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Gilead Sciences: Remdesivir ist leider kein Allheilmittel

Sascha / 08.05.20 / 17:56

Gilead Sciences (WKN: 885823) ist, langfristig betrachtet, eine der größten Erfolgsgeschichten im Biotechsektor. So gelang es dem zwischenzeitlich zu einem Konzern herangewachsenen Unternehmen, sehr wirksame Medikamente gegen schlimme Krankheiten wie HIV/AIDS sowie Hepatitis zu entwickeln.

Im Bereich Hepatitis wurde man dabei leider sogar das Opfer des eigenen Erfolgs. Denn weil die Medikamente von Gilead Sciences zu gut wirkten, wurde diese schlimme Lebererkrankung nahezu ausgerottet. Was für die Menschheit insgesamt eine gute Sache ist, war für Gilead Sciences jedoch sehr schlecht. Denn so brachen in den vergangenen Jahren die Umsätze in diesem Geschäft immer weiter ein, was natürlich auch die Aktie entsprechend belastete.

Unternehmen mit sehr schlechtem Image...

Umso erstaunlicher, dass viele Menschen mit Gilead Sciences nicht unbedingt die grandiose Forschungsabteilung mit dem Siegeszug gegen HIV/AIDS sowie Hepatitis verbinden, sondern die Gesellschaft als geldgeilen Pharmakonzern betrachten. Der Grund hierfür ist, dass Gilead Sciences sich die über viele Jahre entwickelten Medikamente sehr teuer bezahlen ließ, was gerade in weniger reichen Gegenden auf der Welt nicht so gut ankam.

So urteilte beispielsweise der indische Oberste Gerichtshof in diversen Patentrechtsstreitigkeiten zumeist gegen die Biotech- und Pharmakonzerne und deren Patente und erlaubte sowohl die Herstellung von günstigeren Nachahmerprodukten als auch den Import von teuren Medikamenten aus Staaten, wo diese von den Konzernen günstiger angeboten werden. Diese Rechtsstreitigkeiten rückten insbesondere Gilead Sciences in ein schlechtes Licht.

Remdesivir hat Image aufpoliert!

Zuletzt stand Gilead Sciences jedoch endlich mal positiv im Licht der Öffentlichkeit. Hintergrund hierbei ist, dass der ursprünglich gegen Ebola entwickelte Medikamentenkandidat Remdesivir wohl sehr gut gegen das SARS-CoV-2-Virus wirkt. Dies führte dazu, dass die USA Remdesivir inzwischen gegen Covid-19 zugelassen haben und andere Staaten wie Japan wohl kurz vor einer solchen Zulassung stehen – obwohl gerade Japan in solchen Dingen als sehr restriktiv gilt.

Das Management von Gilead Sciences war sich dabei sehr wohl seiner Verantwortung bewusst. So forschte und forscht man nicht nur weiter, um die Pandemie zu besiegen. Sondern man hat auch die Produktion von Remdesivir hochgefahren und stellt das Medikament kostenlos zur Verfügung. Dies wiederum führte dazu, dass viele Analysten die Aktie gar nicht so positiv bewerten. Denn schließlich ist dadurch der finanzielle Einfluss auf den Konzern sehr gering.

Tatsächlich war es zuletzt so, dass die Aktie zuletzt zwar mehrfach den charttechnisch alles entscheidenden Widerstand bei 85/86 USD angriff, die Bären ihre Bastion jedoch verteidigen konnten. Es steht somit zu befürchten, dass sich das so schnell auch nicht ändern wird. Konkret bedeutet das für Sie als Anleger: Behalten Sie diese Marke im Auge und kaufen Sie die Aktie nur beziehungsweise erst dann, wenn sie über diese Marke steigt und damit ein Kaufsignal generiert!

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