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ABB-Aktie: Lohnt sich hier noch ein Einstieg?

Die ABB-Aktie (WKN: 919730) verbessert sich um +2,9% und steht aktuell bei knapp 34,50 Schweizer Franken (SFR). Damit liegt sie leicht unter dem höchsten Stand seit 2007 mit rund 35,50 SFR. Seit September 2022 befindet der Kurs sich im Aufwärtstrend – wie ist das jetzige Niveau zu bewerten?

ABB vorgestellt
Die ABB Ltd. ist ein Energie- und Automatisierungstechnikkonzern mit Hauptsitz in Zürich, der 1988 aus der Fusion der schwedischen ASEA und der schweizerischen BBC entstand. Der Konzern ist weltweit in über 100 Ländern tätig. Die Marktkapitalisierung beträgt rund 61 Milliarden SFR.

Rekordmarge erreicht

Die gute Entwicklung des ersten Quartals wurde im zweiten Quartal nochmals getoppt. Der Umsatz mit 8,16 Milliarden US$ stieg um 3,8% gegenüber dem ersten Quartal. Beim operativen EBITA mit 1,45 Milliarden US$ fiel die Verbesserung mit 14% sogar zweistellig aus.

Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sind die Wachstumsraten deutlich höher ausgefallen. Der Umsatz verbesserte sich hier um 13%. Neben einem Volumenwachstum trug die höhere Preisdurchsetzung wesentlich zum Wachstum bei. Gleiches gilt für das operative EBITA, hier lag die Steigerungsrate bei 25%. Bei der operativen EBITA-Marge wurde mit 17,5% ein neuer Rekordwert erreicht.

Diese hervorragende Entwicklung gilt auch für die Geschäftszahlen des ersten Halbjahres. Umsatzwachstum und Ertragswachstum fielen analog der Quartalsbetrachtung positiv aus. Erfreulich ist, dass die Ertragssteigerung deutlich stärker ausgefallen ist als das Umsatzwachstum.

Ein Wert, der ebenfalls positiv ist, ist das Verhältnis von Auftragseingang zum Umsatz (Book-to-Bill). Ein Wert über eins bedeutet, dass der Auftragsbestand sich weiter erhöht hat.

Björn Rosengren, CEO von ABB, beschreibt die Entwicklung so:

Das positive Book-to-Bill-Verhältnis sowie Rekordmarken bei operativem EBITA und EBITA-Marge geben uns Zuversicht für die Performance von ABB im Gesamtjahr 2023 und erlauben es uns, unsere Margenerwartungen zu schärfen.

Ausblick zuversichtlich

Die Dynamik des zweiten Quartals soll sich auch im dritten Quartal fortsetzen, hier wird beim Umsatzwachstum ein Wert im niedrigen zweistelligen Bereich erwartet. Die EBITA-Marge soll leicht unter 17% liegen.

Für das gesamte Geschäftsjahr wird ein Umsatzwachstum von 10% erwartet. Die EBITA-Marge soll oberhalb von 16% liegen.

Insgesamt ist der Züricher Konzern für das Geschäftsjahr 2023 sehr optimistisch.

Wie ist die weitere Kursentwicklung zu bewerten?

Der Aufwärtstrend der Aktie hält jetzt schon sehr lange an. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung die Basis hierfür ist, so wäre eine stärkere Konsolidierung vorteilhaft.

Bei jedem weiteren Kursanstieg steigt die Unsicherheit und Angst vor Kurseinbrüchen überproportional. Das ist keine gute Basis für ein Investment. Zudem ist die Marktkapitalisierung im Verhältnis zum letzten Jahresumsatz mit 2,16 sehr hoch. Beim deutschen Konkurrenten Siemens liegt dieses Verhältnis bei 1,54.

Aktie sehr hoch bewertet

Meiner Meinung nach sind die Aussichten auf weitere nachhaltige Kursanstiege gering. Zu den jetzigen Kursen würde ich nicht einsteigen. Wer gute Kursgewinne hat, sollte darüber nachdenken, diese zumindest teilweise zu realisieren. An Gewinnmitnahmen ist noch keiner verarmt.

Diese Meinung vertreten auch die meisten Analysehäuser. Mit Ausnahme von RBC, deren Zielkurs liegt bei 35,5 SFR, halten die Deutsche Bank sowie die Berenberg Bank die Aktie derzeit für überbewertet.

Was für das Papier spricht, ist die gute momentane Dividendenrendite von 2,4%.

Mein Fazit: Die Aktie ist momentan sehr hoch bewertet, es dürften wieder deutlich günstigere Einstiegskurse kommen.

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