The Social Chain-Aktie: Hier gehen die Lichter aus!
Bei der Aktie der The Social Chain Group (WKN: A1YC99) stehen Anleger vor einem Scherbenhaufen. Nachdem das Unternehmen am Montag mitgeteilt hat, dass es vor einem Insolvenzantrag steht, rauscht das Papier um -80% auf 0,32 € in den Keller. Ist hier überhaupt noch was zu holen?
The Social Chain ist ein international agierendes Unternehmen, das die Bereiche Beauty, Sport, bio-basierte (vegane) Ernährung und Influencer-Marketing zueinander bringt. Schlagzeilen machte die vom Ex-ProSieben-Chef Georg Kofler geführte 1.400-Mitarbeiter-Gesellschaft durch die Übernahme von Ralf Dümmels DS Produktgruppe. An der Börse ist man momentan nur noch wenige Millionen € wert.
Das Desaster nimmt seinen Lauf
Erst vor fast zwei Wochen haben wir in diesem Artikel davor gewarnt, dass die Social Chain AG einen „Sack voller Probleme“ hat und Anleger sich hier besser keine Hoffnungen auf ein Schnäppchen machen sollten. Schon nimmt das Desaster seinen Lauf, denn am Montag teilt das Unternehmen den „Wegfall der positiven Fortbestehensprognose“ sowie die „anstehende Insolvenzantragstellung mit Antrag auf Eigenverwaltung“ mit.
Die laufende Kapitalerhöhung wird nun nicht mehr durchgeführt. Zudem verlassen, wie es im Volksmund so schön heißt, die „Ratten das sinkende Schiff“: COO Stefan Kiwitt hat sein Amt mit sofortiger Wirkung niedergelegt, kurz darauf ist auch Dr. Georg Kofler als Vorstandschef zurückgetreten.
Das sagt Vorstandschef Kofler
CEO Georg Kofler kommentiert sein sofortiges Ausscheiden so:
Mein tiefes Bedauern möchte ich auch gegenüber unseren Aktionären und Geschäftspartnern zum Ausdruck bringen. Ich habe immer an unsere Pläne geglaubt, war ehrlich begeistert und wir haben viele Projekte auf den Weg gebracht. Ich habe unsere Überzeugungen mit viel Gerechtigkeit vertreten und muss nun herbe Verluste hinnehmen. Ich möchte mich aufrichtig bei allen entschuldigen, die nun Verluste durch die Insolvenz der Social Chain AG hinnehmen müssen.
Man habe hart daran gearbeitet, die Social Chain AG auf einen strategisch und wirtschaftlich nachhaltigen Weg zu bringen. Angesichts des anhaltend schwierigen Marktumfelds und der Belastungen der Vergangenheit sei dies leider nicht gelungen, bedauert Kofler.
Das Aus zeichnete sich längst ab
Das Aus kommt keinesfalls überraschend, sondern zeichnete sich längst ab. Zuletzt gab es für die Social Chain Group bereits Ärger mit der Finanzaufsicht Bafin aufgrund vermutlich ernsthafter Fehler bei der Erstellung der Bilanzen.
Auch die am 21. Juni beschlossene Kapitalerhöhung klappte nicht. Wie es von Seiten der Social Chain AG heißt „aufgrund der nicht erfolgten Einzahlung von vertraglich unwiderruflich zugesicherten Zeichnungsbeträgen durch einen Investor“.
Was ist jetzt zu tun?
Es versteht sich unter diesen Umständen von selbst, dass die Aktie für ein ernsthaftes Investment auf keinen Fall in Frage kommt. Wer bereits investiert ist, wird wohl retten müssen, was noch zu retten ist.
Möglicherweise könnten Zocker mit der Aktie noch ein paar Euro verdienen. Nämlich dann, wenn es in den vergangenen Monaten tatsächlich zu massiven Short-Attacken gekommen sein sollte, wie wir in diesem Artikel spekuliert hatten. Irgendwann müssten sich diese Leerverkäufer eindecken, was zu einem Short-Squeeze führen könnte.
Ich persönlich würde nicht darauf wetten oder allenfalls mit einem minimalen Betrag...
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