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Rock Tech Lithium: Zu schön, um wahr zu sein?

Simon Ruić / 16.10.23 / 10:59

Rock Tech Lithium (WKN: A1XF0V) hat zuletzt keine nennenswerten Unternehmens-Updates geliefert. Im derzeit schwierigen Finanzierungsumfeld werden Firmen im Entwicklungsstadium an der Börse dann schnell abgestraft: In 6 Monaten hat sich der Kurs des Small Caps halbiert. Am Montag gibt es nun endlich wieder Erfolg versprechende Neuigkeiten.

stock.adobe.com/Timon

ℹ️ Rock Tech Lithium vorgestellt

Rock Tech ist ein deutsch-kanadisches Clean-Tech-Unternehmen mit großen Ambitionen: In zwei Jahren will der Minenbetreiber im brandenburgischen Guben die erste Fabrik für batteriefähiges Lithiumhydroxid in Europa in Betrieb nehmen und bis Ende des Jahrzehnts für die hiesige Elektroauto-Industrie zum führenden Anbieter des Rohstoffs werden. Die Marktkapitalisierung beträgt derzeit weniger als 100 Millionen €.

200 Millionen € an Fördermitteln winken

In den Sommermonaten ist es um Rock Tech Lithium und seinen immer teurer werdenden Guben-Converter ruhig geworden. Updates hinsichtlich der finalen Genehmigung oder der Finanzierung der Anlage waren Mangelware, was das Anlegervertrauen nicht gerade gefördert hat. Die Aktie des Start-ups hat sich an der Torontoer Börse in einem halben Jahr auf 1,25 CA$ halbiert und damit dem gefährlichen Pennystock-Territorium angenähert.

Am Montag hat die Clean-Tech-Schmiede nach langer Zeit jedoch ihr Schweigen gebrochen. So berichtet das Unternehmen per IR-Meldung, dass es sich für neue Subventionen im Rahmen eines Förderprogramms des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) beworben hat. 200 Millionen € an Mitteln könnten demnach für das Converter-Projekt in Guben vergeben werden, was knapp einem Drittel der zuletzt genannten Kapitalkosten entspricht.

Selbstredend begrüßt Rock-Tech-CEO Dirk Harbecke die BMWK-Initiative und kommentiert die neuen Förderperspektiven wie folgt:

Sie sind ein wichtiger Schritt zur Angleichung der Wettbewerbsbedingungen zwischen europäischen Märkten und denen in Übersee.

Klaus Schmitz, Chief Operating Officer des Unternehmens, gab zudem interessante Hinweise zu den Auswirkungen des Förderprogramms auf den Fortschritt in Guben:

Die wesentlichen Arbeiten hängen jetzt allerdings von einer Genehmigung des Bundeswirtschaftsministeriums über weitere Fördermittelzusagen ab. Wir werden deshalb erst im Laufe des Verfahrens die Auswirkungen auf den Bauzeitplan prüfen können.

Im Zweifel zählen nur Done-Deals

Nachdem die Finanzierungsgespräche mit potenziellen Kreditgebern zuletzt gestockt haben mussten, dürfte die Neuigkeit über Erfolg versprechende Fortschritte beim Einsammeln von Subventionen den Markt wieder optimistischer machen, dass Rock Tech seinen in Brandenburg geplanten Converter realisieren kann.

Die Aktie ist am Morgen an der Stuttgarter Börse bereits um knapp +4% hochgesprungen, und auch im Torontoer Handel am Nachmittag dürften Aufwärtsimpulse anstehen. Einen echten Ausbruch halte ich jedoch für unwahrscheinlich. Im aktuell schlechten Finanzierungs- und Marktumfeld bleiben Anleger in der Regel in Deckung, bis die Tinte trocken ist. Honoriert werden erst die handfesten Verträge und Genehmigungen.

Nichts für schwache Nerven

Aus meiner Sicht ist klar: Rock Tech bleibt ein hochspekulatives Investment, das an den zögerlichen Börsen einen schweren Stand hat. Die politischen Entscheidungsträger setzen derzeit jedoch alles daran, einen großen europäischen Lithium-Zyklus zu entfachen, von dem der deutsch-kanadische Minenbetreiber als First-Mover enorm profitieren kann. Für risikobewusste Anleger ist diese Wette weiterhin heiß.

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