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Rock Tech Lithium -8,5%: Der Grund für den Kursrutsch

Simon Ruić / 09.08.22 / 8:11

Die Aktie von Rock Tech Lithium (WKN: A1XF0V) ist am Montag an der Börse in Toronto um -8,5% auf 4,52 CA$ abgerutscht. Der Minenbetreiber hatte zuvor verkündet, in Kürze eine weitere Kapitalmaßnahme durchzuführen. Die Finanzierung und Genehmigung des Vorzeigeprojekts des Unternehmens, der ersten Lithium-Fabrik Europas, laufen damit weiter nach Plan. Erste Vereinbarungen mit potenziellen Lieferanten und Kunden werden ebenfalls bereits geschlossen.

stock.adobe.com/Timon

Rock Tech ist ein deutsch-kanadisches Clean-Tech-Unternehmen mit großen Ambitionen: In zwei Jahren will der Minenbetreiber die erste Fabrik für batteriefähiges Lithiumhydroxid in Europa in Betrieb nehmen und bis Ende des Jahrzehnts für die hiesige Elektroauto-Industrie zum führenden Anbieter des Rohstoffs werden. An der Börse in Toronto hat das Unternehmen derzeit einen Wert von 331 Millionen CA$.

Ankündigung von Kapitalmaßnahme lässt Aktie abrutschen

Die Rock Tech-Aktie ist am Montag an der Börse in Toronto um -8,5% auf 4,52 CA$ abgestürzt, nachdem bekannt wurde, dass der Minenbetreiber in Kürze eine Kapitalerhöhung plant. Mit der Maßnahme beabsichtigt der Minenbetreiber den Angaben nach einen Bruttoerlös von etwa 50 Millionen US$ zu erzielen.

Für jeweils zwei erworbene Stamm-Aktie soll der Käufer einen Optionsschein zum Kauf einer weiteren Aktie innerhalb von 18 Monaten erhalten. Die genaue Anzahl und der Preis der ausgegebenen Aktien sowie der Ausübungspreis des Warrants werden den Angaben zufolge festgelegt, sobald Rock Tech den endgültigen Emissionsvertrag abgeschlossen hat.

So soll das Angebot von einem Zeichungs-Konsortium unter der Leitung von TD Securities und Cantor Fitzgerald durchgeführt werden, heißt es in der Unternehmensmeldung. Demnach will der Lithium-Spezialist den Konsortialpartnern eine Option einräumen, bis 30 Tage nach Abschluss des Angebots zusätzliche 15% der Emission erwerben können.

Die eingesammelten Mittel werden laut Firmenangaben überwiegend in den Bau der geplanten Lithiumhydroxid-Konverter-Anlage im brandenburgischen Guben fließen sowie in die Entwicklung der Lithiummine Georgia Lake in Kanada.

Genehmigung und Finanzierung schreitet voran

Für die geplante Konverter-Anlage in Guben hat im März das Genehmigungsverfahren begonnen. Rock Tech plant die nötigen Lizenzen im Herbst beisammenzuhaben, der Bau soll daraufhin spätestens Anfang 2023 beginnen. Der Produktionsstart ist rund ein Jahr später vorgesehen.

Mit der neuen Kapitalmaßnahme wird der Minenbetreiber einen weiteren Schritt machen bei der Finanzierung des Projekts, das ein Volumen von etwa einer halben Milliarden € umfasst. Das Unternehmen plant, ein Drittel der Summe über den Kapitalmarkt einzusammeln. Im vergangenen Dezember hatte der Lithium-Spezialist bei einer Privatplatzierung bereits einen Erlös von 50,7 Millionen CA$ erzielt.

Den Rest des Betrags will das Unternehmen mit staatlichen Förderungen und Bankkrediten stemmen. Bei der Umsetzung dieses Vorhabens dürfte Rock Tech das aktuelle politische Klima entgegenkommen. Denn seit der Eskalation des Ukraine-Konflikts haben die Entscheidungsträger in den europäischen Industriestaaten die Sicherung von strategisch wichtigen Rohstoffen zur höchsten Priorität erklärt. Das gilt insbesondere für Lithium, da Europa ein Gegengewicht zu China schaffen will, das weite Teile des Markts dominiert.

Erste Vereinbarungen mit Lieferanten und Kunden

Während die Genehmigung und Finanzierung des Vorzeigeprojekts von Rock Tech voranschreiten, konnte der Minenbetreiber im Juli ebenfalls bereits erste Vereinbarungen mit Zulieferern und Kunden melden. Demnach hat das Unternehmen die Werk- und Rohstoffhandelsabteilung des großen Industriekonzerns thyssenkrupp als potenziellen Rohmaterial-Lieferanten und als Lithiumhydroxid-Abnehmer gewonnen.

Kurz darauf hatte das Clean-Tech-Unternehmen bekanntgegeben, eine Rahmenvereinbarung mit einem „renommierten und weltweit agierenden Autoproduzenten mit Stammsitz in Deutschland“ geschlossen zu haben.

„Enorme Margeneffekte“

Trotz der laufenden Unternehmensfortschritte hat es die Junior-Bergbau-Aktie Rock Tech im aktuellen Bärenmarkt schwer: Seit Beginn des Jahres ist der Titel um mehr als -40% abgesackt. Da Aktionären mit der nun geplanten Kapitalerhöhung eine Verwässerung ihres Eigentums droht, waren weitere Abverkäufe nach der Meldung zu erwarten.

Ob ein Minenbetreiber hohe Renditen für seine Anleger erwirtschaften kann, hängt letztlich immer vom Marktpreis des Rohstoffs ab – und hier erwartet das Hamburger Analyse-Haus Montega dank anhaltend hoher Preisniveaus bei Lithiumprodukten „enorme Margeneffekte“ für das deutsch-kanadische Unternehmen. Wer ebenfalls auf hohe Lithiumpreise wetten will, für den bietet die derzeitige Kursschwäche von Rock Tech eine günstige Gelegenheit zum Einstieg oder Nachkauf.

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