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Microsoft: Erste Wolken am Himmel?

Sascha
23.07.20

Gestern Abend, nachbörslich, legte auch Microsoft (WKN: 870747) seine aktuellen Geschäftszahlen für das zweite Quartal vor. Obwohl diese besser als erwartet ausfielen, geriet die Aktie im Nachgang leicht unter Abgabedruck.

Bevor ich darauf zu sprechen komme, warum einige Anleger mit den vorgelegten Quartalszahlen wohl nicht ganz zufrieden sind, sollten wir uns diese zunächst einmal in aller Ruhe gemeinsam ansehen. Microsoft vermeldete für sein abgelaufenes Quartal einen Quartalsumsatz von 38,0 Milliarden US-Dollar bei einem Gewinn je Aktie von 1,46 US-Dollar. Die Konsensschätzungen der Analysten sahen dagegen nur einen Quartalsumsatz von 36,5 Milliarden US-Dollar bei einem Gewinn je Aktie von 1,37 US-Dollar vor.

Anleger verkaufen, Analysten sehr kritisch

Darüber hinaus stellte das Management für das laufende Quartal einen Umsatz zwischen 35,15 und 36,05 Milliarden US-Dollar (arithmetisches Mittel: 35,6 Milliarden US-Dollar) in Aussicht. Ein astreiner sogenannter Top und Bottom Line Beat sowie ein durchaus vielversprechender Ausblick – wo bitte ist nun der Haken? Nun, ganz einfach. Geht man in die Details des Quartalsausweises, erkennt man, dass das Wachstum des wichtigen Cloudgeschäfts Azure nur am unteren Ende der Analystenschätzungen lag.

Anleger befürchten daher zumindest mittelfristig eine klare Wachstumsabschwächung im Cloudgeschäft, zumal der Wettbewerb in diesem Geschäftsbereich zunehmend härter zu werden scheint. Azure ist hier, hinter AWS von Amazon.com, die klare weltweite Nummer 2 und scheint der Corona-Krise zum Trotz nun doch ein wenig zu schwächeln. Manche Investoren könnten daher nun auch eine solche Schwäche bei AWS befürchten, was dann auch die Amazon-Aktie kurzfristig belasten könnte.

Kursrücksetzer sind trotzdem eine Kaufgelegenheit!

Allerdings möchte ich nicht verhehlen, dass es neben einigen kritischen Analysten auch sehr viele begeisterte gibt. Ja, diese sind sogar in der Überzahl. So hagelt es heute Bestätigungen für Kaufempfehlungen inklusive entsprechender Kurszielerhöhungen für das Schwergewicht an der Nasdaq. Auch ich würde mich den positiv gestimmten Analysten, der genannten und durchaus berechtigten Kritikpunkte zum Trotz, anschließen.

Denn zwar ist die Aktie fundamental kein Schnäppchen mehr, jedoch bei weitem realistischer bewertet als manch anderer Highflyer aus dem US-Technologiesektor. Zudem ist der Konzern sehr gut aufgestellt und dürfte auch zukünftig weiter wachsen, was sich in weiter steigenden Dividenden widerspiegeln sollte. Auch das Chartbild wirkt, trotz des kurzfristigen Rücksetzers, unverändert bullish. Zu Kursen zwischen 200 und 210 USD kann man die Aktie relativ bedenkenlos mit kurzfristigem Kursziel 225 USD einsammeln!

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