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Roundup: Baumot, NetCents, LongFin, HIVE, Telegram-ICO

Marc Rendenbach / 23.02.18 / 15:30

Baumot (WKN: A2DAM1) konnte diese Woche von mehrfachen Spekulationen getrieben um zeitweise +30% steigen. Bei NetCents (WKN: A2AFTK), HIVE (WKN: A2DYRG) oder LongFin (WKN: A2H9W4) träumten Anleger vom großen Geld, während die Realität - getrieben von Leerverkäufern - im Börsenkeller liegt.  

Nachdem die Baumot-Aktie ein Obkjekt der Begierde für Spekulanten bleibt, setzen wir unseren heutigen Schwerpunkt bei den Aktien aus dem Crypto-Universum und berichten über das weltgrößte ICO von Telegram.  Eines zeigt sich wieder deutlich: Dort wo das große Geld lockt, lauern auch die großen Gefahren.

Baumot profitiert von ADAC-Studie und Koalitionsverhandlungen

Eine Hardware-Nachrüstung von Diesel-Fahrzeugen ist prinzipiell wirksam. Das bestätigte eine neue Studie des ADAC, die am 20. Februar auch bei YouTube veröffentlicht wurde.

Baumot, das sich selbst als einen potenziell führenden Entwickler einer solchen Hardwarelösung sieht, konnte von dieser Meldung profitieren und noch mehr von den begleitenden Spekulationen, dass der neue Koalitionsvertrag explizit eine Nachrüstung für ältere Dieselfahrzeuge stützen soll. Der Aktienkurs stieg daher diese Woche zeitweise bis zu +30%. Wir hatten unsere Leser bereits am Montag im Rahmen unseres wöchentlichen SD-Newsletters und im Live Chat informiert.

Ob Baumot, das seit Jahren unter knapper Liquidität leidet, tatsächlich im Stande wäre, vom Zukunftsgeschäft der Abgasnachbehandlung maßgeblich zu profitieren oder ob man wie im vergangenen Jahr noch einmal den Kapitalmarkt anzapfen muss, um zu überleben, erschwert eine langfristige Spekulation und degradiert die an sich vielversprechende Aktie leider immer noch zum Zockerwert.

Aus einem Sport-BH wird eine Crypto-Aktie mit 12 Mrd. US$ Marktkapitalisierung?

Die Menüs der Leerverkäufer werden immer dicker. Ganz oben empfiehlt sich ein erster Gang mit Shortideen aus dem Crypto-Universum. Diese sind bei den Leerverkäufern seit Mitte Januar besonders begehrt. Trotz der Kursverluste und teils erfolgten Rebounds haben viele Aktien immer noch viel Fleisch auf dem Knochen und das zieht die Shorties magisch an.

Privatanlegern fällt es hierbei schwer zwischen Unsinn und Sinnvollem zu unterscheiden. Kein Zweifel besteht daran, dass das im IT-Segment immer wichtiger werdende Konzept der „Distributed Ledger“-Lösung und der dort eingesetzten Technologien wie Blockchain, Tangle oder Hashgraph immer mehr Bedeutung gewinnen. Was sich am Ende durchsetzt, das wird sich erst noch zeigen.

Konzerne wie Visa, Wal Mart oder IBM arbeiten an sinnvollen Lösungen und der Entwicklungssprung ist mindestens so bedeutend, wie es die Entwicklung neuer Programmiersprachen wie HTML oder Java vor mehr als 20 Jahren waren. Dass davon zahlreiche Firmen profitieren werden, steht außer Frage.

Leider lassen sich viele Anleger jedoch nicht von Technologien überzeugen, sondern rennen dem reinen Spekulationspotenzial hinterher, das die verschiedenen Crypto-Stories bieten. Dort tummeln sich aber auch fragwürdige Firmen, die substanzlose Geschäftsmodelle unterhalten und sich an den Hype von Bitcoin & Co. hängen, ohne selbst zu denken.

Das führte zu wilden Kursanstiegen und astronomischen Bewertungen bei Aktien wie  UBI Blockchain, LongFin, NetCents Technology, die uns im November negativ auffiel (wir berichteten hier bevor die Aktie -70% verlor), oder Riot Blockchain, einem ehemaligen Biotech-Wert...

Den Vogel der Verrücktheit schoss The Crypto Company ab, ein OTC-Wert, der via RTO mit Croe, einer Firma, die Sport-BHs produzierte, an den Markt kam und deren Marktkapitalisierung im Zuge eines wahrhaftig sensationellen und wahrscheinlich hochmanipulierten Kursanstiegs von 1 Cent auf 640 US$ Aufmerksamkeit erlangte, bevor die Aktie wieder -90% auf 65 US$ fiel. Die Marktkapitalisierung explodierte grundlos von wenigen Millionen auf 12 Mrd. US$.

Solche unglaublichen Kursschwankungen gibt es öfters und sie beruhen mehr auf Phantasie und Träumereien als auf handfesten Ideen.

Bei HIVE steht das Mining-Geschäftsmodell noch auf wackeligen Beinen, doch so lange die Crypto-Coins im Wert steigen, lässt sich dort theoretisch Geld verdienen. Kehren sich die Preisentwicklungen um, dann wirkt das wie ein Beschleuniger nach unten. Von der Aktie würden wir darum die Finger lassen.

Wir würden uns von den meisten Cryptowerten langfristig fern halten und jeden potenziellen Rebound zum Verkauf nutzen. Das Hauptproblem ist hier, dass die überwiegende Mehrheit der Unternehmen keinerlei Markteintrittsbarrieren besitzt, die Konkurrenten fern hält.

ICOs sorgen für Euphorie unter Anlegern

Eine wahrhaftig große Wette gehen Anleger bei sogenannten ICOs ein. Wir sehen diese Möglichkeiten einerseits als wahnsinnig interessant an, möchten andererseits aber auch einmal vor vorschnellen Aktionen warnen.

Es vergeht nahezu kein Tag ohne ein vielversprechendes ICO.

Bei einem ICO erhält ein Investor keine Aktien vom Unternehmen, kann sich aber dennoch an teils erfolgreichen Firmen und Start-ups „beteiligen“. Wobei meistens nicht so richtig klar ist, welchen Gegenwert die ICO-Anhänger für ihr Echtgeld bekommen und nicht selten machen sich die Initiatoren nach einem erfolgreichen ICO mit dem Anlegergeld auf und davon. Es gibt keine Regulierung, wie es sie bei börsennotierten Unternehmen und deren IPOs gibt.

ICOs, die also in einem völlig unregulierten Markt weltweit ausgegeben werden, haben als einzige Grundlage oft nur ein so genannten „White Paper“, mit dem die Initiatoren auf die Jagd nach Investorengeldern gehen. Das bleibt ein riskantes Geschäft, zumal die meisten „White Papers“ nicht einmal die Mindestanforderungen an einen rudimentären Businessplan einhalten, sondern eher ein Sammelsurium an Ideen und Konzepten sind, welche die Initiatoren niederschreiben.

Trotzdem wächst der Markt in die Milliarden, wie folgendes Beispiel zeigt.

Telegram holt sich mit dem weltgrößten ICO 850 Mio. US$

Mittlerweile tummeln sich immer mehr namhafte Unternehmen, wie die russische Instant-Messenger Plattform Telegram, im ICO-Markt. Telegram und dessen Gründer, der russische Milliardär und gerade mal 33-Jährige Pavel Durov, möchte sich über den Weg mehrerer ICOs rund 2 Mrd. US$ Kapital beschaffen. Das heizt die Phantasie im ICO-Segment an. Sogar der größte US-Wirtschaftssender CNBC berichtete darüber.

Die erste Stufe der Aktion war schon äußerst erfolgreich, denn Telegram war im Stande, sofort 850 Mio. US$ einzusammeln, angeblich ausschließlich von Großinvestoren.

Das funktionierte ohne dabei auch nur einen einzigen Unternehmensanteil – im klassischen Sinn einer Aktie – abzugeben. Ob die Investoren ihr Kapital wieder gewinnbringend oder überhaupt wiederbekommen, das hängt nun von der Integrität und Ehrlichkeit des Initiators ab.

Aufbauend auf diesen Erfolg soll nun eine zweite Runde beginnen, die auch für alle Privatanleger offen sein soll.

Bevor Sie sich in einem der in diesem Roundup genannten Aktien engagieren oder Ihr Geld mit einem ICO verbrennen, raten wir Ihnen dringend, sich zuerst unsere neuesten SD-Raketen anzusehen.

Besuchen Sie dafür unbedingt täglich unseren kostenlosen Live Chat, um Tradingchancen wie diese nicht zu verpassen und kurzfristig Gewinne einfahren zu können. Auch für langfristige Investmentideen sind Sie bei uns an der richtigen Stelle.

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