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Twitter-Aktie +22%: Nach dem Kursbeben einsteigen?

Simon Ruić / 04.04.22 / 16:20

Was für ein Paukenschlag: Tesla-Chef Elon Musk ist neuer Großaktionär bei Twitter (WKN: A1W6XZ). Der Tech-Milliardär hat knapp ein Zehntel des Kurznachrichtendienstes erworben und die Aktie damit vorbörslich um +22% abheben lassen. Die Meldung kommt überraschend angesichts der jüngsten Kritik von Musk an den Zensurmaßnahmen der Social-Media-Plattform. Lohnt sich für Privatanleger nun der Einstieg bei Twitter?

Der US-Kurznachrichtendienst Twitter wurde 2006 in San Francisco, Kalifornien gegründet und gewann weltweit rasch an Popularität. In den letzten Jahren wurde die Plattform jedoch wegen sich häufender Zensurmaßnahmen kritisiert, prominentester Fall war die dauerhafte Sperrung des Benutzerkontos des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. An der Börse hat Twitter einen Wert von 32 Milliarden US$.

Elon Musk neuer Großaktionär trotz Zensur-Kritik

Welch ein Paukenschlag: Aus einer behördlichen Einreichung vom heutigen Montag geht hervor, dass Elon Musk, Chef des E-Auto-Pioniers Tesla, zum größten Twitter-Aktionär geworden ist. Musk erwarb demnach 9,2% der Unternehmensanteile. Die spektakuläre News ließ die Aktie des Mikrobloggingdienstes vorbörslich um über +22% auf 48 US$ in die Höhe schnellen. Sollte Musk bereits Mitte März investiert gewesen sein, hat er seitdem mit seiner Twitter-Beteiligung eine Rendite von +45% eingestrichen.

Die Meldung kam aus heiterem Himmel. Musk ist zwar selbst eine fleißiger Twitter-Nutzer mit rund 80 Millionen Followern, äußerte sich zuletzt jedoch kritisch über die Social-Media-Plattform und ihre Politik. Das Unternehmen untergrabe die Demokratie, indem es sich nicht an die Grundsätze der Meinungsfreiheit halte, sagte der Tech-Milliardär.

Zuvor hatte Musk über die Twitter eigene Umfragefunktion seine Followerschaft gefragt, ob sich die Plattform an den Prinzipien der Meinungsfreiheit orientieren würde. Über 70% der Umfrageteilnehmer verneinten dies. Vor einer Woche hatte der Tesla-Chef auf Nachfrage eines Twitter-Nutzers zudem verkündet, „ernsthaft“ über den Aufbau einer neuen, zensurresistenten Social-Media-Plattform nachzudenken.

Insbesondere Konservative haben Twitter unter anderem für das Vorgehen gegen mutmaßliche Fehlinformationen über das Coronavirus kritisiert. Ex-US-Präsident Donald Trump wurde von der Plattform auf Lebenszeit verbannt aufgrund seiner unterstützenden Tweets für seine Anhänger, die am 6. Januar 2021 das Kapitol in Washington gestürmt hatten.

Massives Aktienrückkaufprogramm

In den vergangenen Monaten haben Anleger die großen Tech- und Internet-Firmen aufgrund der Zinswende und kriegsbedingter Makro-Sorgen im großen Stil abgestoßen. Auch Twitters Aktienkurs halbierte sich seit seinem Herbsthoch von 68 auf unter 34 US$.

Da die Tech-Aktie so billig geworden ist, startete das Unternehmen zuletzt ein großes Aktienrückkaufprogramm. Das Unternehmen hatte zunächst einen Rückkaufplan in Höhe von 4 Milliarden US$ angekündigt und im Februar ein weiteres Programm zur Beschleunigung der Rückkäufe in Höhe von 2 Milliarden US$.

Aggressive Mittelfristziele

Der Mikrobloggingdienst ist ein Absteiger, den Anleger in Auge behalten sollten. Nach Jahren der Stagnation ist das Unternehmen wieder im Wachstumsmodus. Die Kalifornier haben zuletzt die Zahl monetarisierbarer Nutzer (mDAU) deutlich erhöht und mit einem überarbeiteten Anzeigengeschäft die Werbeeinnahmen erheblich gesteigert.

So hat Twitter zuletzt sein aggressives Mittelfristziel bekräftigt, bis 2023 den Umsatz gegenüber dem abgelaufenen Jahr um +48% auf 7,5 Milliarden US$ zu steigern. Die mDAU-Anzahl soll in zwei Jahren ebenfalls kräftig steigen: um +45% auf 315 Millionen.

Nach der starken Korrektur sieht die Twitter-Aktie mit dem hochfliegenden Ausblick ziemlich attraktiv aus. Das Unternehmen hat ein üppiges Aktienrückkaufprogramm und mit Elon Musk den reichsten Mann der Welt als Ankeraktionär, um den Aktienkurs zu stützen. Nach der monatelangen Talfahrt können Anleger den Einstieg des Tesla-Chefs nutzen, um den Titel zu weiterhin niedrigen Multiplikatoren zu erwerben.

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