Airbus-Aktie: Das spielt ihr voll in die Karten

Airbus
12.04.24 um 11:36

Die Airbus-Aktie (WKN: 938914) gönnte sich in den letzten drei Handelswochen eine leichte Verschnaufpause. Werden diese Meldungen dem Papier des europäischen Flugzeugbauers neuen Auftrieb verschaffen?

Canva/iwikoz6, Getty Imagaes

ℹ️ Airbus vorgestellt

  • Die Airbus SE ist Europas größter Luft- und Raumfahrt- sowie zweitgrößter Rüstungskonzern.
  • Mit 735 ausgelieferten Flugzeugen (2023) ist Airbus gegenwärtig der weltweit größte Hersteller von Passagierflugzeugen.
  • Der multinationale europäische Konzern hat seine Zentrale im französischen Toulouse, besitzt jedoch in ganz Europa etwa 70 Entwicklungs- und Produktionsstandorte.
  • Airbus ist Mitglied im europäischen Leitindex EuroStoxx 50 und ca. 131 Milliarden € wert.

Ein Zulieferer muss aufgeteilt werden

Im globalen Flugzeugbau dreht sich derzeit alles um ein Unternehmen, das den meisten Menschen unbekannt ist: Spirit AeroSystems. Anleger mit Know-how in der Luftfahrtbranche wissen, dass es sich bei Spirit um einen der wichtigsten Zulieferer für Airbus und Boeing handelt.

Seitdem sich in den letzten Monaten die Pannen bei Boeing-Flugzeugen häuften, geriet das Unternehmen immer stärker in den Fokus. Boeing ist der Auffassung, dass Spirit für einen Großteil der Mängel an seinen Maschinen verantwortlich ist.

Deshalb wollen die Amerikaner die einstige Tochtergesellschaft, die inzwischen börsennotiert ist, wieder zurückkaufen und in ihren Konzern eingliedern. Das stößt aber auf Widerstand von Airbus, denn auch der europäische Luftfahrtkonzern bezieht viele Teile aus dem Hause Spirit. Unvorstellbar, dass der Zulieferer zukünftig dem größten Rivalen gehören könnte.

Airbus hat nun angekündigt, zwei der Spirit-Fabriken in den USA und in Nordirland übernehmen zu wollen. Angesichts der Verquickung der Geschäftsbeziehungen arbeiten Airbus und Boeing offenbar bereits fieberhaft an einer Entflechtung von Spirit.

Was heißt das für Airbus?

Ob es zum Kauf der beiden Werke kommen wird und wie viel Airbus dafür bezahlen muss, steht noch nicht fest. Experten zufolge schreiben beide Spirit-Fabriken rote Zahlen. Zudem müsste Airbus möglicherweise mehr als eine Milliarde US$ investieren.

Airbus-Chef Faury scheint sich sicher zu sein, dass sein Konzern den Zuschlag für die Werke bekommen wird. Es ließ ausrichten, dass es nicht viele Unternehmen auf der Welt gebe, die gute Eigentümer dafür wären.

Der Trend ist intakt

Die Airbus-Aktie notiert gegenwärtig nur rund 4% unter ihrem Ende März aufgestellten Allzeithoch. Der seit Ende Oktober anhaltende Aufwärtstrend des Flugzeugbauers ist nach wie vor intakt.

Bei einem Kursrückgang unter 160 € gerät die untere Trendlinie allerdings in Gefahr.

Bullishe Analysten

Analysten schätzen die Kursentwicklung der Airbus-Aktie weiterhin positiv ein. Die US-Großbank JPMorgan hat ihr Rating auf „Übergewichten“ belassen und sieht das Kursziel bei 195 €. Das entspricht einem Upside von knapp +20% gegenüber dem aktuellen Kursniveau.

Zu einer ähnlichen Einschätzung kommt die Investmentbank Jefferies. Sie hob das Kursziel für die Airbus-Aktie von 165 auf 195 € an und empfiehlt den Flugzeugbauer ebenfalls zum Kauf. Sowohl Jefferies als auch JPMorgan glauben, dass sich bei der Präsentation der Quartalszahlen nichts am positiven Ausblick von Airbus für das Jahr 2024 ändern wird.

Eine Mega-Langzeitperformance

Auch ich bin weiterhin bullish in Bezug auf die Airbus-Aktie. Die massiven Probleme des einzigen ernsthaften Wettbewerbers Boeing spielen den Europäern voll in die Karten. Die Produktion ist auf Jahre hinaus ausgelastet und daran dürfte sich angesichts des prognostizierten Wachstums der weltweiten Luftfahrt in den nächsten Jahren nichts ändern.

Mit einem Investment in die Airbus-Aktie kann man als Anleger absolut nichts falsch machen. Der Aktienkurs ist in den letzten 15 Jahren um den Faktor 16 gestiegen. Wer den kurzzeitigen Pandemie-bedingten Kursrücksetzer ausgesessen hat, darf sich über eine hervorragende Langzeitrendite freuen.

Diese sehe ich auch in Zukunft. Bislang haben weder chinesische noch russische Bemühungen Früchte getragen, eine international wettbewerbsfähige Flugzeugproduktion für Passagiermaschinen aufzubauen. Airbus und Boeing werden diesen Markt auf Jahrzehnte hinaus beherrschen.

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