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Bayer-Aktie: Geht die Kursrallye weiter?

Simon Ruić / 31.03.22 / 11:59

Die Aktie von Bayer (WKN: BAY001) hat im vergangenen Monat rund ein Fünftel zugelegt auf nunmehr 62,50 €. Kein Wunder: Die Gewinne sprudeln wieder und der Glyphosat-Ärger scheint beinahe ausgestanden. Jetzt kündigt der DAX-Konzern weitere Milliardeninvestitionen in seine Pharma-Sparte an. Während wichtige Patente bald auszulaufen drohen, haben sich die Gentherapie und ein Krebsmittel zu den Hoffnungsträgern der Leverkusener entwickelt. Geht es für den Titel gegen das schwache Börsenumfeld weiter hoch?

Die Bayer AG mit Sitz in Leverkusen gehört mit rund 100.000 Mitarbeitern und einem Börsenwert von über 60 Milliarden € zu den größten Chemie- und Pharmakonzernen weltweit. Mit der Übernahme des US-Agrarkonzerns Monsanto 2016 hat das Unternehmen seine Marktposition ausgebaut, sich jedoch auch Rechtsrisiken ins Haus geholt.

Ausbau des Pharmaproduktionsnetzes

Weitere 2 Milliarden € will Bayer nun in seine globale Pharma-Produktion investieren. Das Geld soll in den kommenden drei Jahren in neue Technologien, Automatisierung und Digitalisierung fließen, teilte der DAX-Konzern am heutigen Donnerstag mit.

Einen wesentlichen Teil der Mittel wollen die Leverkusener dazu verwenden, um den US-Standort Berkeley zu erweitern und damit die Produktion von Zell- und Gentherapien zu stärken, heißt es in der Mitteilung. Bayer steckt große Hoffnungen in das noch junge Geschäft, das der Konzern erst Anfang des Jahres durch eine Zusammenarbeit mit einem US-Genspezialisten ausgebaut hat.

Deutschland soll den Angaben nach dennoch ein bedeutender strategischer Produktionsstandort bleiben. So hatten die Leverkusener Anfang März hohe Investitionen hierzulande angekündigt: Die Pharma-Standorte in Bergkamen, Berlin, Leverkusen, Weimar und Wuppertal sollen mit über 1,4 Milliarden € ebenfalls fit für die Zukunft gemacht werden.

Um Geld für die Investitionen in die als zukunftsträchtig erachteten Geschäfte zu ermöglichen, macht Bayer laut der Mitteilung in anderen Bereichen Abstriche. So will der DAX-Konzern eine Produktionsanlage in Sao Paulo, Brasilien an einen neuen Betreiber übergeben. Zudem sollen Teile der Infrastruktur sowie der Dienstleistungsbereiche an den deutschen Standorten in Bergkamen, Wuppertal und Berlin an externe Partner übertragen werden.

Milliardenumsatz-Phantasien für Krebsmittel

Bayer muss in seiner Pharma-Bereich dringend neue Umsatztreiber entwickeln. So laufen von den beiden Medikamenten, die rund die Hälfte des Spartenumsatzes ausmachen, in wenigen Jahren die Patente aus.

Das Krebsmittel Nubeqa gilt derzeit als großer Hoffnungsträger der Leverkusener. Das Medikament ist für die Behandlung von nicht-metastasierendem Prostatakrebs weltweit bereits auf 60 Märkten erhältlich. Vor drei Wochen hat der Mischkonzern nun auch die Zulassung zur Therapie von fortgeschrittenem Prostatakrebs beantragt – zunächst in der Europäischen Union und in den USA.

Nach äußerst positiven Studienergebnissen gilt grünes Licht durch die jeweiligen Arzneimittelbehörden als sehr wahrscheinlich. Aufgrund der ermutigenden Test-Resultate hat Bayer das Spitzenumsatzpotenzial von Nubeqa von einer Milliarde auf mehr als drei Milliarden € angehoben.

Monsanto-Ärger fast ausgestanden

Nachdem Bayer trotz Milliarden-Rückstellungen für den Glyphosat-Streit 2021 in die Gewinnzone zurückgekehrt ist, rechnet der DAX-Konzern auch im laufenden Jahr mit einem deutlichen Wachstum: Der Nettoüberschuss soll von einer Milliarde auf 4,8 Milliarden € anwachsen.

Aufgrund des intransparenten Umgangs der Managements mit den Monsanto-Risiken hielten sich die Bayer-Investoren bis vor Kurzem noch zurück. Nun sind die zu erwarteten Rückstellungen bekannt und bei Anlegern wächst die Überzeugung, dass der Rechtsstreit den Pharma- und Chemieriesen nicht mehr ernsthaft erschüttern kann. Zudem hat Vorstandschef Werner Baumann zuletzt eine weitgehende Beendigung der Gerichtsverfahren in Aussicht gestellt.

Üppige Kapital- und Dividendenerträge

So kam es, wie es kommen musste: Seit meinem letzten Bayer-Update, bei dem ich ein Kurspotenzial von bis zu +50% in Aussicht gestellt habe, ist die Aktie bereits um mehr als ein Fünftel gestiegen. Für den nächsten kräftigen Aufwärtsschub könnte das Krebsmittel Nubeqa sorgen. Neue Zulassungen sind für den Hoffnungsträger mit dem Milliarden-Umsatzpotenzial aus meiner Sicht nur eine Frage der Zeit.

Während der Titel seinem Kurspotenzial nachjagt, können sich Investoren außerdem auf eine gut gedeckte Dividende verlassen, die im Schnitt 4,5% Rendite abwirft. Mit Bayer kann man somit konservativ und über einen langen Zeitraum sein Geld vermehren. Ein Einstieg ist bei den aktuellen Kursniveaus weiterhin veritabel.

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