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LVMH-Aktie: Luxus geht also doch immer!

Peter Wolf-Karnitschnig / 26.01.24 / 11:04

Nachdem die LMVH-Aktie (WKN: 853292) im April vergangenen Jahres auf ein Allzeithoch geklettert war, kam das Papier des französischen Luxusgüterriesen ein wenig unter die Räder. Doch seit einigen Tagen ist die Luxus-Aktie wieder stark im Aufwind. Auch am Freitagmorgen geht es um rund +3% nach oben. Konnte LMVH mit guten Zahlen überzeugen?

stock.adobe.com/Florence Piot

ℹ️ LVMH vorgestellt

  • LVMH ist der mit Abstand größte und bedeutendste Luxuskonzern der Welt. Der französische Traditionskonzern mit Sitz in Paris hält die Rechte an 75 der führenden Luxusmarken der Welt.
  • Zum Markenuniversum von LVMH gehören etwa die Modemarken Fendi, Givenchy, Kenzo und Marc Jacobs, die Koffermarke Rimowa, die Parfum- und Kosmetikmarken Acqua die Parma und Christian Dior Parfums, die Uhren- und Schmuckmarken Hublot, TAG Heuer, Tiffany und Zenith sowie die Ursprungsmarken Louis Vuitton und Moët Hennessy.
  • LVMH vertreibt seine Produkte in rund 5.000 Geschäften in 80 Ländern weltweit.
  • Mit einer Marktkapitalisierung von ca. 370 Milliarden € ist LVMH der zweitwertvollste Konzern Europas.

Ganz starke Zahlen

Am Donnerstagabend legten die Franzosen nach Börsenschluss ihre Zahlen für das Gesamtjahr 2023 vor und diese konnten auf ganzer Linie überzeugen. Auch das vergangene Jahr stellte ein Rekordjahr für LVMH dar.

Der Umsatz stieg gegenüber 2022 um 9% auf 86,15 Milliarden € und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Das organische Wachstum des Luxusgüterkonzerns lag sogar bei 13%.

Besonders positiv zu werten ist die Tatsache, dass mit einer Ausnahme alle Geschäftssparten zum Umsatzwachstum beitrugen. Im Kernsegment Mode und Lederwaren stieg der Umsatz um 14% auf 42,17 Milliarden €. Das Geschäft mit Kosmetik und Parfüms wuchs um 11% und mit Uhren und Schmuck erlöste LVMH 7% mehr als im Vorjahr.

Besonders stark entwickelte sich die Sparte „Seletive Retailing“, zu der auch die Hautpflegemarke Sephora gehört. Sie steigerte ihre Erlöse um 25%. Nur der Verkauf von Weinen und Spirituosen lief nicht so gut und verzeichnete einen Umsatzrückgang von 4%.

Mehr Dividende

Der operative Gewinn von LVMH stieg 2023 um 8% auf 22,8 Milliarden €. Während alle Geschäftsbereiche ihren operativen Gewinn steigerten, musste das Geschäft mit Weinen und Spirituosen einen leichten Gewinnrückgang hinnehmen. Beim operativen Gewinn hatten Analysten allerdings einen etwas höheren Wert auf dem Zettel.

Angesichts der hervorragenden Geschäftsentwicklung wird das LMVH-Management der Hauptversammlung am 18. April eine Erhöhung der Jahresdividende auf 13 € vorschlagen. Im vergangenen Jahr durften sich Aktionäre über eine Gewinnausschüttung in Höhe von 12 € freuen. Die Dividendenrendite von LMVH liegt demnach bei ca. 1,8%.

Den Trend umgekehrt

Das Chartbild der LVMH-Aktie hat sich in den letzten Tagen wieder deutlich aufgehellt. Nachdem der Luxusgüter-Titel Mitte Januar auf ein neues 12-Monatstief gefallen war, gelang ihm in den letzten Tagen die Trendumkehr.

Der kontinuierliche Kursanstieg der letzten Tage zeigt, dass es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen stabilen Aufwärtstrend handelt.

Ein interessantes Gedankenspiel

Die Jahreszahlen von LMVH zeigen, wie bärenstark der Luxusgüterkonzern weltweit positioniert ist. Allen Unkenrufen zum Trotz hat LMVH abermals bewiesen, dass sich Luxus auch in Zeiten hoher Inflation gut verkauft.

Vor wenigen Tagen eröffnete der Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg ein interessantes Gedankenexperiment zu LMVH. In einer Kolumne wurde die Rechnung aufgestellt, dass durch eine Zerschlagung des Konzerns in seine Einzelteile der Unternehmenswert verdoppeln werden könnte.

Hintergrund des Gedankenspiels ist der sogenannte „Konglomerationsabschlag“, der bei vielen Unternehmenskonglomeraten, so auch bei LVMH, zu einer reduzierten Gesamtbewertung führt. Am Beispiel konkreter Zahlen: Während der Wettbewerber Hermes auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von aktuell 50 kommt, beträgt das KGV von LVMH 22.

Zwar sind diese beiden Unternehmen meiner Meinung nach nicht 1:1 miteinander vergleichbar. Trotzdem hat das Gedankenspiel einen möglicherweise stärkeren Bezug zur Realität, als viele Anleger vermuten werden.

LMVH-Chef Bernard Arnault ist inzwischen 75 Jahre alt und muss langsam über seine Nachfolge nachdenken. Seine fünf Kinder sind alle in leitenden Positionen des Luxusgüterkonzerns tätig, weshalb die Entscheidung über einen Einzelnachfolger nicht leicht werden dürfte. Eine Aufspaltung von LMVH in mehrere Einzelteile würde das Nachfolgeproblem lösen und dürfte gleichzeitig einen Mehrwert für Aktionäre schaffen.

Die LMVH-Aktie bleibt für mich so oder so eine Kaufempfehlung. Der Konzern ist und bleibt das Nonplusultra im Luxusgütermarkt. Und die Zahlen für das vergangene Jahr zeigen deutlich, dass Luxus einfach immer geht.

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