BASF-Aktie: Darauf kommt es jetzt an!
Die Aktie des Chemiekonzerns BASF (WKN: BASF11) bleibt vor der Bekanntgabe der endgültigen Geschäftszahlen am Freitag stabil und steht aktuell bei 46,46 €. Insgesamt ist der Kursrückgang seit Jahresanfang wieder weitgehend aufgeholt. Was ist hier jetzt zu erwarten?
ℹ️ BASF vorgestellt
- BASF ist der nach Umsatz größte Chemiekonzern der Welt. Er ist in den sechs Segmenten Chemicals, Materials, Industrial Solutions, Surface Technologies, Nutrition & Care und Agricultural Solutions tätig.
- Neben dem Hauptwerk in Ludwigshafen am Rhein betreibt der Konzern weltweit über 230 Produktionsstandorte in mehr als 90 Ländern.
- Der 1865 gegründete Traditionskonzern ist Mitglied im DAX und aktuell an der Börse mit 41,5 Milliarden € bewertet.
Prognosewerte verfehlt
Bei der Bekanntgabe der vorläufigen Geschäftszahlen am 19. Januar zeigte sich, dass die Erwartungen des Konzerns verfehlt wurden. Der Umsatz lag bei 68,9 Milliarden € – erwartet wurde ein Wert von 73 bis 76 Milliarden €. Diese Entwicklung zeichnete sich zuletzt immer mehr ab. Grund ist das sehr schwache Chemiegeschäft. Einen erheblichen Anteil daran trägt auch die schlechte Geschäftsentwicklung der Energietochter Wintershall DEA.
Auch beim Ertrag wurden die Erwartungen verfehlt. Das operative EBIT vor Sondereinflüssen lag bei 3,8 Milliarden €. Die Erwartungen lagen bei 4 bis 4,4 Milliarden €. Das Nettoergebnis verbesserte sich um 852 Millionen € auf 225 Millionen €. Der Vorjahreswert ist aufgrund hoher Abschreibungen auf die Russland-Aktivitäten der Tochter Wintershall DEA wenig aussagefähig.
Insgesamt waren die vorläufigen Geschäftswerte keine Überraschung, das hatte sich im Jahresverlauf bereits angekündigt.
Jahresausblick wird interessant
Der entscheidende Faktor für die weitere Kursentwicklung wird der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr sein. Mit einer Konjunkturerholung ist vorerst nicht zu rechnen. In dem vom Wirtschaftsminister vorgestellten Wirtschaftsbericht vom 21. Februar wird mit einem deutlich geringeren Wachstum als zuletzt gerechnet. Insbesondere die Chemiebranche lahmt.
Dennoch kann das laufende Geschäftsjahr als Übergangsjahr gesehen werden. Die hohen Lagerbestände der Kunden dürften weiterhin abgebaut werden. Hierdurch könnte die Nachfrage im zweiten Halbjahr wieder anziehen.
Erwartungen an den neuen Boss
Als Nachfolger des ausscheidenden Vorstandsvorsitzenden Dr. Martin Brudermüller ist Markus Kamieth vorgesehen. Er ist ein Urgewächs bei BASF und kennt den Konzern in allen Bereichen. Da er ein enger Vertrauter von Brudermüller ist, dürfte vorerst kein radikaler Kurswechsel zu erwarten sein.
Die bisherige Strategie durch Auslagerungen verschiedener Bereiche in eigenständige Konzerntöchter dürfte fortgesetzt werden; in diesem Artikel bin ich darauf eingegangen. Vorrangiges Ziel dürfte die Fortsetzung der Ertragskraft sein. Allerdings ist das in der jetzigen Lage sehr schwierig.
Was können Anleger erwarten?
Die Kurserholung aufgrund der schlechten vorläufigen Geschäftszahlen ist wieder größtenteils aufgeholt. Dies zeigt, dass der Kursrückgang übertrieben war. Ich gehe weiterhin von einer volatilen Kursentwicklung innerhalb einer Range von 43 bis 50 € aus. Mittelfristig dürfte der Kurs wieder anziehen, einen fairen Wert sehe ich vorerst bei 50 €.
Die Analysten sind bei ihren Einschätzungen sehr unterschiedlicher Meinung. Warburg Research mit der Einschätzung von 43,50 € sieht die Aktie momentan überbewertet. Die Berenberg Bank mit 46 € hält die Aktie für fair bewertet. Die Analysten der Deutschen Bank sowie von Société Générale erwarten Kurse von 54 €.
Was für die Aktie spricht, ist deren gute Dividendenrendite von momentan 7,2%. Von einer Kürzung gehe ich nicht aus.
Mein Fazit: Momentan spricht wenig für einen Aktienkauf. Anleger sollten die weitere Geschäftsentwicklung abwarten.
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