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Heidelberger Druck: Ladetechnik-Geschäft boomt

Simon Ruić / 25.01.22 / 11:57

Durch eine strategische Neuausrichtung ist der Heidelberger Druckmaschinen AG (WKN: 731400) operativ ein eindrucksvoller Turnaround gelungen. Zudem hat der Anlagenbauer mit dem neuen E-Mobilitätsbereich ein spannendes Wachstumsprojekt vorzuweisen. Die Beliebtheit der „Wallboxen“ steigt rasant – auch im benachbarten Ausland. Angeregt durch den Erfolg plant der Konzern, das Geschäft mit der Ladetechnik demnächst auf eigene Füße zu stellen.


Der baden-württembergische Anlagenbauer Heidelberger Druckmaschinen (kurz: Heidelberg) hat vor etwas mehr als einem Jahr einen Konzernumbau gestartet – weg von Printmedien, hin zu Verpackungsdruck und E-Mobilität. Seit 2018 entwickelt der Anlagenspezialist die Wallbox, ein kleines Ladesystem für batteriebetriebene Autos, das etwa an der Garagenwand angebracht wird.

Nach drei Jahren bereits 20% Marktanteil

Gut ein Jahr nach Markteinführung hat Heidelberg das 50.000-ste Exemplar des Modells „Wallbox Energy Control“ aufgeliefert. Das gab der Anlagenbauer am Montag in einer Pressemitteilung bekannt. Zusammen mit dem Modell „Wallbox Home Eco“ hat der Konzern demnach in Summe Ladesysteme im sechsstelligen Bereich verkauft. Im Segment der privaten Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge kämen die Heidelberger in Deutschland somit auf einen Marktanteil von rund 20%.

Auch im Ausland erfreue sich die Ladelösung des Maschinenspezialisten zunehmender Beliebtheit, heißt es weiter in der Unternehmensmeldung. Nach Markteintritten in Österreich und der Schweiz will Heidelberg seine Wallboxen zukünftig auch in Frankreich, Polen und Ungarn anbieten.

Ladetechnik-Geschäft bald börsennotiert?

Das E-Mobilität-Portfolio plant der SDAX-Konzern zudem künftig auf den öffentlichen Raum auszubauen. Mitte kommenden Jahres bereits planen die Heidelberger, neue Kunden bei Stadtwerken, Kommunen und Unternehmen zu gewinnen. Zu diesen Zweck erwarb das Unternehmen Technologie des Energiekonzerns EnBW und schloss eine strategische Partnerschaft mit dem Software-Riesen SAP.

Um weiteres Wachstum der E-Mobilitätssparte auf sichere Füße zu stellen, werden die Heidelberger das Ladetechnik-Geschäft demnächst in eine eigenständige GmbH ausgegliedert. Das kündigte der scheidende Heidelberg-CEO Rainer Hundsdörfer vergangene Woche an. Die neue Struktur soll dabei helfen, auch kurzfristig nötige Investitionen zu schaffen. Ein Einstieg eines strategischen Partners sei da ebenso möglich wie ein Börsengang, sagte der Vorstandsvorsitzende. Letzteres dürfte wohl reichlich frisches Kapital anlocken.

Solides Kerngeschäft

Angesichts der steigenden Zulassungszahlen bei vollelektrischen Autos und Hybridfahrzeugen wird das Geschäft mit der Ladetechnik weiterhin boomen. Hundsdörfer sieht das Potenzial der Sparte in fünf Jahren bei 300 bis 500 Millionen €. Derzeit macht der E-Mobilitätsbereichs mit 20 Millionen € erst 1% des Konzernumsatzes aus.

Damit in einigen Jahren der von Heidelberg-CEO gepriesene Wandel „vom Druckmaschinen- zum Technologieunternehmen“ stattfinden kann, muss jedoch das derzeitige Kerngeschäft auf einem soliden Fundament stehen. Dafür hat Hundsdörfer mit einem radikalen Konzernumbau gesorgt.

Die Aktie ist bislang schwach ins Jahr gestartet: Seit unserem letzten Update ging es für den Kurs der Heidelberger über -15% abwärts auf 2,48 €. Ich bin jedoch nach wie vor davon überzeugt, dass die allgemeine Erholungsrallye des Titels nicht beendet ist und die Bullen die 3 €-Marke bald wieder geknackt haben. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,4 bietet derzeit eine günstige Einstiegsgelegenheit.

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