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Siemens-Aktie -6%: Muss man sich Sorgen machen?

Alexander Hirschler / 20.03.24 / 7:52

Bei der Siemens-Aktie (WKN: 723610) kam es am Dienstag zu einem starken Abverkauf. Mit Verlusten von fast -6% rutschte der Titel ans DAX-Ende. Grund waren pessimistische Töne des Finanzchefs auf einer Investorenveranstaltung. Müssen sich Anleger nun Sorgen machen oder kommt die Aktie schnell wieder auf die Beine?

Siemens AG

ℹ️ Siemens vorgestellt

  • Die Siemens AG ist ein weltweit führendes Technologieunternehmen. Die Schwerpunkte liegen in den Bereichen Mobilität, Industrie und Digitalisierung.
  • Neben dem Hauptsitz in München unterhält der Konzern zahlreiche Niederlassungen weltweit.
  • Siemens ist der größte Anteilseigner bei den ausgelagerten Töchtern Siemens Healthineers und Siemens Energy.
  • Die Aktie ist im DAX gelistet, aktuell liegt der Börsenwert bei rund 145 Milliarden €.

Der Finanzchef stapelt tiefer

Das hören Aktionäre nun wirklich nicht gerne: Auf einer Investorenveranstaltung der Bank of America (BofA) in München hat sich Siemens-Finanzvorstand Ralf Thomas vorsichtig zu den weiteren Aussichten der Automatisierungs-Sparte Digital Industries geäußert.

Kurzfristig sei das wirtschaftliche Umfeld in der Fabrikautomatisierung sowohl in China als auch in Europa schwieriger als gedacht. Aus diesem Grund rechnet der Konzern für das laufende zweite Quartal (bis Ende März) nur noch mit einem Auftragseingang auf dem Niveau des ersten Quartals, als in der Sparte knapp 4 Milliarden € in den Büchern standen.

Die Umsätze dürften um 10% unter dem Vorjahresniveau liegen, wie Thomas weiter ausführte. Mit Folgen für die operative Marge, die nun eher bei 17% erwartet wird statt der ursprünglich prognostizierten 20%. Im Softwaregeschäft, das ebenfalls zur Sparte Digital Industries zählt, soll es dagegen rundlaufen.

Lagerbestandsabbau dauert länger

Überdies geht der Finanzvorstand davon aus, dass sich der Lagerabbau bei den Kunden nun doch bis zum Ende des Jahres hinziehen könnte. Im Rahmen der Q1-Bilanz hatte Thomas eine Normalisierung der Lagerbestände bei Kunden in Europa und den USA zur Jahresmitte in Aussicht gestellt. Nur für China war der CFO etwas zurückhaltender und rechnete mit einer Normalisierung in der zweiten Jahreshälfte.

Nun besteht sogar die Möglichkeit, dass die Sparte auf Jahressicht gar nicht wächst oder sogar schrumpft. Die ursprüngliche Prognose sah ein Wachstum von 0 bis 3% vor.

Gleichwohl sollen die Jahresziele des Gesamtkonzerns nicht in Gefahr sein. Dazu tragen auch gute Geschäfte in der Gebäudetechnik- und Infrastruktur-Sparte Smart Infrastructure bei.  Dort sollen die Umsätze im zweiten Quartal am oberen Ende der Wachstumsprognose von 5 bis 7% liegen. Die operative Marge wird auf dem Niveau des Vorjahresquartals von 15,9% erwartet. Bislang lag die Prognose bei 15,0%.

Im Gesamtjahr sollen die Erlöse auf vergleichbarer Basis um 4 bis 8% steigen, beim Ergebnis je Aktie rechnet der Konzern weiter mit einem Anstieg auf 10,40 bis 11,00 € (ohne den positiven Ergebnisbeitrag von Siemens Energy in Q1).

Keine Panik, das wird schon wieder

Die Analysten von JPMorgan und RBC Capital reagierten relativ entspannt und hielten an ihren Kaufempfehlungen für die Siemens-Aktie fest. Das Kursziel liegt jeweils bei 195 €, woraus sich ein Aufwärtspotenzial von knapp +13% ableitet.

Auch ich bleibe bullisch gestimmt und sehe in dem Rücksetzer eine gute Einstiegsgelegenheit, wenngleich die nächsten Tage erst einmal volatil bleiben könnten.

Anleger sollten den Unterstützungsbereich zwischen 167 und 174 € im Auge behalten. Erst bei einem Bruch würden sich die charttechnischen Perspektiven kurzfristig etwas eintrüben. Mittelfristig halte ich Notierungen von 200 € und mehr durchaus für möglich.

Schließlich sind die Probleme in China und Europa nichts Neues, doch auch hier wird es über kurz oder lang zu einer wirtschaftlichen Erholung kommen.

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16 ist die Siemens-Aktie keineswegs zu teuer. Dazu punktet das Unternehmen mit hohen Rückflüssen an die Aktionäre in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen. Die Dividendenrendite liegt aktuell bei 3%.

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