Santhera: Kommt's zur Übernahme?

Marc Rendenbach

santheraSeit unserer Watchlist-Aufnahme vergangenen Freitag schießt die Aktie der Schweizer Biotech-Firma Santhera Pharmaceuticals (WKN: A0LCUK) förmlich durch die Decke. Innerhalb der letzten zwei Handelstage verteuerten sich die Papiere unter steigenden Umsätzen um über 100% und gingen mit 9,27 Schweizer Franken aus dem gestrigen Handel. In Frankfurt lag der letzte gehandelte Kurs gar bei fast 8,50 Euro und damit nochmals gut 10% über dem Schlusskurs an der Schweizer Leitbörse SIX. Das schon fast in Vergessenheit geratene und vom Kapitalmarkt in den letzten Jahren massiv abgestrafte Unternehmen steht vor einer Neubewertung, nachdem positive Phase-III-Studiendaten die Wirksamkeit des Medikaments Catena®/Raxone® bei Patienten mit Duchenne-Muskeldystrophie, der häufgisten muskulären Erbkrankheit im Kindesalter, belegen. Santhera drängt nun auf eine schnelle Zulassung des Produkts in den USA und Europa. Für die Indikation Lebersche Optikusatrophie, eine Erkrankung der Sehnerven, läuft der europäische Zulassungsantrag. Für den französischen Markt gibt es schon eine temporäre Vertriebserlaubnis, so dass erste Einnahmen fließen.

Mit dem jüngsten Studienerfolg scheint das Vertrauen in Santhera und seinen Hauptwirkstoff wieder zurückzukehren. Gleichzeitig machen nun Übernahmegerüchte die Runde, denn mit einem Börsenwert von aktuell gerade mal 42 Millionen Schweizer Franken wäre Santhera leichte Beute für viele Branchengrößen wie Novartis oder Pfizer, die Übernahmen bereits angekündigt haben. «Viele Pharmakonzerne suchen neue Medikamente, und dafür eignen sich solche Spezialitätenfirmen nur zu gut», zitiert die Nachrichtenagentur Reuters einen Börsenhändler in Bezug auf Santhera. Santhera selbst ließ in der Vergangenheit bereits offen verlauten, dass man eine Übernahme als Option sehe, um die zukünftige Finanzierung zu sichern. Laut CEO Thomas Meier sei die Finanzlage aber komfortabel genug, um damit noch das Jahr 2015 zu überstehen. «Wir haben mit Behördenvertretern aus fünf Ländern zusammengearbeitet und neue Wirksamkeitsdaten erhoben. Ich bin zuversichtlich, dass wir im zweiten Quartal 2015 einen guten Bescheid erhalten werden», sagte Meier in einem April-Interview mit Blick auf die Zulassung von Catena®/Raxone® in der Indikation Lebersche Optikusatrophie.

Dass nun auch ein Zulassungsantrag für die Indikation Duchenne-Muskeldystrophie eingereicht werden kann, sei laut Santhera reines, nicht in den Planungen enthaltenes Zubrot. Altaktionäre hoffen nun darauf, zumindest einen nennenswerten Teil ihrer Investition zurückzuerhalten, nachdem Santhera Ende 2006 mit einem Aktienpreis von 90 Schweizer Franken an die Börse gekommen war. Anleger spekulieren auf neue Informationen zur Geschäftsentwicklung im Rahmen der heutigen Hauptversammlung sowie der Bio€quity-Konferenz am kommenden Donnerstag in Amsterdam. Klar ist: Die nächsten Tage bleiben extrem spannend!

 

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