Deutsche Konsum Reit: Was tun nach dem Absturz?

Der Absturz der Aktie von Deutsche Konsum Reit (WKN: A14KRD) setzt sich weiter fort. Heute verliert sie weitere -25% und steht aktuell bei 3 €. Zusammen mit dem gestrigen Kursrückgang beträgt der Verlust insgesamt -43%. Der Grund hierfür ist, dass die Hauptaktionärin, die Obotritia Capital KGaA, ihr Darlehen nicht fristgemäß zum 30. September zurückzahlte. Was bedeutet das für den weiteren Kursverlauf?

Fristgerechte Darlehensrückzahlung nicht erfolgt

Die Ad-Hoc-Mitteilung vom 2. Oktober lautet so:

Der Vorstand der Deutsche Konsum REIT-AG informiert, dass die bis zum 30. September 2023 geplante Rückzahlung eines Darlehens der Hauptgesellschafterin Obotritia Capital KGaA an die DKR bislang nicht erfolgt ist. Die ausstehende Darlehensforderung beträgt derzeit EUR 62,5 Mio. Die DKR ist in konstruktiven und intensiven Verhandlungen mit der Obotritia Capital KGaA, um eine Lösung für die vollständige und zeitnahe Rückzahlung des Darlehens zu erarbeiten. Dabei wird auch die mögliche Verwertung erhaltener Sicherheiten sowie die Stellung weiterer Sicherheiten geprüft.

Es ist ungewöhnlich, dass eine Gesellschaft an ihren Hauptaktionär, hier die Obotritia Capital KGaA, ein Darlehen gewährt. Zumal diese in wirtschaftlicher Hinsicht sehr eng mit dem jetzigen Aufsichtsratsvorsitzenden und damaligen Vorstandsvorsitzenden Rolf Elgeti in Verbindung steht.

Das Darlehen über 62,5 Millionen € ist für die DKR ein nicht unerheblicher Vermögenswert. Sollte es ausfallen, würde die Liquidität erheblich geschwächt. Im Bericht zum dritten Quartal werden Zahlungsmittel von rund 10 Millionen € ausgewiesen. Das Darlehen dürfte in der Position „sonstige kurzfristigen Vermögenswerte“ von insgesamt 70,3 Millionen € enthalten sein.

Aus den Ad-hoc-Mitteilungen ist seit März ersichtlich, dass viele Verpfändungen von Aktien und Anleihen seitens Tochterfirmen der Obotritia Capital KGaA erfolgt sind. Dies dürften die genannten Sicherheitsleistungen sein. Bei der angedrohten Verwertung stellt sich die Frage nach der Werthaltigkeit dieser Wertpapiere.

Selbst wenn sie verwertbar sind, ist es fraglich, zu welchem Kurs sie verkauft werden können. Bei Notverkäufen sind oft niedrigere Preise realisierbar. Die Folge wäre ein Verlust für die DKR.

Auf der Internetseite der Obotritia Capital KGaA ist zu sehen, dass am 14. Februar ein Aufschub der Zinszahlungen für eine unbefristete Hybridanleihe mit unbegrenzter Laufzeit erfolgt ist. Einzelheiten sind nicht ersichtlich. Dies könnte ein Indiz dafür sein, dass sie finanzielle Schwierigkeiten hat.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass solche Geschäfte kein gutes Licht auf die DKR werfen. Dass der damalige Vorstandsvorsitzender Rolf Elgeti war, verstärkt den Verdacht von unangemessenem Geschäftsgebaren.

Der Schaden ist da und es bleibt zu hoffen, dass es dem Unternehmen gelingt, die Darlehensforderung zu realisieren.

Was bedeutet das für die Aktie?

In diesem Artikel bin ich auf die Problematik mit der Anerkennung des Reit-Status eingegangen. Ebenfalls ist kritisch zu sehen, dass die turnusgemäß anstehende Immobilienbewertung vom 30. Juni auf den 30. September verschoben wurde.

Von meinem damaligen Votum, dass Potenzial bei der Aktie besteht, verabschiede ich mich. Zu diesem Zeitpunkt war von der heutigen Problematik nichts bekannt. In der jetzigen Situation sollten potenzielle Anleger meiner Meinung nach die Aktie meiden.

Der finanzielle Schaden für Aktionäre ist immens. Der entstandene Vertrauensverlust dürfte sich längerfristig negativ im Aktienkurs bemerkbar machen.

Mein Fazit lautet daher: Finger weg von der Aktie.

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