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Novartis-Aktie: Eine neue Ära beginnt

Rudolf Schneider / 05.10.23 / 7:14

Nach der vollzogenen Abspaltung der Konzerntochter Sandoz hat die Aktie von Novartis (WKN: 904278) am Mittwoch kräftig nachgegeben. Zuletzt bewegte sie sich sehr volatil in einem Korridor von 85 bis 95 Schweizer Franken (SFR). Womit können Anleger nach der Abspaltung rechnen?

stock.adobe.com/benjaminnolte

ℹ️ Novartis vorgestellt

Novartis mit Sitz in Basel erforscht, entwickelt, produziert und vertreibt ein breites Spektrum von Medikamenten in Bereichen wie Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Immunologie, Neurowissenschaften, Hepatologie und Dermatologie. Mit einem Umsatz von 48,3 Milliarden SFR (2022) ist der Pharma-Konzern einer der größten Branchen-Player weltweit. Weltweit ist der Konzern in etwa 155 Ländern vertreten. Die Marktkapitalisierung liegt bei knapp 181 Milliarden SFR.

Transformationsprozess weitgehend abgeschlossen

Schon längere Zeit beschäftigt sich der Schweizer Konzern damit, sich zu einem reinen Pharmaunternehmen zu wandeln. Der Grund hierfür ist, dass in diesem Kerngeschäft die operative Gewinnmarge deutlich höher ist als in dem Generikageschäft. Das Kerngeschäft der ehemaligen Tochter Sandoz ist das Generikageschäft, daher war der logische Schritt die Abspaltung und Auslagerung von Sandoz.

Die Ausgliederung erfolgte im Rahmen eines Spin-off-Verfahrens. Dabei erhalten die Aktionäre von Norvartis für fünf Aktien eine neue Aktie von Sandoz. Das gleiche Bezugsverhältnis gilt für die ADR-Scheine.

In diesem Artikel sind wir auf die Börseneinführung von Sandoz eingegangen.

Ein vorheriger Schritt hinsichtlich der Transformation war der Verkauf der Tochtergesellschaft Alcon – diese ist spezialisiert auf Augenheilkunde. Nach unbestätigten Gerüchten soll noch ein Teilverkauf des Geschäftes der Tochter Advanced Accelerator Applications erfolgen.

Die Transformation hin zu einem reinen Pharmakonzern entspricht dem Zeitgeist vieler Konzerne. Um die Abhängigkeit von einem Produkt zu minimieren, wandelten sich viele Unternehmen zu Mischkonzernen. Da die Einzelteile oftmals mehr wert sind als der Gesamtkonzern, erfolgen immer mehr Abspaltungen – diesen Weg geht jetzt auch Novartis.

Ziele bestätigt

Gleichzeitig mit dem Vollzug der Abspaltung bestätigte das Pharmaunternehmen seine Jahresziele. Danach soll ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich erfolgen. Das Konzernergebnis soll im niedrigen zweistelligen bis mittleren Zehnerbereich liegen.

Darüber hinaus soll die operative Kerngewinnmarge in ein paar Jahren mehr als 40% betragen – momentan liegt sie bei 34%. Außerdem wurde das Aktienrückkaufprogramm bestätigt. Bis Ende 2025 werden für insgesamt 15 Milliarden SFR Aktien zurückgekauft.

Geschäftsentwicklung hervorragend

Die gute Geschäftsentwicklung des ersten Halbjahres setzte sich auch im zweiten Quartal fort. Aus dem Halbjahresbericht vom 18. Juli wird ersichtlich, dass der Umsatz in den ersten sechs Monaten um 5% auf 26,5 Milliarden US$ gestiegen ist. Der Preisrückgang um 3% wurde durch das hohe Volumenwachstum von 15% vollkommen kompensiert.

Das operative Ergebnis verbesserte sich um 14% auf 5,8 Milliarden US$. Untern Strich stieg der Reingewinn von 3,9 auf 4,6 Milliarden US$.

Insgesamt sind die Halbjahreswerte gut ausgefallen.

Wie geht's weiter?

Mit der Abspaltung beginnt eine neue Ära, maßgebend für die Kursbildung ist jetzt das reine Pharmageschäft. Wie sich die Erfolgslage ohne das bisherige Geschäft entwickelt, ist erst im vierten Quartal ersichtlich. Die operative Marge müsste dann höher ausfallen.

Positiv dürfte sich auch das Aktienrückkaufprogramm auswirken, das Volumen mit 15 Milliarden SFR ist sehr hoch. Ebenfalls positiv dürfte sich die Ankündigung auswirken, dass die Dividende weiter wachsen dürfte. Aktuell beträgt die Dividendenrendite 3,6%.

Mein erstes Kursziel liegt bei 95 SFR, das entspricht etwa dem bisherigen Allzeithoch. Mit den Zahlen des vierten Quartals sind genauere Aussagen möglich. Die Marktexperten haben in ihren jüngsten Einschätzungen ihre Ziele bestätigt. Die Deutsche Bank ist mit ihrer Bewertung von 110 SFR am zuversichtlichsten. Jefferies erwartet 105 SFR und Morgan Stanley liegt mit 98 SFR leicht über meinen Erwartungen.

Mein Fazit: Die Aktie eignet sich hervorragend als Depotbeimischung.

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