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LendingClub: Strohfeuer oder großes Comeback?

Sascha / 29.07.21 / 11:12

LendingClub (WKN: A2PNFU) vermeldete gestern Abend nachbörslich seine aktuellen Quartalszahlen. Da diese weit besser als erwartet ausfielen, explodierte die Aktie im nachbörslichen Handel regelrecht um bis zu +50%. Ist das nur ein Strohfeuer, wie wir es in der Vergangenheit etwa schon bei Groupon erlebt haben? Oder ist es der Anfang eines großen Comebacks?

Bei LendingClub handelt es sich um ein im Jahr 2006 gegründetes US-amerikanisches Unternehmen mit Hauptsitz in San Francisco. Das Geschäftsmodell der Gesellschaft ist die Vermittlung sogenannter Peer-to-Peer-Kredite (P2P) über das Internet. Ein ähnliches Businessmodell verfolgte anfangs beispielsweise auch Smava, nur eben mit Fokus auf den deutschen Markt.

Experten sahen in LendingClub „the next big thing“

Im Zuge des FinTech-Booms sahen viele Experten, ich möchte mich da gar nicht ausnehmen, in LendingClub „the next big thing“. Denn mit Hilfe von P2P-Krediten würde man die Banken in ihrem Kerngeschäft attackieren und sie letztlich obsolet machen. Frei nach dem Satz, den Bill Gates angeblich einmal gesagt haben soll: „We don’t need banks, but we do need banking!“, übersetzt: „Wir benötigen keine Banken, aber wir brauchen Bankdienstleistungen (Banking)!“.

Tatsächlich war die geschäftliche Entwicklung des Unternehmens auch gar nicht so schlecht, wie ein Blick auf den Aktienkurs vermuten lassen würde. So verzeichnete man ein durchaus ansehnliches Umsatzwachstum (Top Line) und der Break-even schien greifbar. Denn bei einem Jahresumsatz von gut 655,2 Millionen US$ schrumpfte der Nettoverlust auf nur noch knapp 30,75 Millionen US$ im Geschäftsjahr 2019.

Sehr schwaches Geschäftsjahr 2020, aber...

Doch dann kam die Covid-19-Pandemie und verhagelte dem Unternehmen das Geschäftsjahr 2020 völlig. So schrumpfte der Jahresumsatz in 2020 auf nur noch gut 243,5 Millionen US$ (-62,8%), wohingegen sich der Nettoverlust auf über 188 Millionen US$ vervielfachte. Dementsprechend niedrig waren natürlich auch die Erwartungen von Analysten und Anlegern für das laufende Geschäftsjahr 2021.

Im ersten Quartal erzielte LendingClub dann einen Quartalsumsatz von knapp 106 Millionen US$ bei einem Nettoverlust von gut 47 Millionen US$. Doch dann kamen, gestern Abend, die Geschäftszahlen für das zweite Quartal. Hier konnte LendingClub einen Quartalsumsatz von 204,4 Millionen US$ sowie – völlig überraschend – einen Nettogewinn von 9,4 Millionen US$ (oder 0,09 US$ je Aktie) verbuchen.

Chance-Risiko-Verhältnis ist weiterhin sehr gut

In der Folge konnte die Aktie außerbörslich um bis zu +50% zulegen. Zwar bröckeln die Zugewinne derzeit ein wenig ab, dennoch dürfte die Aktie heute die Anteilseigner endlich mal wieder erfreuen. Die große Frage aber ist, ob dies nur ein Strohfeuer ist oder mehr. Hat LendingClub also nur ein hervorragendes Quartal gehabt oder kommt da noch was? Denn eine Schwalbe macht bekanntlich noch keinen Sommer.

Diese Frage aber ist derzeit noch nicht wirklich abschließend zu beantworten. De facto dürfte das Geschäftsjahr 2020 – pandemiebedingt – ein Ausreißer nach unten gewesen sein. Schon im laufenden Geschäftsjahr könnte diese Scharte ausgemerzt werden und der Jahresumsatz wieder auf 655 Millionen US$ oder mehr steigen. Aber wird man auch in absehbarer Zeit schwarze Zahlen schreiben?

Wenn dem so wäre, wäre die Aktie immer noch ein Schnäppchen. So lag der Börsenwert angesichts von knapp 100 Millionen ausstehenden Aktien auf Basis des gestrigen Schlusskurses bei rund 1,6 Milliarden US$. Nach dem nachbörslichen Kurssprung wären es 2,2 Milliarden US$. Das ist für einen Jahresumsatz von über 650 Millionen US$, bei einem profitabel wachsenden Unternehmen, nicht zu teuer!

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