Schaeffler: Hopp oder Top?

Sascha
30.04.20

Neben der Tourismus- wird die Automobilbranche wohl mit am härtesten von der Corona-Krise getroffen. Die großen Autobauer werden aber letzten Endes, notfalls mit Staatshilfe, auf jeden Fall überleben – aber wie sieht es eigentlich mit Zulieferern wie beispielsweise Schaeffler (WKN: SHA015) aus?

Schaut man sich die Kursentwicklung so mancher Aktie aus der Autozulieferbranche an, könnte man jedenfalls meinen, dass zahlreiche Unternehmen vor dem Aus stehen. Dieser Eindruck täuscht dabei nicht. So ist es beispielsweise längst kein Geheimnis mehr, dass Leoni ohne harte Sanierung inklusive staatlicher Hilfsgelder wohl längst vom Markt verschwunden wäre. Insofern können sich die gebeutelten Aktionäre bei CEO Aldo Kamper bedanken, dass er umsichtig und schnell reagiert hat – denn sonst hätten sie wohl sogar einen Totalverlust erlitten!

Eine möglichst breite Aufstellung ist entscheidend – Size matters!

Doch was ist letztlich entscheidend, um diese Krise überleben zu können? Nun, eine möglichst breite Aufstellung des Konzerns, mit dem natürlich auch eine entsprechende Unternehmensgröße einhergeht, ist entscheidend. Denn dadurch verringert man einerseits die eigene Abhängigkeit von einzelnen Geschäftsbereichen und Kunden und sorgt andererseits dafür, dass sich die Politik um das Unternehmen sorgt. Schließlich möchte man ja durch eine Insolvenz nicht zig tausend Arbeitsplätze und damit potenzielle Wähler verlieren.

Zu guter Letzt haben selbst die aktuell angeschlagenen Autobauer sicherlich kein großes Interesse daran, dass man einen für das eigene Unternehmen wichtigen Zulieferer verliert. Daher kann man mit einer entsprechenden Größe und damit Wichtigkeit wohl selbst auf deren Unterstützung zählen. Diese kann sich entweder in direkten monetären Hilfen oder aber alternativ auch in Form einer entsprechenden Lobbyarbeit bei der Banken oder Politikern ausdrücken.

Schaeffler konnte sich kürzlich 350 Millionen Euro sichern...

So gelang es Schaeffler beispielsweise zuletzt mit Hilfe von Banken ein sogenanntes Schuldscheindarlehen im Gesamtvolumen von 350 Millionen Euro zu platzieren. Dies ist sehr interessant. Denn zwar konnte Schaeffler zuletzt bei einem Jahresumsatz von mehr als 14 Milliarden Euro – trotz eines Gewinneinbruchs um mehr als -50% – einen Jahresüberschuss von mehr als 425 Millionen Euro erzielen.

Aber der aktuelle Börsenwert liegt eben nur noch bei etwas mehr als einer Milliarde Euro und angesichts der Corona-Krise ist in 2020 mit weiteren deutlichen Umsatzrückgängen sowie möglicherweise sogar einem Verlust zu rechnen. Daher wäre ein solches Schuldscheindarlehen im Normalfall wohl nicht so einfach zu platzieren gewesen. Mit diesem Geld im Rücken jedoch sieht es mittel- bis langfristig gar nicht mal mehr so schlecht für Schaeffler aus.

Denn da viele kleinere, weniger finanzstarke Konkurrenten von Schaeffler die Krise wohl nicht überleben werden, wird das Unternehmen entsprechende Marktanteile gewinnen. Mittel- bis langfristig könnte daher – neben dem DAX-Konzern Continental, an dem Schaeffler bekanntlich beteiligt ist – ausgerechnet die aktuell selbst angeschlagene Schaeffler ein großer Profiteur der aktuellen Krise werden. Mutige, langfristig denkende Anleger, können die Aktie daher um oder unter fünf Euro mit einem mittelfristigen Kursziel von acht Euro kaufen!

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