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All for One Group: Kommt 2024 der Turnaround?

Rudolf Schneider / 24.11.23 / 9:16

Die Aktie des IT-Dienstleisters All for One (WKN: 511000) reagierte auf die vorläufigen Jahreszahlen am gestrigen Donnerstag mit einem Kursaufschlag von +6,5%. Damit setzt sich die jüngste Kurserholung fort, aktuell steht die Aktie bei knapp 40 €. Der Kursverlauf im letzten Halbjahr war sehr volatil – mit einer leicht fallenden Tendenz. Was bedeutet die neue Prognose für die weitere Entwicklung?

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ℹ️ All for One vorgestellt

Der in Filderstadt ansässige IT-Dienstleister All for One SE ist ein branchenfokussierter SAP-Komplettanbieter für den Mittelstand. Als SAP Gold Partner übernimmt der Konzern die komplette Implementierung, und Betreuung der SAP Programme. Das Unternehmen ist überwiegend in Europa tätig. Die Marktkapitalisierung liegt bei 198 Millionen €.

Restrukturierungen weitestgehend abgeschlossen

Nachdem die Restrukturierungen im Segment LOB (Lines of Buisiness) abgeschlossen wurden, begann im Mai die Restrukturierung des serviceorientierten CORE-Bereichs. Ziel all dieser Maßnahmen ist die deutliche Steigerung der Rentabilität. Ein Großteil der Sparmaßnahmen entfällt auf den Abbau von Arbeitsplätzen.

Dieser Anpassungsprozess war mit hohen Einmalaufwendungen im abgelaufenen Geschäftsjahr (01.10 bis 30.09) verbunden: Insgesamt 8,4 Millionen €. Auch im neuen Geschäftsjahr wird die Restrukturierung andauern, der größte Teil ist jedoch abgeschlossen.

Jahresprognose erhöht

Für das neue Geschäftsjahr sieht das Unternehmen wieder eine deutliche Ertragssteigerung. Dann sollen die Maßnahmen zur Kostensenkung voll zum Tragen kommen.  Das operative EBITDA vor M&A-Effekten soll auf 32 bis 36 Millionen € steigen. Beim Konzernumsatz wird ebenfalls mit einer Verbesserung auf 505 bis 525 Millionen € gerechnet.

Für die danach folgenden Jahre steht ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich auf dem Zettel. Als operative EBITDA-Marge peilt das Unternehmen einen Wert zwischen 7 und 8% an.

Insgesamt zeigt sich das IT-Unternehmen trotz des angespannten wirtschaftlichen Umfeldes sehr optimistisch.

Stefan Land, CFO der All for One Group, kommentierte die Erwartungen so:

Wir sind im vergangenen Geschäftsjahr mit unserer Geschäfts- und Organisationsentwicklung sehr gut vorangekommen. Im neuen Geschäftsjahr wollen wir nicht nur weiterwachsen, sondern auch Performancegewinne zeigen.

Guidance erreicht

Die Finanzkennzahlen in den Vorquartalen waren durch eine geringere Ertragskraft gekennzeichnet. Dementsprechend schwach fielen die vorläufigen Geschäftszahlen für 2022/23 aus. Positiv ist, dass die Prognosewerte sowohl beim Umsatz als auch beim Ertrag erreicht wurden.

Der Konzernumsatz verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8% auf 488 Millionen €. Dabei verbesserte sich der Anteil der wiederkehrenden Umsätze um 11 % auf 267 Millionen €. Das zukunftsträchtige Cloud-Geschäft stieg um 14% auf 127,7 Millionen €.

Die Ertragslage ist durch die hohen Einmalaufwendungen von 8,4 Millionen € geprägt. Dennoch liegt das EBIT vor M&A mit 17,7 Millionen € über dem unteren Prognosewert von 17,5 Millionen €.

Insgesamt ist die Geschäftsentwicklung als zufriedenstellend zu bezeichnen. Mit der Anpassung der Jahresprognose konnten sich Marktakteure auf diese Ertragsverschlechterung einstellen.

Besteht jetzt wieder Potenzial?

Der Rückgang ist aufgrund der schwächeren Ertragslage gerechtfertigt. Eine Verbesserung dürfte folglich zu einer Kurserholung im ersten Quartal führen. Ich rechne vorerst mit einer volatilen Seitwärtsbewegung innerhalb einer Range von 38 bis 42 €. Wenn die Ertragsverbesserung eintritt, gehe ich von Kursen um 50 € aus. Bis zum Hoch vom Februar 2022 mit 73 € ist es jedoch noch ein langer Weg.

Dass Potenzial vorhanden ist, sehen auch die Analysehäuser Hauck & Aufhäuser und die Baader Bank so. Erstere liegt mit ihrer Bewertung von 51,50 € in der Nähe meiner Einschätzung. Die Baader Bank hat das Hoch von 2022 im Visier – deren Zielkurs liegt bei 72 €.

Was für die Aktie spricht, ist ihre gute Dividendenrendite von aktuell 3,6%.

Mein Fazit: Die prognostizierte Ertragsverbesserungen machen Mut zum Kauf der Aktie. Sie eignet sich gut als Depotbeimischung.

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