Daimler: Aktie rückt in den Anlegerfokus
Die Daimler-Aktie (WKN: 710000) gerät mit -2,10% heute leicht unter Druck und fällt auf 47,04 Euro zurück. Vom August-Tief bei 40,72 Euro – das ebenso den Tiefpunkt in der Daimler-Kurshistorie seit 2013 markiert – steht dennoch eine tolle Kursperformance von +15,5% zu Buche. In dem Kursrun verarbeitet die Daimler-Aktie die neuesten Absatzzahlen.
Als einer der Marktführer in der Automobilindustrie reagiert das Daimler-Papier als typische "Zykliker-Aktie" sensibel auf Veränderungen wie eine abschwächende Konjunktur. Dazu kommen Milliardeninvestitionen in den Ausbau von Produktionskapazitäten für eModelle ebenso wie Sonderbelastungen im Zuge der Dieselaffäre. Die Verkaufszahlen vom August dürften dem Aktienkurs dagegen in die Karten gespielt haben.
August-Zahlen bestätigen: Daimler ist der Primus im Premium-Segment
Am 6. September legte Daimler erfreuliche Verkaufszahlen für die Fahrzeugsparte vor. Im August lieferte Daimler fast 178.000 Mercedes-Benz (+14% / ohne Smart) aus und damit soviel wie nie zuvor im August. BMW verkaufte rund 158.000 Wagen (+4,4% / ohne MINI). Daimler festigt damit seine Position als erfolgreichster Premium-Autobauer hierzulande.
Im zweiten Quartal lag der Absatz von Daimlers PKW-Sparte noch 3% unter dem Vorjahresniveau hauptsächlich wegen Modellwechseln bei SUVs, so der Konzern. Diese werden weiter stark nachgefragt: Die margenstarken, aber derzeit in der öffentlichen Kritik stehenden SUVs sind bei Daimler-Kunden teilweise so beliebt wie nie zuvor. Sowohl der GLC als auch der neue GLE erreichten im August Bestwerte.
Daimler rüstet sich für die eMobilität
Während Daimler bei PKWs im Direktvergleich mit BMW problemlos die Nase vorn hat, beschäftigen den Autobauer aktuell wohl andere Baustellen. Denn bekannterweise besitzt Daimler neben der Herstellung von Nobelkarossen auch Nutzfahrzeugsparten und dort läuft es seit Jahren weniger positiv.
Daimlers Q2-Konzernergebnis wurde vorwiegend durch Sondereinflüsse in Höhe von 4,2 Milliarden Euro in den Negativbereich gedrückt. So stand vor Zinsen und Steuern (EBIT) ein Verlust von -1,56 Milliarden Euro. Als dauerhafter Belastungsfaktor erweisen sich jedoch die milliardenschweren Investitionen in die eMobilität, die neben dem Ausbau von Produktionskapazitäten in "zunehmendem Umfang" Entwicklungskosten für die nächste Generation von Elektrofahrzeugen umfassen.
Zumindest ein Problemfeld scheint Daimler aktuell erfolgreich zu bearbeiten: So führen nämlich sinkende Absatzzahlen häufig dazu, dass Margen ein- und Gewinne vollständig wegbrechen.