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BYD lässt die Konkurrenz wieder alt aussehen

Simon Ruić / 03.06.22 / 14:38

BYD (WKN: A0M4W9) rennt den heimischen Rivalen derzeit davon. Während die Absätze bei Nio, XPeng und Co. einbrechen, steigert der Autobauer im Mai allen Widrigkeiten zum Trotz seine Verkaufszahlen erneut gegenüber dem Vormonat. Nach einer fulminanten Erholungsrallye ist die Aktie nicht mehr ganz günstig, dennoch spricht weiterhin viel für ein Investment.

BYD ist ein agiler chinesischer Mischkonzern, der sich in drei Hauptgeschäftsfelder aufteilt: Automobile, das Batterie- und Solarsegment und die eigenständige Holding BYD Electronics. Fahrzeug-Komponenten wie Halbleiter und Akkus erhalten die Chinesen damit aus erster Hand – in Zeiten knapper Rohstoffe und Vorprodukte ein großer Wettbewerbsvorteil. Der Börsenwert des Unternehmens liegt derzeit über 120 Milliarden US$.

Absatz steigt zum dritten Mal in Folge

Den Covid-Restriktionen in China zum Trotz steigert BYD weiter kräftig seine Fahrzeugabsätze. So verkaufte der Mischkonzern im Mai knapp 114.500 Elektroautos – dreimal so viele wie im Vorjahreszeitraum.

Die Zahlen steigen damit auch zum dritten Mal in Folge im Vergleich zum Vormonat, als die Chinesen 106.000 Fahrzeuge ausgeliefert hatten. Damit hebt sich das Geschäfts weiterhin von anderen inländischen Autobauern ab, die an den Corona-Lockdowns schwer zu knabbern haben. So brachen die Verkäufe von Nio, XPeng und Co. im April coronabedingt um fast die Hälfte ein.

Auch in puncto Herstellung meldet BYD für den vergangenen Monat kräftige Zuwächse: Die Anzahl produzierter Fahrzeuge stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 141% auf mehr als 118.000.

Expansion im In- und Ausland

Der Konzern hat derzeit alle Hände voll zu tun, um die hohe Nachfrage nach seinen Produkten zu bedienen. Mitte April hatte der Elektroautohersteller im BYD-Industriepark in Fuzhou – dem fünften Standort in China – offiziell die Massenproduktion aufgenommen. In diesem Jahr will das Unternehmen noch drei weitere Fabriken errichten, um seine Kapazitäten zu erweitern.

Darüber hinaus arbeitet BYD derzeit beharrlich an seiner globalen Expansion. Am Dienstag erst berichteten Medien über die Pläne des Unternehmens, den riesigen brasilianischen Markt zu erobern. Bis Ende des Jahres schon wollen die Chinesen demnach ihre Elektroautos in 45 Städten im Land verkaufen. Ein Jahr später sollen den Angaben nach bereits über 100 Kooperationen in Brasilien geschlossen sein.

Auch in Europa sollen die Modelle des Mischkonzerns bald flächendeckend verfügbar sein. Neue Absatzmärkte werden für BYD in Zukunft eine wichtige Rolle spielen, denn die chinesische Regierung kürzt derzeit schrittweise ihre Kaufprämien für E-Autos.

Aktie weniger attraktiv bewertet

Die Erholungsrallye der BYD-Aktie hat in den vergangenen 7 Handelstagen nochmal einen Turbo gezündet. Kein Wunder bei der jüngsten Flut positiver Nachrichten. Seit mittlerweile über 10 Wochen geht es für den Hongkong-Titel fast nur noch nach oben. Insgesamt kletterte der Kurs in dem Zeitraum um über zwei Drittel von 165 auf 284 HK$.

Das Ende des Fahnenmasts scheint aber noch nicht erreicht: Im Schnitt sehen die von Marketscreener befragten Analysten ein weiteres Kurspotenzial von +20%. Die Konsensschätzungen für den Jahresüberschuss sanken zuletzt jedoch von 8 auf 6,6 Milliarden Yuan. Der KGV der BYD-Aktie steigt damit auf rund 40, was im Branchenvergleich noch moderat bleibt.

Der Preis ist jedoch nun bei Weitem nicht mehr so attraktiv wie Anfang März, als ich darauf aufmerksam gemacht habe, dass der Titel mit einem 25-fachen Gewinn so günstig gehandelt wurde wie lange nicht.

Das spricht für den BYD-Titel

Für ein langfristiges Investment spielt die aktuelle Bewertung jedoch nur eine Nebenrolle. Fakt ist: BYDs Geschäft im Heimatmarkt zeigt sich allen Widrigkeiten zum Trotz robust, neue Absatzmärkte winken gleich auf mehreren Kontinenten. Hinzu kommen die immer lukrativeren Zuliefergeschäfte mit Batterien. Anleger dürfen außerdem nicht vergessen, dass ihnen im Fall eines Börsengangs der Chip-Sparte ein wahrer Geldsegen blüht.

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