TECO 2030: Aktiensplit als Einstiegschance?

Marco Messina
04.03.21

Der Aktiensplit ist für Aktionäre von TECO 2030 (WKN: A2QE76) grandios verlaufen. Sehen wir jetzt eine weitere fulminante Kursrallye, die mit neuen Auftragseingängen untermauert wird?

TECO 2030 hat, wie auf der Generalversammlung beschlossen, gestern den Aktiensplit im Verhältnis 1 zu 10 ausgeführt. Mancher Aktionär hat am frühen Morgen seinen Augen nicht getraut. Die Position der norwegischen Gesellschaft stand bei einigen schlafmützigen Brokern mit satten -88% in den Büchern.

Moment, bei einem Split 1 zu 10 und einem Kursverlust von nur -88% liegen die Papiere doch dick im Plus, anstatt in der Verlustzone. Aber bis das allen aufgefallen ist, dürften einige Stunden vergangen sein.

Zündet die Kurskosmetik den Turbo?

In den letzten Monaten haben wir insbesondere in den USA eine Vielzahl an kosmetischen Eingriffen durch Unternehmen gesehen, die ihren Aktienkurs durch einen Split optisch billiger gestaltet haben. Die bekanntesten waren zuletzt unter anderem Tesla und Apple.

Nahezu ausnahmslos explodierten deren Aktienkurse danach weiter, obwohl nicht überall die wichtigen Kennzahlen weitere Kurssteigerungen gerechtfertigt haben. Ein Phänomen, welches wir seit einigen Monaten beobachten können.

Obwohl sich der Wert des Unternehmens nur auf mehr Aktien verteilt, sorgten die optisch billigen Kurse aber bei der neuen Generation an Anlegern in bester Robinhood- oder wallstreetbets-Manier für weiter satte Kurszuwächse. Springt dieser Hype jetzt auch auf TECO 2030 über?

Anleger greifen nach neuem Auftrag weiter beherzt zu

Die Aktie kostet heute im frühen Handel auf Tradegate in der Spitze bereits 1,50 Euro. Das sieht immer so günstig aus, da greifen Anleger gerne zu und sind auch bereit ein paar Cent mehr zu bezahlen. Das sind allerdings fast 40 Prozent mehr als zum Schlusskurs am 2. März vor dem Aktiensplit. Dass wir bei alter Aktienanzahl bei diesen Kursen wieder am Allzeithoch liegen, übersehen leider einige.

Bei dieser Marktkapitalisierung müssen jetzt News mit hoffentlich vielen neuen Aufträgen die Bewertung von TECO 2030 rechtfertigen, aber das Unternehmen versteht es, seit dem IPO in der IR-Arbeit kontinuierlich abzuliefern.

So hat die Gesellschaft heute früh gleich nach dem Aktiensplit nachgelegt. TECO 2030 habe eine Absichtserklärung mit einem bisher ungenannten europäischen Schiffseigner für die technische Unterstützung und die vorherige Lieferung seines Marine-Brennstoffzellensystems für emissionsfreien Antrieb unterzeichnet.

So schön diese Nachricht auch ist, ich muss leider bemängeln, dass weder Vertragspartner noch die finanzielle Höhe bekannt sind. Dazu ist es leider zunächst "nur" ein LOI.

Grundsätzlich wäre es für uns Anleger von Vorteil, wenn zukünftig auch die finanzielle Größenordnung dieser Aufträge zumindest grob mit angegeben wird. Es wäre schöner, wenn dort zukünftig etwas mehr Transparenz an den Tag gelegt wird, um die jetzige Marktkapitalisierung zu rechtfertigen.

Kapitalmaßnahme dürfte zeitnah erfolgen

Aber der aktuelle Hype dürfte der Gesellschaft recht sein. Die Norweger sind nach meinen Informationen bis Ende des Jahres durchfinanziert und sollten durch das genehmigte Kapital relativ problemlos eine Kapitalerhöhung zu hohen Konditionen nunmehr platziert bekommen.

Also bitte bei aller Euphorie jederzeit mit einer Kurskorrektur kalkulieren. sharedeals.de-Leser haben bereits ihre Ernte eingefahren und lassen die risikolose Position weiterhin laufen. Die Höchstkurse vom frühen Morgen haben auch nur wenige Minuten Bestand gehabt. Mittlerweile notiert die Aktie bei 1,24 Euro deutlich im Minus.

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