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Ocugen: Nach dem Absturz kaufen?

Simon Ruić / 07.03.22 / 13:09

Von ihrem Hoch im November aus ist die Aktie von Ocugen (WKN: A2PSZH) um fast -85% abgesackt. Allein am vergangenen Freitag krachte der Titel um über -23% auf 2,53 US$ ein. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte zuvor eine Notfallzulassung für den von Ocugen vertriebenen Corona-Impfstoff Covaxin abgelehnt und damit wohl die letzten Hoffnungen auf einen kommerziellen Erfolg des Wirkstoffes begraben. Mitglieder des exklusiven No Brainer Clubs konnten mit der Aktie vor zwei Jahren noch fette Renditen einstreichen.

Quelle: shutterstock.com

Ocugen ist eine US-amerikanische Biotech-Schmiede, die Gentherapien zur Heilung von Erblindungskrankheiten entwickelt. Außerdem hat sich das Unternehmen die Vertriebsrechte für den Corona-Totimpfstoff Covaxin in den USA und Kanada gesichert. Eine Nordamerika-Zulassung des in Indien produzierten Vakzins steht jedoch noch aus. Der Börsenwert des Pharma-Entwicklers liegt derzeit bei 544 Millionen US$.

Neuer Covaxin-Rückschlag

Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat eine Notfallzulassung für Covaxin zur Verwendung bei Kindern zwischen 2 und 18 Jahren abgelehnt. Das hat Ocugen am Freitagnachmittag mitgeteilt. Die Biotech-Firma erklärte jedoch, mit der FDA weiterhin zusammenarbeiten zu wollen, um den Zulassungsweg für die pädiatrische Verwendung des Totimpfstoffs zu bestimmen. Anfang November hatte das Unternehmen auf Grundlage positiver Studienergebnisse aus Indien die Covaxin-Zulassung für Minderjährige in den USA im Eilverfahren beantragt.

An der Börse hat die Meldung wieder einmal für viel Frust unter Ocugen-Anlegern gesorgt: Die Aktie hat im Freitagshandel zeitweise fast ein Drittel ihres Werts verloren. Zum Handelsschluss notierte der Titel bei 2,53 US$ – ein Tagesminus von 23,1%.

Covaxin zugelassen in 17 Ländern

Covaxin wurde von der indischen Firma Bharat Biotech und dem Indian Council of Medical Research entwickelt. Der Wirkstoff ist bereits in 17 Ländern und von der Weltgesundheitsorganisation zugelassen. Laut Ocugen wird eine Marktgenehmigung in 60 weiteren Ländern derzeit geprüft.

Der Wirkstoff hat in einer indischen Phase-3-Studie eine beachtliche Wirksamkeit gezeigt: Covaxin verhindert demnach zu 93% schwere Krankheitsverläufe. Die Gesamtwirksamkeit liegt bei 78%. Ocugen und seine Investoren waren angesichts dieser Ergebnisse im vergangenen Frühjahr hinsichtlich der US-Lizenz noch hochoptimistisch.

Der Zulassungsprozess durch die FDA ist seit vergangenem Sommer jedoch von mehreren Rückschlägen geprägt. Auf Empfehlung der Behörde hat Ocugen zunächst auf den Notfallzulassungsantrag für Erwachsene verzichtet. Zusätzlich erwarteten die US-Arzneimittelprüfer eine weitere Phase-3-Studie in den USA, um die Wirksamkeit des Vakzins nachzuweisen. Der erste massive Kursrutsch der Aktie war die Folge.

Ocugens Impfplan geht nicht auf

Im November crashte der Ocugen-Titel ein weiteres Mal. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, dass die FDA ihren Antrag auf Beginn der Phase-3-Studie zurückgestellt hat. Die Behörde beabsichtige demnach „spezifische Mängel zu identifizieren, die die Grundlage für die Zurückhaltung bilden“. Auf die festgestellten Mängel ging der Pharma-Entwickler jedoch nicht weiter ein.

Klar ist: Es dürfte für Ocugen mittlerweile äußerst schwierig werden, in den USA genug Probanden für die durchzuführende Studie zu finden. Ganz zu schweigen von den ethischen Konflikten, Studien-Teilnehmer Placebos zu injizieren, während wirksame Impfstoffe frei verfügbar sind.

Die Rechnung der Biotech-Firma scheint ohnehin nicht aufzugehen. Das Unternehmen plant, nur 100 Millionen Dosen in den USA zu vertreiben, und vereinbarte mit Bharat Biotech, 45% der Profite behalten zu können. Basierend auf dem geschätzten Covaxin-Marktpreis könnte Ocugen damit einen Gewinn von rund 130 Millionen US$ herausschlagen. Die für die US-Zulassung notwendige Phase-3-Studie könnte hingegen bis zu einer Milliarde US$ kosten. Finanzierungshilfen von der Regierung oder anderen Konzernen sind derzeit nicht in Sicht.

NBC-Mitglieder haben ihre Renditen längst eingefahren

Durch die jüngste Ablehnung der FDA einer Notfallzulassung für Kinder sind die Chancen auf einen kommerziellen Erfolg mit Covaxin für Ocugen auf ein Minimum gesunken. An Profiten, die der Totimpfstoff außerhalb von Nordamerika erzeugt, verdient das US-Unternehmen keinen Cent. Aus meiner Sicht ist der Pharma-Entwickler am besten beraten, sich ganz auf seine Kernkompetenzen zu konzentrieren. Auf dem Gebiet der Gentherapie für Netzhauterkrankungen können die US-Amerikaner schließlich eine beachtliche Technologie-Pipeline vorweisen.

Mitglieder des exklusiven No Brainer Clubs (NBC) können entspannt bleiben angesichts der trüben Aussichten für Ocugens Covid-Impfstoff-Projekt. Sie waren mal wieder zur richtigen Zeit zur Stelle, haben den Titel auf Empfehlung im November 2019 für 0,24 US$ gekauft und innerhalb weniger Monate Gewinne von mehr als +250% realisiert – lange bevor die wilde Corona-Achterbahnfahrt des Titels begann.

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