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Lufthansa: Die Katze ist aus dem Sack!

Manuel / 25.05.20 / 18:36

Einigung im Polit-Poker: Die Lufthansa (WKN: 823212) und der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) der Bundesrepublik haben eine finale Übereinkunft erzielt. Das meldet die Lufthansa heute kurz vor 17 Uhr.

Das Finanzpaket im Gesamtwert von bis zu 9 Milliarden Euro besteht aus Stillen Einlagen in Höhe von maximal 5,7 Milliarden Euro – 4,7 Milliarden davon gemäß HGB- und IFRS-Regulatorik als Eigenkapital. Weitere rund 300 Millionen Euro steuert der WSF durch die Übernahme von 20 Prozent am Grundkapital der AG bei, wofür neue Aktien für je 2,56 Euro ausgegeben werden. Abgerundet wird das Hilfspaket durch einen Kredit in Höhe von bis zu 3 Milliarden Euro.

Durch Klauseln kann der WSF seinen Konzernanteil auf 25 Prozent erhöhen, etwa um eine Übernahme zu verhindern. Das Stabilisierungspaket bedarf noch der Zustimmung des Lufthansa-Vorstands und des Aufsichtsrats.

Scholz bekommt seinen „Wucher“-Zins

SPD-Finanzminister Scholz lässt sich das Engagement des Staats fürstlich entlohnen. Die Vergütung der Stillen Einlagen beträgt 4 Prozent in 2020 und 2021, danach steigt diese bis auf 9,5 Prozent im Jahr 2027 an. Zinskonditionen von 9 Prozent bezeichnete der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, Marc Tüngler, jüngst als „Wucher“.

10 Euro – das Höchste der Gefühle?

Der Bund hat definitiv ein lukratives Geschäft gemacht, wobei natürlich zu berücksichtigen ist, dass Steuergelder auf dem Spiel stehen. Diesmal entsteht der Eindruck – im Gegensatz zu anderen Branchen-Großprojekten wie dem BER – dass Steuergelder behutsam eingesetzt werden.

Der Kranich ist nun wieder frisch kapitalisiert – allerdings zu Lasten seiner Eigentümer. Besonders hart ist der Aktien-Deal. 300 Millionen Euro bringen der Lufthansa – gelinde formuliert – nicht so viel. Dafür bekommt der Staat allerdings gleich ein Fünftel des gesamten Konzerns, der aktuell an der Börse mit mehr als 4 Milliarden Euro bewertet wird.

Mittelfristig dürfte für Aktionäre nicht allzu viel drin sein. Das höchste aller Gefühle sind meines Erachtens 10 Euro in den nächsten 3 bis 5 Jahren. Das kann sich schlagartig ändern, wenn so viel geflogen wird wie vor der Krise und die Lufthansa unter Umständen umschulden kann.

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