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Snapchat: Die nächste Twitter? – Das macht die Snap-Aktie jetzt so interessant!

Marc Rendenbach
04.06.18

Der Weg der Snap-Aktie  (A2DLMS / NASDAQ:SNAP) in ihrer 15-monatigen Börsenvita führt bislang nur nach unten. In den vergangenen Wochen erreichte der Titel ein neues All-Time-Low. Erinnerungen an den Absturz der Twitter-Aktie (WKN: A1W6XZ / NASDAQ:TWTR) werden wach ...

Klar ist: Mit Twitter scheint eine Aktie mit ganz ähnlichem Geschäftsmodell mittlerweile den Turnaround geschafft zu haben. Dabei hat die Twitter- der Snap-Aktie etwas Entscheidendes voraus. Hat die Snap-Aktie die Rallye etwa noch vor sich?

Twitter oder SNAP – der direkte Vergleich

Der Reihe nach: Anfang Mai straften Anleger die Snap-Aktie dafür ab, dass der Snapchat-Konzern im 1. Quartal nur 230,7 Mio. $ Umsatz bilanzierte. Gerechnet wurde von Analysten-Seite mit 244 Mio. $. Im Jahresvergleich entspricht diese einem bemerkenswerten Anstieg von 54%, hauptsächlich getrieben durch Snap Ads. Nach Abzug aller Kosten schlugen denoch 392 Mio. $ als operativer Verlust zu Buche.

Eine der beliebtesten Apps weltweit tut sich an der Börse (noch) schwer!

Rein auf das User-Geschäft bezogen gibt es fast hochinteressante Zahlen: Während man pro aktivem User $1.21 Umsatz generierte, kostete dieser nur $1.03 an Kosten. Das ist ein Anstieg im Jahresvergleich von  34% bzw. ein Rückgang von -21%.

Twitter dagegen wächst umsatzseitig mit +20% (664 Mio. $) deutlich langsamer, verfügt aber über einen operativen Gewinn von 75 Mio. $ (im Vorjahr -40 Mio. $). Umgerechnet führt das zu einem Gewinn pro Aktie von 0.08$ und entspricht damit einem KGV von jenseits der 100.

Die wichtige Zahl der täglich aktiven BenutzerInnen – sog. Daily Active Users (DAU) – stieg bei Snap in den ersten drei Monaten 2018 von 166 auf 191 mio (+15%). Während Twitter keine expliziten Mengenangaben für DAUs gibt, verrät es lediglich, dass die DAUs im ersten Quartal 2018 gegenüber 2017 um 10% zulegten. Twitter besitzt nach eigenen Angaben 338 Mio. Montly Active User (MAUs), die rund 2$ Umsatz pro Kopf einspielen.

Durch mehr User zur Profitabilität

Während Twitter obligatorisch stark bei akademischen und professionellen BenutzerInnen ist, genießt Snap eine hohe Popularität bei Teens und Twens. Diese hält gemäß den jüngsten Umfragen auch weiterhin an. Dass man in Snap-Vorstandskreisen auf aggressive (User-)wachstumspolitik setzt und dazu auch das Ökosystem älteren Interessierten zugänglich machen will, gehört zur Strategie. Das angepeilte Ziel: 2 Milliarden Android-Nutzer.

Fazit

Bei SNAP dürfte es noch einige Quartale Umsatzwachstum dauern, bis die Schwelle zur Profitabilität erreicht wird. Snap zeigt sich dynamischer und wachstumsstärker als Twitter und könnte im Vorfeld des Erreichens des Break-Evens eine durchaus interessante Spekulation darstellen, vor allem wenn Snap als Tech-Aktie hohe Bewertungsmultiple wie bei Twitter zugestanden werden.

Snap und Twitter haben durchaus etwas gemeinsam. Während Twitter Snap in Sachen Profitabilität voraus ist, muss SNAP dieser Schritt noch gelingen. Wann dies soweit sein wird, ist noch nicht sicher absehbar. Entscheidend wird sein, den Umsatz so lange zu steigern, bis man über Größeneffekte in den profitablen Bereich rutscht.

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