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Tesla eröffnet Fabrik nahe Berlin – wie geht es weiter?

Simon Ruić / 22.03.22 / 11:09

Nach dem Bau in Rekordzeit eröffnet Tesla (WKN: A1CX3T) heute mit viel Prominenz seine neue Gigafactory am Rande von Berlin. In dem sich radikal wandelnden Automobilgeschäft dürfte der US-Konzern damit weiter Marktanteile gewinnen. In einigen Jahren könnten die Kalifornier jedoch bereits einen ganz anderen Schwerpunkt haben.

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Der kalifornische Elektroauto-Pionier Tesla hat im vergangenen Jahrzehnt den Automobilbau revolutioniert. Das Unternehmen von CEO Elon Musk entwickelt zudem seine eigenen Energie-, Versicherungs- und Software-Sparten. Derzeit haben die Kalifornier einen Börsenwert von 935 Milliarden US$ – so viel wie die zehn größten Autohersteller zusammen.

Eröffnungsfeier mit Prominenz

Nach zwei Jahren Bauzeit ist es soweit: Am heutigen Dienstag will Tesla die ersten Autos aus der neuen Fabrik im brandenburgischen Grünheide an ihre Kunden übergeben. Mit viel Prominenz wird die Gigafactory am Rande von Berlin heute eröffnet. Zur Feier haben sich Kanzler Olaf Scholz, Wirtschaftsminister Robert Habeck und Tesla-Chef Elon Musk angekündigt.

Erst vor drei Wochen hatte Tesla die Baugenehmigung für seinen ersten Standort in Europa erhalten. Gebaut hat der E-Auto-Pionier das Werk mit rund 20 vorzeitigen Zulassungen auf eigenes Risiko. Über 400 Auflagen muss das Unternehmen für alle gebauten Anlagen erfüllen, darunter zum Trinkwasser, zur Luftreinhaltung und zum Umgang mit Störfällen.

In Grünheide will der Autobauer zunächst mit 12.000 Beschäftigten rund eine halbe Million Fahrzeuge im Jahr herstellen. CEO Musk hatte ursprünglich bereits im Juli 2021 den Produktionsstart in Brandenburg angepeilt. Das Genehmigungsverfahren verzögerte sich aber, weil Tesla im Antrag für die Fabrik unter anderem eine Batteriefabrik ergänzte und dafür eine erneute Anhörung von Kritikern nötig wurde.

Muster und Feindbild zugleich

Trotz der Verzögerung gilt die Tesla-Fabrik in Deutschland als Vorzeigemodell – auch was die Bau- und Genehmigungszeit angeht. Durch die Ansiedlung des US-Konzerns in Ostdeutschland erhofft sich die ganze Region nun eine Signalwirkung für andere Investoren – und einfachere Genehmigungsverfahren.

Von Umweltschützern gibt es an der Gigafactory jedoch weiterhin Kritik. So sei die Wasserversorgung für den Elektroautobauer ihrer Ansicht nach weiter nicht gesichert. Umwelt-Verbände begrenzten ihren Widerstand auf juristische Maßnahmen. Am Montagmorgen gab es in Berlin jedoch einen Brandanschlag auf die Bahnstrecke, die von vielen Tesla-Pendlern genutzt wird. Im Internet bekannte sich eine Gruppe von „Klima- und Antikriegsaktivist:innen“ dazu. Für Dienstag sind zudem Demonstrationen angekündigt.

Transformation zum Multi-Tech-Konzern

Es ist verblüffend, wie schnell Tesla-Lenker Musk das einstige Elektro-Start-up zum profitabelsten Autohersteller der Welt entwickelt hat. Mit dem Anlaufen der neuen Gigafactories in Grünheide und wenig später in Austin, Texas wird der US-Konzern seine dominante Position weiter festigen.

Das ist jedoch erst der Anfang: Eine Vielzahl von weiteren Geschäftsbereichen wird derzeit rasant entwickelt und vertikal integriert – von Software und Robotik über Energie zu Versicherungen. Mit Vollgas avancieren die Kalifornier zu einem breiten Technologiekonzern.

Tech- und Wachstumswerte hat der Markt aufgrund der zunehmend restriktiven Geldpolitik der Zentralbanken in den vergangenen Monaten stark abgestraft. Auch die Tesla-Aktie verlor in der Spitze ein Viertel ihres Werts – aus meiner Sicht eine unverhältnismäßig scharfe Korrektur. Bei aktuellen Kursen um 920 US$ ergibt sich daraus ein attraktiver Einstiegszeitpunkt.

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