LVMH-Aktie: Endlich günstig genug?

Die Aktie des Luxusgüter-Riesen LVMH (WKN:853292) hat in den vergangenen Wochen aufgrund der schwächelnden Konjunktur in China und der Konsumzurückhaltung in China kräftig nachgegeben. Sind die Aktien jetzt endlich günstig genug zum Einstieg?

ℹ️ LVMH vorgestellt

LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton ist weltweiter Branchenführer der Luxusgüterindustrie. Die familiengeführte Gruppe mit 75 Häusern und 175.000 Angestellten hat ihren Sitz in Paris. An der Börse wird das Unternehmen aktuell mit rund 416 Milliarden € bewertet.

Luxus unter Druck

Die Aktien von LVMH, Kering und Hermes haben in den vergangenen Wochen mehr als kräftig nachgegeben und die zuvor hoch bewertete Luxusbranche kursmäßig wieder auf das Niveau vom Anfang des Jahres 2023 geführt.

Der Abverkauf von in der Spitze über 30% Kursplus ist dabei vor allem mit den makroökonomischen Bedenken der Anleger zu begründen. So schwächelt der Wachstumsmarkt China bei der Konjunktur und der Absatzmarkt scheint in den kommenden Jahren nicht mehr die Umsatzsteigerungen zu versprechen wie zuvor.

Gleichzeitig gehen auch in den USA und Europa die Konsumausgaben zurück, weshalb nach einem Rekordjahr 2022 für die meisten Luxuskonzerne zunächst kein weiteres folgen wird.

Morgan Stanley optimistisch

Doch der Abverkauf der LVMH-Aktie scheint schon einige Risiken vorweggenommen zu haben, meinen zumindest die Analysten von Morgan Stanley. Diese bestätigten in einer neuerlichen Studie ihr Kauf-Rating für die Aktie, passten allerdings das Kursziel der aktuellen Situation an und senkten es auf 900 €. Der Tenor zur Aktie blieb positiv. So hieß es:

Die Fundamentaldaten des Sektors bleiben angesichts der Angebots-/Nachfragedynamik eindeutig attraktiv (trotz einer möglicherweise gedämpfteren Nachfrage chinesischer Staatsangehöriger) und wir glauben weiterhin an die Theorie der „neuen Normalität“, also dass die Betriebsmarge von 2019 auf historischen Höchstständen, in den kommenden Jahren, verbleiben wird.

Vor dem Hintergrund dieser Aussichten muss man sich also zurecht die Frage stellen: Ist LVMH jetzt schon günstig?

Investment eine Glaubensfrage

Tatsächlich ist die Aktie mit einer aktuellen Bewertung von KGV 21,6 wesentlich günstiger gepreist als zu Hochzeiten, als Anleger für die Anteilsscheine einen Gewinnmultiplikator von 30 aufrufen mussten. Auch erscheinen die Risiken des Unternehmens mehr und mehr eingepreist.

Trotzdem bleibt das Investment in LVMH auf diesem Niveau zumindest für mich weiterhin eine Glaubensfrage. Denn geht man davon aus, dass Luxus sich trotz der aktuellen Probleme weiterhin als relativ unzyklisch erweist, dann ist die Aktie zu der momentanen Bewertung ein klarer Kauf. Rutschen die gesamte Branche und ihr Primus aber wieder in den Bereich der Zykliker ab, dann drängt sich hier keinesfalls ein Investment auf.

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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens LVMH. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

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