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Energiekontor-Aktie: Sorgen die Zahlen für frischen Wind?

Alexander Hirschler / 13.08.23 / 10:31

Nach einem schwachen Jahresstart mit deutlichen Kursverlusten geht es für die Energiekontor-Aktie (WKN: 531350) seit Ende März wieder sukzessive nach oben. Ausgehend von den damaligen Tiefständen im Bereich der 60-€-Marke belaufen sich die Kursgewinne inzwischen auf mehr als +30%. Nun hat das Unternehmen seine Halbjahreszahlen vorgelegt. Können sie den Kurs weiter antreiben?

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ℹ️ Energiekontor vorgestellt

Die Energiekontor AG mit Sitz in Bremen ist einer der führenden deutschen Entwickler und Betreiber von Wind- und Solarparks. Der Schwerpunkt der Aktivitäten liegt in der Windenergie. Seit der Firmengründung wurden 140 Windparks und 14 Solarparks mit einer Gesamtleistung von über 1,3 Gigawatt realisiert. Der Projektentwickler ist überwiegend in Deutschland tätig, daneben aber auch in einigen ausgewählten europäischen Ländern. Der Börsenwert beträgt aktuell 1,09 Milliarden €.

Halbjahreszahlen mit deutlichen Zuwächsen

Am Freitag haben die Norddeutschen ihre Bücher geöffnet und Einblick in die Halbjahresbilanz gewährt. Demnach sind die Erlöse in den ersten sechs Monaten um gut 24% auf 65,2 Millionen € geklettert.

Die Ertragszahlen machten einen noch größeren Sprung. Während das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) von 12,2 auf 27,8 Millionen € mehr als verdoppelt werden konnte, stieg das Konzernergebnis um das Zweieinhalbfache auf knapp 21 Millionen €. Im Vorjahreszeitraum lag der Überschuss noch bei 8,5 Millionen €. Alle Segmente leisteten einen positiven Ergebnisbeitrag.

Je Aktie verbuchte das im SDAX gelistete Unternehmen einen Gewinn von 1,50 € nach 0,61 € ein Jahr zuvor. Zudem verbesserte sich die Eigenkapitalquote von 19,5 auf knapp 20%.

Peter Szabo, Vorstandsvorsitzender bei Energiekontor, sagte zu den Ergebnissen:

Das sehr erfreuliche Ergebnis zum ersten Halbjahr 2023 ist erneut ein eindrucksvoller Beweis der Stärke und Nachhaltigkeit unseres auf organischem Wachstum basierten Geschäftsmodells. Wir wachsen aus eigener Kraft und fokussieren uns konsequent auf etablierte Wachstumsmärkte und die Technologien Wind an Land und Solar.

Weiter auf Wachstumskurs

Der Projektentwickler und Parkbetreiber ist in einem herausfordernden Marktumfeld mit sinkenden Strompreisen auf Wachstumskurs geblieben, das verdient großen Respekt. Gleichzeitig konnte die werthaltige Projektpipeline weiter ausgebaut werden. Sie wuchs um 600 Megawatt (MW) und liegt nun bei 10,8 Gigawatt (GW).

Zudem wurden im Berichtszeitraum Verträge für drei Wind- und Solarparkprojekte abgeschlossen, die eine Gesamtleistung von 116 MW aufweisen. Überdies gab es Baugenehmigungen für 24 Wind- und Solarparkprojekte mit einer Gesamtleistung von etwa 820 MW. 11 Projekte mit einer Gesamtleistung von etwa 214 MW befanden sich per Ende Juni im Bau.

Jahresprognose bestätigt

Vor diesem Hintergrund ist das Management weiterhin zuversichtlich, die Jahresziele erreichen zu können. Hiernach soll der Vorsteuergewinn (Konzern-EBT) um 10 bis 20% steigen und damit einen Wert von 69,19 bis 75,48 Millionen € erreichen. Letztes Jahr lag das Konzern-EBT bei 62,9 Millionen €.

Ob das Jahresziel tatsächlich erreicht werden kann, hängt auch vom Geschäftsverlauf in der zweiten Jahreshälfte ab, da hier einige Schlüsselprojekte in die entscheidende Phase übergehen.

Das Marktumfeld bleibt weiterhin herausfordernd und mit Unsicherheiten verbunden. Erhöhte Investitionskosten und längere Realisierungszeiträume aufgrund gestiegener Lieferzeiten könnten letztlich auch zu Projektverschiebungen führen.

Sollte man sich die Aktie ins Depot legen?

Trotzdem bleibe ich angesichts der guten operativen Entwicklung in den ersten sechs Monaten zuversichtlich, dass die Aktie ihre Erholungsbewegung fortsetzen kann. Mitte Juli gelang der Sprung über 200-Tage-Linie (SMA200). Das sollte den Anstieg weiter begünstigen.

Die Analysten von Hauck & Aufhäuser und Warburg Research haben sich bislang nicht zu den Zahlen geäußert, waren bis zu diesem Zeitpunkt aber bullisch gestimmt und sehen das Kursziel bei 134 bzw. 135 €. First Berlin sieht das Kursziel auf Sicht von zwölf Monaten sogar bei 138 €.

Ich würde mich noch nicht ganz so weit aus dem Fenster lehnen, traue der Aktie aber einen Kursanstieg zur 100-€-Marke zu. Knapp darüber verläuft das Rekordhoch, das im August 2022 bei 102,40 € markiert wurde.

Bei einem Kursniveau von 100 € läge die Marktkapitalisierung immer noch bei weniger als 1,4 Milliarden €, was für ein profitables Wachstumsunternehmen keineswegs zu teuer ist. Langfristig traue ich der Aktie noch deutlich höhere Notierungen zu.

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