Stabilus-Aktie: Das sollten Anleger beachten

Auf die gestrige Bekanntgabe der vorläufigen Geschäftszahlen reagierte die Aktie von Stabilus (WKN: STAB1L) mit einem deutlichen Anstieg von +4,3%, aktuell korrigiert der Kurs wieder und notiert bei knapp 65 €. Seit Dezember beträgt der Kursanstieg rund +15%.  Was ist jetzt noch zu erwarten?

Solider Auftakt gelungen

Nachdem das vergangene Geschäftsjahr gut ausgefallen war, setzte sich dieser Trend im ersten Quartal fort. Aus dem am 29. Januar veröffentlichten Quartalsbericht wird ersichtlich, dass das Unternehmen sich auf einem Wachstumskurs, insbesondere beim Umsatz, befindet.

Gegenüber dem Vorjahreszeitraum verbesserte sich der Umsatz um 5,1% auf 305,4 Millionen €. Wie im letzten Halbjahr wird das Wachstum durch eine hohe Nachfrage in den Märkten APAC und EMEA getrieben. Auf dem US-Markt ist die Nachfrage schwächer ausgefallen. Hierfür verantwortlich waren Streiks bei großen Autoherstellern. Im weiteren Jahresverlauf soll sich die Nachfrage wieder normalisieren.

Bei der Ertragslage ist keine große Änderung eingetreten. Das operative EBIT mit 33,3 Millionen € liegt nur geringfügig über dem Vorjahreswert von 32,6 Millionen €. Die EBIT-Marge ist im Hinblick auf die unterschiedliche Entwicklung von 11,2 auf 10,9% gesunken. Unterm Strich verblieb ein Nettogewinn von 12,2 Millionen € – ein Jahr zuvor lag er bei 15,5 Millionen €.

Insgesamt ist die Entwicklung zufriedenstellend, allerdings fiel das Ertragswachstum deutlich geringer aus.

Dr. Michael Büchsner, CEO von Stabilus, kommentierte die Geschäftsentwicklung so:

Mit der bevorstehenden weiteren Stärkung unseres Industriegeschäfts durch den Abschluss der Übernahme von Destaco wird das Jahr 2024, in das wir solide gestartet sind, für Stabilus ein Meilenstein auf dem Weg hin zu einem weltweit führenden Anbieter von Motion-Control-Lösungen. Im ersten Quartal konnten wir erneut starkes Wachstum in APAC verzeichnen und auch in EMEA deutlich zulegen.

Closing bis Ende Februar erwartet

Mit der Übernahme des US-Unternehmens will das Koblenzer Unternehmen sein Industrial-Automation-Geschäft signifikant ausbauen. Destaco erzielt 2022 einen Umsatz von 213 Millionen US$. Das sorgt für eine stärkere Unabhängigkeit vom Automobilsektor und ist zu befürworten.

Die Prognose ist im Hinblick auf die Konsolidierung der Unternehmenszahlen ausgerichtet. Demnach wird mit einem Konzernumsatz von 1,4 bis 1,5 Millionen € gerechnet. Mit einem Zielwert von 13 bis 14% soll sich die operative EBIT-Marge wieder verbessern – zuletzt fiel sie schwächer aus. Bis 2030 soll der Umsatz auf 2 Milliarden € steigen bei einer bereinigten EBIT-Marge von 15%.

Potenzial begrenzt

Im Jahres-Chart ist erkennbar, dass der Einbruch in der ersten Jahreshälfte wieder vollkommen aufgeholt wurde. Allerdings droht die Aktie durch den starken Anstieg seit Herbst zu überhitzen – die Folge ist eine Kurskorrektur. Diese wäre im Hinblick auf die zukünftige Kursentwicklung vorteilhaft.

Generell bin ich für die Aktie positiv eingestellt und erwarte mittelfristig weiteres Kurspotenzial. Einen fairen Wert sehe ich bei 70 €. Das laufende Geschäftsjahr sollte ertragsmäßig ein Übergangsjahr sein. Die Übernahme von Destaco ist vorerst mit zusätzlichen Kosten verbunden. Erst wenn sie abgeschlossen ist, wird sich zeigen, welche Beiträge für Umsatz und insbesondere für den Ertrag sich daraus ergeben.

Bei dem jetzigen Niveau würde ich nicht einsteigen. Die Analysten sehen das anders. JP Morgan erwartet einen Kurs von 77, Hauck & Aufhäuser 82 € und Warburg 83 €. Mittelfristig sind diese Kurse berechtigt, aber vorerst sollte die Integration von Destaco abgewartet werden.

Mein Fazit: Potenzial besteht, vorerst sollte jedoch eine Kurskorrektur abgewartet werden.

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