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SpVgg Unterhaching vor Knaller-Spiel: Aber ist die Aktie 9 Euro wert?

Alexander Schornstein / 24.09.19 / 16:02

Nächsten Montag kommt es in der 3. Liga zum Showdown, wenn Tabellenführer SpVgg Unterhaching (WKN: A2TR91) beim Zweitliga-Absteiger FC Ingolstadt (Tabellensiebter) antritt. Das Team um Torjäger Felix Schröter spielt einen erfrischenden Fußball und lässt als Spitzenreiter nach 9. Spieltagen wohl alle "Fußballexperten" alt ausschauen, die vor der Saison nicht mit derart tollen Leistungen der Münchner Vorstadt-Kicker gerechnet haben. 

Auf dem Börsenparkett dagegen knistert es nicht so wie auf dem Rasen. Ganz anders als noch vor zwei Monaten, als sharedeals.de inmitten der IPO-Euphorie bei Kursen von 15 Euro und drüber zu Gewinnmitnahmen riet. Für Zeichner des Haching-Börsengangs für 8,10 Euro je Anteil bedeutete das schnelle Gewinne von +85%. Vor dem Hintergrund der aktuellen Tabellensituation haben wir uns die Fußballaktie nochmal angeschaut und kommen zu einem interessanten Fazit.

Erhebliche Insiderverkäufe wie von Aufsichtsrat Andreas Kögl im August von Haching-Aktien im Wert von mehr als 300.000 Euro sind nach einem Börsengang absolut legitim, dürften jedoch bei dem ein oder anderen Anleger auf offene Fragen stoßen. Eventuell positioniert sich hier bereits auch ein Großanleger, vor der anstehenden Kapitalmaßnahme, deren Abschluss von Vereinsseite im Herbst erwartet wird.

Punktuelle Verstärkungen sollen Kader optimieren

Im August gab die Spielvereinigung die ablösefreie Verpflichtung von Ex-Zweitliga-Torjäger Dominik Stroh-Engel bekannt, der bereits zweimal geknippst hat. Damit hat der Club seine Offensive um einen erfahrenen, torgefährlichen Angreifer verstärkt. Mit der Verpflichtung von jungen Akteuren wie zum Beispiel Florian Dietz, der von der zweiten Mannschaft von Werder Bremen kam, sollen perspektivreiche Spieler geholt werden, die ins Anforderungsprofil der Hachinger passen, um den Profi-Kader gezielt weiterzuentwickeln.

Einnahmen explodieren bei Aufstieg

Das Ziel ist von der Vereinsführung klar ausgegeben. Mittelfristig soll der Aufstieg in die 2. Bundesliga gelingen. Wenn sich die Spielvereinigung wirklich als waschechter Aufstiegskandidat in die 2. Bundesliga herauskristallisieren sollte – die beiden Erstplatzierten steigen direkt auf, der Tabellendritte spielt Relegation – dann winkt eine Vervielfachung der Erlöse. Die Einnahmen würden explodieren, die TV-Gelder beispielsweise um Faktor 10 im Vergleich zur 3. Liga!

Alle spannenden Hintergrundinfos erfahren Sie in unserer IPO-Serie, in der wir umfassend über die Aussichten in der Haching-Aktie berichtet haben.

Wie ist der Kurs von 9 Euro zu bewerten?

Die Haching-Aktie pendelt sich post-IPO – fast centgenau wie von uns erwartet – bei ca. 9 Euro je Aktie ein. Zu Kursen von jenseits der 15 Euro rieten wir unseren Lesern zu Gewinnmitnahmen. Am 31. Juli schrieben wir:

Anleger können die IPO-Euphorie zu Gewinnmitnahmen nutzen.

Aus Sicht eines Börsianers bewertet, lastet auf den Haching-Spielern immenser Druck. Denn steigt der Münchner Vorort-Club nicht auf, dann droht der Kurssturz. Beim besten Willen ist die Haching-Aktie trotz hoher Cashaustattung nach dem IPO kein "Must Have". Denn beim Kursstand von 9 Euro und damit einer Börsenbewertung von 35 Millionen Euro dürften Anleger einen etwaigen Aufstieg in die 2. Bundesliga zum Teil schon eingepreist haben.

Bei einem Ausbleiben von sportlichem Erfolg ist die Haching-Aktie unserer Meinung nach eine gefundene Short-Wette. Vor dem Hintergrund der komfortablen Tabellensituation, rechnen wir auch im Falle eines sich abzeichnenden Aufstiegs nur mit begrenztem Kurspotential, was wir gut begründet haben.

Für sportliche Spannung in der 3. Liga ist gesorgt: Am 10. Spieltag kommt es am Wochenende neben der Partie FC Ingolstadt gegen SpVgg Unterhaching (Montag) zum direkten Verfolgerduell zwischen dem Zweitplatzierten Halleschen FC und dem Dritten Eintracht Braunschweig.

Zugehörige Kategorien: IPOs & BörsengängeSmall Caps
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