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BASF-Aktie: Ist ein Kauf jetzt empfehlenswert?

Rudolf Schneider / 08.12.23 / 14:53

Die Aktie des Chemiekonzerns BASF (WKN: BASF11) pendelt aktuell um die Marke von 45 € herum. Sie befindet sich in einer Erholungsphase nach dem starken Rückgang seit August. Setzt sich der Aufschwung fort?

ℹ️ BASF vorgestellt

BASF mit Sitz in Ludwigshafen am Rhein ist der nach Umsatz größte Chemiekonzern der Welt. Er ist in den sechs Segmenten Chemicals, Materials, Industrial Solutions, Surface Technologies, Nutrition & Care und Agricultural Solutions tätig. BASF betreibt weltweit über 230 Produktionsstandorte in mehr als 90 Ländern. Der 1865 gegründete Traditionskonzern ist Mitglied im DAX und aktuell an der Börse mit 40,1 Milliarden € bewertet.

Konzernstruktur ändern

Der Ludwigshafener Konzern leidet wie alle Unternehmen der Chemiebranche unter der rückläufigen Konjunktur. Zudem verfügen die Kunden noch immer über hohe Lagerbestände. Um den Konzern schlagkräftiger zu machen, setzt das Management zunehmend auf eine Ausgliederung bestimmter Einheiten.

Im Juli wurde die Zusammenfassung von Einheiten in die neue Gesellschaft „BASF Environmetall-Service" angekündigt. Hauptsitz der Gesellschaft ist in Iselin im US-Staat New Jersey. Dieser Bereich beschäftigt insgesamt 4.500 Mitarbeiter.

Jetzt sollen weitere Einheiten rechtlich verselbstständigt werden. Sie verfügen dann über eine eigenständige IT-Struktur sowie eine eigene Unternehmensführung. Ausgegliedert werden das Batteriegeschäft, der Bereich der landwirtschaftlichen Produkte und der Beschichtungsbereich.

Insgesamt sind davon rund 2.400 Mitarbeiter betroffen. Da diese Bereiche weniger mit dem Kerngeschäft verbunden sind, ist die Ausgliederung einfacher durchzuführen. Ziel dieser Ausgliederung ist es, den Einheiten mehr Freiheit zu verschaffen, somit können sie sich intensiver auf deren Kundenbedürfnisse konzentrieren.

Konjunkturschwäche schlägt voll durch

Der Nachfragerückgang verschärfte sich im Jahresverlauf, dieser Trend setzte sich im dritten Quartal verstärkt fort. Dementsprechend schlecht fiel der am 31. Oktober veröffentlichte Quartalsbericht aus. Der Umsatz sank in den ersten neun Monaten um 22% auf 53 Milliarden €. Deutlich stärker war der Rückgang beim Ertrag gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das operative EBIT reduzierte sich um knapp 50% auf 3,2 Milliarden €. Und das Konzernergebnis sank von 4,6 auf 1,8 Milliarden €.

Die Ertragslage ist neben dem schwachen operativen Geschäft von hohen Abschreibungen auf die Tochter Wintershall Dea sowie auf die Ölpipeline Nordstream geprägt. Der Konzern startete frühzeitig ein Kostensenkungsprogramm, bei diesem ist weltweit ein Abbau von 2.600 Stellen vorgesehen. Die eingeleiteten Maßnahmen dürften erst in den nächsten Quartalen voll zur Geltung kommen.

Die letzte Jahresprognose wurde bestätigt, allerdings liegen die Werte laut Unternehmensangaben im unteren Bereich der Bandbreiten. Der Umsatz soll bei 73 bis 76 Milliarden € liegen. Beim operativen EBIT wird ein Wert von 4 bis 4,4 Milliarden € erwartet.

Zukünftig werden bei den Prognosen keine Angaben mehr zum Umsatz gemacht. Alleinige Steuerungsgrößen sind dann das operative Ergebnis sowie der Barmittelzufluss.

Was bedeutet das für die weitere Kursentwicklung?

Für die deutlich verschlechterte Geschäftsentwicklung hat sich die Aktie gut geschlagen. Die starke Kurserholung seit Mitte Oktober mit +11% trug wesentlich dazu bei. Der gesamte Rückgang seit dem Hoch im Februar beträgt knapp -16%.

Die Ausgliederung wird die Flexibilität des Konzerns erleichtern. Auf die weitere Kursentwicklung dürfte sich das jedoch wenig auswirken. Sollten diese Einheiten einmal zum Verkauf stehen, sieht das anders aus. Ein Verkauf wurde jedoch ausgeschlossen.

Meiner Meinung ist das Potenzial vorerst begrenzt, ich erwarte eine volatile Kursentwicklung innerhalb einer Range von 42 bis 47 €. Die Konjunktur bleibt auch weiterhin schwach. Die Nachfrage wird wieder zunehmen, wenn sich die Lagerbestände bei den Kunden auf ein Normalmaß reduziert haben.

Die Analysten sind sehr unterschiedlicher Meinung. Jefferies hält die Aktie für überbewertet, der faire Kurs liegt hier bei 39 €. Mit einem Zielkurs von 58 € ist JPMorgan sehr zuversichtlich. Die Analysten von Bernstein Research liegen mit 45 € eher bei meinen Erwartungen.

Was für die Aktie spricht, ist deren gute Dividendenrendite, aktuell liegt sie bei 7,5%. Ob die letzte Dividende von 3,40 € beibehalten wird, ist allerdings ungewiss.

Mein Fazit: Die Aktie empfiehlt sich derzeit nicht für einen Kauf.

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