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Evotec: Neue Insider-Vorwürfe – wackelt die Aktie?

Simon Ruić / 15.01.24 / 14:01

In der Affäre um nicht gemeldete Insider-Deals vom zurückgetretenen CEO von Evotec (WKN: 566480) sind neue, schwerwiegende Vorwürfe ans Licht gekommen. Die Details der manager-magazin-Recherche belasten nicht nur den Firmenchef des Hamburger Unternehmens. Droht Anlegern nun ein weiterer Abverkauf der Aktie?

Bildquelle: stock.adobe.com/nmann77

ℹ️ Evotec vorgestellt

Evotec mit Sitz in Hamburg ist ein international tätiges Unternehmen im Bereich der pharmazeutischen Wirkstoffforschung.

In Forschungs- und Entwicklungspartnerschaften mit Biotech-Unternehmen und Pharmakonzernen weltweit erforscht und entwickelt Evotec Wirkstoffkandidaten für Therapieansätze in verschiedensten medizinischen Richtungen.

Das Unternehmen wird an der Börse mit knapp 3 Milliarden € bewertet.

manager magazin deckt weitere verbotene Aktien-Deals von CEO auf

Bezüglich der verspätet gemeldeten bzw. pflichtwidrig verschwiegenen Insider-Geschäfte des scheidenden Evotec-Chefs Werner Lanthaler sind weitere pikante Details bekannt geworden.

Wie das „manager magazin“ (mm) am Wochenende berichtete, soll der Vorstandsvorsitzende auch im vergangenen Jahr heimlich mit Unternehmensaktien gehandelt haben – also nicht nur zwischen Januar und Oktober 2021. sharedeals.de berichtete über die Unstimmigkeiten am 4. Januar als erstes Medium. Es könnte sich dem mm-Bericht zufolge möglicherweise sogar „um verbotene Insider-Geschäfte aufgrund von relevanten, nicht öffentlich bekannten Unternehmensinformationen“ handeln.

Das sind schwerwiegende Anschuldigungen, für die das Wertpapierhandelsgesetz im schlimmsten Fall Freiheitsstrafen vorsieht.

Mehrere verdächtige Aktivitäten im vergangenen Jahr

Das Timing der von Lanthaler getätigte Insider-Deals ist jedenfalls höchst verdächtig.

So soll der CEO im Mai 2023 – vier Tage bevor Evotec seine langfristige Sandoz-Partnerschaft verkündete – Anteile für 160.000 € gekauft haben, die prompt +10% hochschnellten. Es ist schwer zu glauben, dass ein Vorstandschef wenige Tage vor dem Durchbruch vom Verhandlungsstand keine Kenntnis hatte.

Gut zwei Monate später soll Lanthaler ein Aktienpaket im Wert von 260.000 € abgestoßen haben – eine Woche vor der Gewinnwarnung, die den Kurs um -5% absacken ließ. Höchst unwahrscheinlich, dass die Firmenleitung zum Order-Zeitpunkt auch von einem notwendigen Prognose-Cut nichts geahnt hatte.

Obendrein soll Lanthaler laut der mm-Recherche im August und Oktober – jeweils wenige Tage vor den Quartalszahlen – Evotec-Aktien gekauft und damit gegen die sogenannte Closed Period verstoßen haben – den Zeitraum vor der Veröffentlichung von Finanz-Updates, in dem Aktiengeschäfte von Vorstandmitgliedern untersagt sind.

Problematisch dabei: All diese Deals des CEOs wurden demnach erst zwei Tage vor Weihnachten gemeldet.

Wo war der Aufsichtsrat?

Sollten sich die Vorwürfe des Finanzmediums gegen Lanthaler bestätigen, dürfte klar sein, dass nicht nur dem Firmenchef behördlicher und juristischer Ärger blüht.

Das sich ausweitende Insider-Debakel des Wirkstoffentwicklers ist ein Offenbarungseid des Aufsichtsrats, der bei der Compliance-Prüfung offenbar jahrelang geschlafen hat.

Chance für Anleger

Als erstes mussten jedoch die Aktionäre für die Verfehlungen der Chefetage bluten. Seit Lanthalers Rücktritt vor 10 Tagen ist der MDAX-Titel bereits um knapp -23% abgerutscht.

Es ist nicht unwahrscheinlich, dass im Laufe der nächsten Wochen weiter Investoren aus dem Biotech-Papier flüchten werden. Wir bei sharedeals bewerten das aber als eine emotionale Überreaktion des Markts.

Aus unserer Sicht dürfte es sich für besonnene Anleger daher lohnen, nun schrittweise eine Position bei dem MDAX-Papier aufzubauen.

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