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TUI: Lösung in Sicht

Marc Rendenbach / 11.04.19 / 11:41

TUI (WKN: TUAG00) verkündete am 29. März ein um 200 Millionen Euro niedrigeres EBITA für 2019. Das Einkassieren der Gewinnprognose steht in Zusammenhang mit dem Flugverbot der 737 MAX Jets von Boeing (WKN: 850471) in vielen Ländern. Boeing selbst präsentierte am Dienstag erwartungsgemäß gesunkene Auslieferungszahlen für die 737 MAX Serie. 

Seit der neuerlichen Gewinnwarnung kennt die TUI-Aktie nur den Weg nach unten. Wenige Tage später kaufte Vorstandschef Friedrich-Peter Joussen eigene Aktien für 1,44 Millionen Euro, nachdem er bereits in den vergangenen Monaten im siebenstelligen Bereich Anteile erwarb. Damit zeigt er erneut großes Vertrauen in seinen Konzern. Die Käufe erfolgten allesamt über den Markt. Auch Daimler-CEO Zetsche, Mitglied des TUI-Aufsichtsrats, kaufte kürzlich im Wert von rund 1 Million Euro.

Unsicherheit bleibt (vorerst) in TUI-Aktie

TUIs Gewinnwarnung steht unter der Annahme, dass Flüge mit den 737 MAX Flugzeugen "spätestens Mitte Juli wieder stattfinden" können. TUI begründet den Einmaleffekt der höheren Ausgaben mit Kosten, die durch Probleme im Zuge des Flugverbots entstehen.

Dieser Effekt ist insbesondere zurückzuführen auf Kosten für Ersatzflugzeuge, höhere Treibstoffkosten, Kosten im Zusammenhang mit Betriebsunterbrechungen sowie die erwarteten Auswirkungen auf das operative Geschäft.

Die Befürchtung der Anleger besteht darin, dass die Probleme bei den 737 MAX Maschinen länger dauern als gedacht. TUI setzt mit 15 737 MAX Jets bei einer Flotte von insgesamt 150 Flugzeugen merklich auf diesen Typ.

Um die Situation genau einzuschätzen, bedarf es einem Blick auf die Entwicklungen bei Boeing.

Boeing: Alle warten auf den 24. April

Auch für TUI ist der 24. April (Mittwoch) ein wichtiges Datum. An diesem Tag gibt Boeing seine Zahlen für das erste Quartal bekannt - viel wichtiger sind Neuigkeiten zur 737 MAX und mögliche Informationen dazu, wann die Jets wieder in Betrieb genommen werden können. 

JPMorgan-Analyst Seth Seifman rechnet für das erste Quartal mit höheren Kosten, die auf den Flugzeughersteller zukommen und senkt darum seine Prognose des Free Cashflow für 2019 leicht.

Boeing lieferte im Anfangsquartal insgesamt 149 Flugzeuge aus nach 184 im Vorjahreszeitraum, darunter 89 737 Maschinen(Q1 2018: 132).

Fliegen die 737 MAX erst wieder Ende 2019?

Bank of America Merrill Lynch-Analyst Epstein erwartet, dass die 737 MAX Jets "sechs bis neun Monate gegroundet" werden. Das würde eine Wiederinbetriebnahme des Flugbetriebs erst wieder gegen Ende 2019 ermöglichen.

Klar ist: Die Insider-Käufe bei TUI machen Mut. Neben Vorstandschef Joussen kaufte auch Aufsichtsrat Dieter Zetsche im beachtlichen Umfang, wie auch viele andere Aufsichtsratsmitglieder.

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