Drägerwerk: Profitabilität steigt – was macht die Aktie?

Die Vorzugsaktie von Drägerwerk (WKN: 555063) sprang nach der Bekanntgabe der Geschäftszahlen deutlich an. Auch am Freitag wurde der Trend fortgesetzt, aktuell notiert sie bei 49,50 €. Insgesamt zeigt sich, dass der Kurs nach einer Bodenbildung wieder nach oben will. Allerdings ist dieser Verlauf mit hohen Schwankungen verbunden. Ist die Aktie jetzt wieder interessant?

Rückkehr zur Profitabilität gelungen

Die mangelnde Profitabilität war das große Manko des Lübecker Unternehmens. Nach der Pandemie sank die Nachfrage drastisch und der Konzern rutschte in die Verlustzone. Die Folge war, dass die Kosten nicht so schnell angepasst werden konnten.

In dem am 7. März veröffentlichten Geschäftsbericht zeigt sich, dass hier eine deutliche Verbesserung gelungen ist. Der Turnaround beim Ergebnis wurde wieder erreicht. Das operative EBIT stieg auf 166,4 Millionen € – ein Jahr zuvor war ein operativer Verlust von 88,6 Millionen € angefallen. Daraus ergibt sich eine EBIT-Marge von 4,9%.

Die Verbesserung der Rendite beruht auf mehreren Faktoren. Hauptursache war das höhere Absatzvolumen, aber auch Preiserhöhungen und Kostenanpassungen trugen dazu bei. Unterm Strich verblieb ein Nettogewinn von 112 Millionen € – ein Jahr zuvor hatte es einen Nettoverlust von 63,6 Millionen € gegeben.

Der Geschäftsverlauf ist insgesamt positiv zu werten. Beachtenswert ist, dass die eigenen Erwartungen übertroffen wurden. Beim Umsatz wurde mit einem Anstieg von 7 bis 11% und bei der EBIT-Marge mit einem Wert von 3 bis 3% gerechnet.

Stefan Dräger, Vorstandsvorsitzender der Drägerwerk AG, kommentierte das Geschäftsjahr so:

2023 sind wir wie versprochen zu Wachstum und Profitabilität zurückgekehrt und haben unsere ursprüngliche Jahresprognose sogar übertroffen. Dank der spürbar verbesserten Lieferfähigkeit und der weiterhin guten Nachfrage nach unseren Produkten und Services konnten wir unseren Umsatz deutlich steigern und in die schwarzen Zahlen zurückkehren.

Positiver Jahresverlauf erwartet

Diese gestärkte Geschäftsentwicklung soll sich auch im laufenden Jahr fortsetzen, allerdings mit einem langsameren Tempo. Der Grund ist, dass das Geschäft mit den Beatmungsmasken in China deutlich geringer ausfallen wird. Nachdem die Pandemie auch dort vorbei ist, ist der Bedarf deutlich geringer geworden.

Dennoch wird ein Umsatzanstieg von 1 bis 5% erwartet. Die EBIT-Marge soll bei einem Wert von 2,5 bis 5,5% liegen. Mittelfristig wird dann mit einem stetigen Anstieg beim Umsatz und Ertrag gerechnet.

Weiteres Kurspotenzial vorhanden

Der Chart zeigt, dass die Aktie nach oben will. Der größte Bremsklotz war bisher die geringe Profitabilität – dieser ist jetzt beseitigt. Im Hinblick auf die zukünftigen Erwartungen sehe ich weiteres Kurspotenzial, mein erster Zielkurs liegt bei 55 €. Der Weg dorthin wird jedoch immer wieder mit stärkeren Kursrückschlägen verbunden sein.

Positiv ist, dass das Unternehmen die Aktionäre am Erfolg angemessen beteiligt. Die Dividende für Stammaktien soll auf 1,74 € (zuvor 0,13 €) und für die Vorzugsaktie auf 1,80 € (zuvor 0,19 €) angehoben werden. Bei der Vorzugsaktie entspricht das einer momentanen Rendite von 3,5%.

Die Analysten von Hauck & Aufhäuser mit ihrem Zielkurs von 65 € sowie Warburg Research mit 62 € sind sehr zuversichtlich. Jefferies ist mit seiner letzten Bewertung von 42 € noch skeptisch, allerdings erfolgte diese Bewertung Mitte Januar. Hier bleibt abzuwarten, wie die Überarbeitung ausfällt.

Mein Fazit: Die Rückkehr zur Profitabilität wird sich zukünftig positiv auf die Kursentwicklung auswirken. Die Aktie eignet sich hervorragend zur Depotbeimischung.

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