die Einführung eines Organisationsmodells namens Dynamic Shared Ownership (DSO) an, bei dem „jeder im Unternehmen in kleinen, selbstverwaltenden Teams arbeiten wird, die sich auf einen Kunden oder ein Produkt konzentrieren – so wie es ein Kleinunternehmen tun würde.“

Die neue Betriebsstruktur zielt demnach darauf ab, Bayer „deutlich agiler zu machen und seine Performance erheblich zu steigern“.

Investoren wollen Wandel

Bayer steht seitens der Investoren unter Druck, den Konzern umzukrempeln.

Der unerwartete Studienflop des Medikamenten-Hoffnungsträgers Asundexian im Herbst hat Anleger geschockt und den Aktienkurs des Konzerns um ein Viertel einbrechen lassen. Es war der mögliche große Blockbuster, der wegen auslaufender Patente wegbrechende Erlöse in den kommenden Jahren kompensieren sollte.

Im Agrargeschäft belasten zudem schwache Preise und die US-Rechtsstreitigkeiten um den angeblich krebserregenden Unkrautvernichter Roundup.

Das ist nur der erste Schritt

In den vergangenen Wochen hat sich die Bayer-Aktie jedoch bereits teilweise erholt.

Während die Zweifler alle ausgestiegen zu sein scheinen, glaubt der Großteil des Markts offenbar daran, dass das Bayer-Management nun die richtigen Hebel bewegt, um in den kommenden Jahren reichlich Shareholder-Value freizusetzen. Vor diesem Hintergrund ist auch eine Aufspaltung des Konzerns, wie sie zahlreiche Investoren fordern, keinesfalls ausgeschlossen.

In diesem Artikel habe ich vor knapp zwölf Monaten schon vorgerechnet, wie die Eliminierung des Konglomerats-Rabatts den Wert der DAX-Aktie auf über 100 € heben könnte.

Ich glaube: Die radikale Verschlankung der Führungsstrukturen ist nur der erste große Schritt von Vorstandschef Anderson, während er im Hintergrund die Gespräche zur Teilung des Konzerns vorantreibt.

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