Plug Power-Aktie: Der nächste Schock!

Von Montag vergangener Woche bis Montag dieser Woche erlebte die Plug Power-Aktie (WKN: A1JA81) noch eine eindrucksvolle Erholungsrallye und legte um über +40% zu (sharedeals.de berichtete). Doch seit gestern ist wieder alles anders. Am Dienstag brach der Wasserstofftitel um fast -12% an der Nasdaq ein und auch am Mittwochvormittag setzt er mit einem Kursverlust von -4% im europäischen Handel seine Talfahrt fort. Was steckt hinter dem Sinneswandel der Anleger?

Bringt das die Wasserstoffindustrie in Gefahr?

Hinter dem starken Abverkauf der Plug Power-Aktie steckt ein durchgesickerter Entwurf des US-Finanzministeriums. Darin geht es um die von der Biden-Administration geplanten Steuergutschriften für die Wasserstoffindustrie.

Offenbar reichen diese bei weitem nicht aus, um die junge Energiebranche endlich zu einem profitablen und wettbewerbsfähigen Geschäft zu machen. Der Industrieverband American Clean Power Association hat erhebliche Zweifel, ob die vorgeschlagenen Bestimmungen ausreichen, um die neue Industrie in Gang zu bringen.

Als ob das nicht schon genug wäre, sorgt auch noch eine Abstufung der US-Investmentbank Morgan Stanley für weiteren Verkaufsdruck. Die Investmentbanker reduzierten ihr Rating von „Gleichgewichten“ auf „Untergewichten“ und strichen ihr Kursziel von 3,50 auf 3,00 US$ zusammen.

Die Erholung ist vorbei

Die kurzeitige Erholungsrallye ist mit den aktuellen Verlusten bereits wieder zu Ende. Charttechnisch ist es nun wahrscheinlich, dass die Plug Power-Aktie ihr Ende November aufgestelltes 3-Jahrestief bei 3,40 US$ testet.

Eine riesige Geldverbrennungsmaschine

Der Erfolg der globalen Wasserstoffindustrie steht und fällt mit staatlichen Förderungen in den USA und Europa. Sollten diese nicht ausreichend hoch ausfallen, wird es für die junge Energiebranche sehr schwierig, gegen andere Energieträger konkurrieren zu können.

Ich bin generell skeptisch gegenüber der Wasserstoffindustrie eingestellt und ganz besonders hinsichtlich der Plug Power-Aktie. Das US-Wasserstoffunternehmen ist eine einzige große Geldverbrennungsmaschine. Bis heute hat Plug Power fast vier Milliarden US$ verfeuert und verdient immer noch keinen müden Cent.

Anleger sollten sich eine Zahl auf der Zunge zergehen lassen: Seit 2010 hat Plug Power die Zahl seiner Aktien von 13 auf 593 Millionen Stück erhöht. Kein Wunder bei den Verlusten, die das Unternehmen jedes Jahr anhäuft. Der Umsatz je Aktie ist heute nicht höher als damals.

Hinzu kommt ein Management, das Anleger seit Jahren an der Nase herumführt. In den letzten sage und schreibe 13 Quartalen hat Plug Power die Erwartungen des Marktes verfehlt. Wer da überhaupt noch Erwartungen an die Unternehmensführung hat, ist selbst schuld.

Endlich den Stecker ziehen

Mein Fazit zur Plug Power-Aktie ist und bleibt dasselbe: „Pull the plug“, also „Stecker ziehen“! Wären Anleger nicht so gutgläubig und würden Plug Power in immer neuen Kapitalerhöhungen frisches Geld zum Verbrennen geben, wäre das Unternehmen schon längst pleite. Der Tag wird kommen, an dem diese Blauäugigkeit aufhören wird und dann wird das passieren, was schon längst hätte geschehen sollen: Die Lichter bei Plug Power werden ausgehen.

Allen Anlegern, die jetzt noch im Besitz von Plug Power-Aktien sind, rate ich zu einem Verkauf. Eine Insolvenz des Unternehmens wird sich mittelfristig nicht vermeiden lassen. Selbst das sonst so euphorische Plug Power-Management hat vor Wochen das Fortbestehen des Unternehmens bezweifelt.

Plug Power fehlen die finanziellen Mittel, um den Geschäftsbetrieb in den nächsten zwölf Monaten aufrechtzuerhalten, so die Unternehmensführung. Vielleicht finden sich noch ein weiteres Mal Investoren, die an die Zukunft dieses Unternehmens glauben. Ich tue es schon lange nicht mehr.

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