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Hugo Boss-Aktie -17%: Die Luft ist raus

Peter Wolf-Karnitschnig / 07.03.24 / 9:49

Hugo Boss-Aktionäre werden den heutigen Donnerstag nicht in guter Erinnerung behalten. Die Aktie des Modeunternehmens sackt im frühen Handel um über -17% ab und fällt auf ein neues Jahres- und zugleich 12-Monatstief. Was hat den massiven Kurssturz der Hugo Boss-Aktie (WKN: A1PHFF) ausgelöst?

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ℹ️ Hugo Boss vorgestellt

  • Hugo Boss ist ein traditionsreiches deutsches Modeunternehmen mit Hauptsitz im schwäbischen Metzingen.
  • Der Modekonzern produziert gehobene Damen- und Herrenbekleidung sowie Lederwaren und Accessoires.
  • Über Lizenznehmer werden auch Parfüms, Brillen, Uhren und sonstige Produkte vermarktet.
  • Der Vertrieb erfolgt über eigene Ladengeschäfte, den Modeeinzelhandel sowie online.
  • Das im MDAX gelistete Unternehmen ist aktuell rund 3,7 Milliarden € wert.

Beachtliche Zahlen,...

Die vorgestellten Zahlen für das abgelaufene Jahr kommen zweifellos nicht als Auslöser infrage. Hugo Boss steigerte 2023 den Umsatz um beachtliche 15% auf 4,2 Milliarden €.

Noch besser entwickelte sich das Ergebnis. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern erhöhte sich über 20% auf 410 Millionen €.

Angesichts des guten Geschäftsergebnisses im abgelaufenen Jahr dürfen sich Aktionäre von Hugo Boss über eine Erhöhung der Dividende freuen. Sie soll von 1,00 € im Vorjahr auf 1,35 € angehoben werden.

...aber ein mauer Ausblick

Die Suppe versalzen hat allerdings der Ausblick des Modekonzerns. Auch Hugo Boss kann sich nicht mehr der Konsumflaute in Deutschland und vielen anderen Ländern entziehen.

Das Modeunternehmen rechnet deshalb mit einem verlangsamten Wachstum in diesem und im kommenden Jahr. Laut Unternehmensmitteilung wird das ursprüngliche Umsatzziel von 5 Milliarden € im Jahr 2025 nicht mehr erreichbar sein. Für 2024 peilt Hugo Boss ein Umsatzwachstum von nur noch 3 bis 6% auf eine Spanne von 4,30 bis 4,45 Milliarden € an.

Um das verlangsamte Umsatzwachstum zu kompensieren, will das Management mehr Gas in Sachen Profitabilität geben. Das Ziel, die EBIT-Marge bis 2025 auf über 12% zu steigern, bleibt nach wie vor bestehen.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Hugo Boss mit einer Verbesserung der operativen Marge auf 10,0 bis 10,7%. Neben operativen Optimierungen sollen dazu auch sinkende Rohstoffkosten beitragen.

Ein charttechnisches Drama

Der Kurssturz am Donnerstag ist ein charttechnisches Drama. Die Hugo Boss-Aktie hat alle wichtigen Unterstützungen der letzten Monate mit einem Schlag durchbrochen.

Nun muss die nächste Unterstützungszone bei 47 € halten, damit der MDAX-Wert nicht auf ein neues 18-Monatstief absackt.

Wenig Aufwärtspotenzial

Für mich drängt sich die Hugo Boss-Aktie derzeit nicht zum Kauf auf. Das sehr schwache Wachstum in Deutschland und Europa schlägt nun voll auf die Geschäftsentwicklung durch. Das Management hat die Erwartungen nicht nur für dieses, sondern auch gleich für das nächste Jahr gedämpft – ein relativ ungewöhnlicher Vorgang zum Jahresbeginn.

Ich gehe davon aus, dass der Konzern mit seiner Prognose die Latte relativ niedrig gelegt hat, um in den kommenden Quartalen die Börse positiv zu überraschen. Trotzdem sehe ich derzeit zu wenig Aufwärtspotenzial bei der Hugo Boss-Aktie. Eine rasche Konjunkturerholung in Europa ist nicht in Sicht.

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