MTU, Siemens Energy, Commerzbank, Porsche AG: DAX-Überblick

DAX
11.06.24 um 7:42

Der DAX (WKN: 846900) ist mit Abgaben in die neue Woche gestartet. Nach den Europawahlen büßte der deutsche Leitindex gut 60 Punkte ein und ging -0,32% tiefer mit 18.494 Punkten aus dem Handel. Gefragt waren die Papiere von MTU und Siemens Energy, Commerzbank und Porsche AG rutschten ans DAX-Ende.

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Die deutschen Standardwerte starteten mit einem Abwärts-Gap in den Tag und markierten im frühen Handel ein Tief bei 18.376 Punkten. Nach einer Gegenbewegung bis auf 18.465 Punkte kam es am Vormittag zu einer weiteren Abwärtswelle, die im Tagestief bei 18.359 Punkten mündete.

Von hier aus erholten sich die Kurse wieder und stiegen am Nachmittag auf ein Hoch bei 18.478 Punkten. Von der Unterkante des morgendlichen Gaps prallte der Markt aber wieder nach unten ab. Es folgte ein Pullback zur 18.400-Punkte-Marke, wo es mit Eröffnung der Wall Street wieder deutlich nach oben ging. Der Schlusskurs lag nur knapp unterhalb von 18.500 Punkten.

Unsicherheit nach Europawahlen

Am Morgen mussten die Anleger zunächst den Ausgang der Europawahlen verdauen. Der Rechtsruck in vielen Ländern bringt politische Unsicherheit an die Börsen zurück. Wenn nationale Interessen bei den Wählern im Vordergrund stehen, ist dies kein gutes Zeichen für die gesamtwirtschaftliche Erholung in der Eurozone.

An den Märkten herrscht ohnehin Verunsicherung, da der weitere geldpolitische Kurs der Notenbanken ungewiss ist. Die Europäische Zentralbank EZB hat in der vergangenen Woche zwar die Zinswende eingeleitet, möchte weitere Zinsschritte aber von der Datenlage abhängig machen.

Geldpolitik und Inflation im Fokus

Auf der anderen Seite des Atlantiks wirft die Geldpolitik noch mehr Fragen auf. Angesichts der hartnäckigen Inflation und der robusten Konjunktur haben sich in den USA die Zinserwartungen deutlich nach hinten verschoben. Noch im März hatte die US-Notenbank Fed drei Zinssenkungen im Gesamtumfang von 0,75% bis zum Ende des Jahres angepeilt.

Mittlerweile fragen sich die Marktteilnehmer, ob es in den USA in diesem Jahr überhaupt zur Zinswende kommt. Der starke Arbeitsmarktbericht vom Freitag hat die Zinshoffnungen weiter gedämpft. Trotzdem gehen laut dem Fed Watch Tool der CME Group immer noch fast 50% der Befragten von einem ersten Zins-Cut im September aus.

In diesem Kontext wird es im Laufe der Woche spannend. Am Mittwoch findet der nächste Fed-Entscheid statt. Hier kommt es vor allem auf die Zinssignale an, die die Währungshüter rund um Notenbankchef Jerome Powell an den Markt senden. Bereits am Nachmittag erscheinen wichtige Inflationsdaten für den Monat Mai, die an den Märkten zu starken Bewegungen führen könnten.

MTU und Siemens Energy im Plus

Am Montag gehörten hierzulande die Papiere von MTU und Siemens Energy zu den wenigen Gewinnertiteln. Die Aktie des Triebwerksbauers MTU schlug +2,06% auf und setzte sich damit an die Spitze des DAX. Der Kurs war zuletzt von seinem Hoch bei 240,70 € etwas zurückgekommen, befindet sich seit Ende September aber in einem starken Aufwärtstrend. Bei 240/245 € verläuft eine markante Widerstandszone, die es zu überwinden gilt.

Siemens Energy machten nach den Gewinnmitnahmen aus der vergangenen Woche wieder etwas Boden gut. Die Aktie gewann +2,09% und scheint sich damit auf Höhe der 38-Tage-Linie (SMA38) wieder stabilisieren zu können. Seit Jahresbeginn hat die Aktie mehr als +90% zugelegt.

Commerzbank und Porsche AG mit Abgaben

Weniger gut lief es für die Commerzbank-Aktie, die -1,48% verlor. Der Kurs war zum Ende der vergangenen Woche deutlich gestiegen und befindet sich nur knapp unterhalb des 12-Jahres-Hochs aus der zweiten Maihälfte bei 15,825 €. Darüber wartet die nächste Hürde bei 16,465 €.

Porsche AG rutschten mit einem Minus von -2,36% ans DAX-Ende. Grund dafür war, dass die Aktie ex Dividende gehandelt wurde. Rechnet man diesen Effekt heraus, konnte der Kurs sogar +0,73% zulegen. Nichtsdestotrotz testet die Aktie aktuell das Doppeltief/Rekordtief bei 72,12/73,04 €. Wird diese Zone durchbrochen, könnte sich der Abwärtstrend weiter beschleunigen.

DAX gibt zu Wochenbeginn etwas nach

Der DAX ist nach den Europawahlen mit Abgaben in die neue Handelswoche gestartet. Das Tagestief lag sogar unter dem Tief aus der vergangenen Woche und bedeutete das niedrigste Niveau seit dem 07. Mai.

Im Tief lief der Index bis auf wenige Punkte an die 50-Tage-Linie (SMA50) heran, die sich bei den Korrekturen im April und Anfang Mai als starker Support bewährt hatte. Die Nähe zum 50-Tagesdurchschnitt sorgte auch am Montag wieder für steigende Kurse. Zudem behauptete sich der Index oberhalb der 18.400-Punkte-Marke und schob sich im späten Handel ganz dicht an die Marke von 18.500 Punkten heran.

Zu neuen Kaufimpulsen würde es kommen, wenn die Widerstandszone bei 18.600/18.630 Punkten durchbrochen wird und der Sprung zurück über die 21-Tage-Linie (SMA21) gelingt. Sie befindet sich aktuell bei knapp 18.644 Punkten.

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