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Fresenius Medical Care: Damit müssen Anleger rechnen

Rudolf Schneider / 12.07.23 / 16:26

Die Aktie des Gesundheitsanbieters Fresenius Medical Care (WKN: 578850) verbessert sich um +4,9% auf aktuell 46,30 €. Damit setzt sie ihren Aufwärtstrend seit Oktober letzten Jahres weiter fort. Lohnt sich jetzt noch ein Einstieg?

Fresenius Medical Care

Fresenius Medical Care vorgestellt
Die Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA (FMC) mit rechtlichem Sitz in Hof und operativem Sitz im hessischen Bad Homburg vor der Höhe ist ein weltweit führender deutscher Anbieter von Dialyseprodukten und Dialysedienstleistungen zur überlebensnotwendigen medizinischen Versorgung von Menschen mit chronischem und akutem Nierenversagen. Weltweit betreibt der Konzern rund 4.150 Dialysecenter. Größter Aktionär ist die Muttergesellschaft Fresenius SE. Obwohl FMC rechtlich selbständig ist, wird sie durchregiert von der Muttergesellschaft. Die Marktkapitalisierung beträgt 13,6 Milliarden €.

Konzernumbau geht weiter

Um den Konzern wieder auf Vordermann zu bringen, wurde auf Druck der Muttergesellschaft Fresenius 2020 ein Konzernumbau eingeleitet. Unter dem Namen FME25 sollte bis 2025 die Profitabilität deutlich verbessert werden. Die jährlichen Kosteneinsparungen sollen bei 500 Millionen € liegen.

Um diesen Prozess auch organisatorisch zu straffen, wurden die bisherigen Einheiten jetzt in den beiden Segmenten „Care Delivery“ und „Care Enablement“ zusammengefasst. Hiermit sollen ineffiziente Konzernstrukturen beseitigt werden.

Große Hoffnungen ruhen auch auf dem neuen CFO Martin Fischer, er steht dem Konzern ab Oktober zur Verfügung. Der neue Mann kommt von Siemens Healthineers und soll den eingeleiteten Prozess zum Erfolg führen.

In einem ersten Statement äußerte der neue CFO sich wie folgt:

Vor uns liegen große Herausforderungen. Ich bin vom Potenzial des Unternehmens überzeugt und freue mich, dieses gemeinsam mit dem gesamten weltweiten Team von Fresenius Medical Care zu heben. Ich freue mich darauf, meine Erfahrung und mein Wissen einzubringen, um die Transformation des Unternehmens zu unterstützen.

Geschäftsverlauf vom Umbau beeinflusst

Als Analyst ist es immer interessant, den Fortschritt des Konzernumbaus anhand der Quartalsberichte zu verfolgen. Das erste Quartal ist durch eine Bereinigung des Bestandsportfolios negativ beeinflusst. Allerdings sind das notwendige Eingriffe, um langfristig zu gesunden.

Der Umsatz stieg von 4,5 auf 4,7 Milliarden €, dieser leichte Anstieg sollte nicht überbewertet werden. Dass der Anstieg auf den Märkten außerhalb der USA anfiel, zeigt, dass FMC auf anderen Märkten wieder vorankommt.

Die Kosten der Bereinigung des Bestandsportfolios schlagen sich in den deutlich gestiegenen sonstigen Aufwendungen nieder. Hierdurch reduzierte sich das operative Ergebnis gegenüber der Vorjahresperiode von 348 Millionen € auf 261 Millionen €. Das Konzernergebnis mit 86 Millionen € hat sich fast halbiert. Die Ertragsreduzierung sollte nicht überbewertet werden, hier sind viele Einmalaufwendungen enthalten.

Im Hinblick auf die bisherige Entwicklung hält das Unternehmen an seiner Jahresprognose fest. Danach soll das Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich liegen. Das operative Ergebnis soll stabil bis leicht rückläufig ausfallen.

Konsolidierung erwartet

Die Erwartungen der Marktexperten sind sehr hoch, dies führte auch zu dem starken Kursanstieg seit Oktober letzten Jahres. Mit dem heutigen Kursanstieg wurde auch die Bekanntgabe des neuen CFO belohnt.

Trotz aller Euphorie ist es wichtig, die Dinge richtig einzuordnen. FMC ist noch lange nicht über den Berg, der Transformationsprozess wird noch einige schmerzhafte Rückschläge mit sich bringen. Im Hinblick darauf wäre eine Konsolidierung sehr vorteilhaft. Ein Rückgang unter 40 € wäre eine gute Basis für weitere Kursanstiege.

Die Analysten von Goldman, Warburg, UBS und Jefferies sind sich vollkommen uneinig. Deren Bandbreite geht von 21 bis 56 €. Diese bieten Anlegern somit keine Hilfe.

Meiner Meinung nach ist FMC auf dem richtigen Weg, das dürfte sich langfristig positiv auswirken. Bis dahin wird es immer wieder zu heftigen Kursschwankungen kommen. In der jetzigen Phase würde ich nicht kaufen, sondern vorerst abwarten.

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