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Sleepz AG: Hier schlummert Ärger

17.03.19 / 17:55

Die Sleepz AG (WKN:  A2E377) wollte sich am Dienstag, den 12. März, auf der 28. Prior Kapitalmarktkonferenz in Person von Vorstand Alexander von Tschirnhaus präsentieren. Kurzfristig wurde der Vortrag - wegen Krankheit - abgesagt. Die Aktie steht wohl auch deswegen stark unter Druck. 

In der vergangenen Börsenwoche verzeichnete die Sleepz-Aktie große Kursverluste und rutschte von 0,93 Euro auf 0,56 Euro. Der Abverkauf am Freitag endete in einem Minus von -19,43%. Das im Prime Standard notierte Unternehmen ist auf den Bereich Schlafwelten fokussiert und agiert dort als E-Commerce Beteiligungsgruppe. Das schrumpfende Geschäft baut man nun mit Akquisitionen aus ...

Was macht die Sleepz AG?

Unter der Dachgesellschaft Sleepz AG vereint Sleepz seine Hauptbeteiligungen Matratzen-Union und Sleepz Home. Das Geschäft ist jedoch rückläufig, womit sich auch die jüngsten Akquisitionen erklären lassen, die für die Neuausrichtung der Gesellschaft in Richtung höhermargiger Eigenmarken sorgen sollen.

Die Präsentation auf der Prior-Konferenz stand unter dem Motto "Sleepz avanciert vom Matratzenhändler zur Internetplattform für Home & Living", was den Wandel gut beschreibt.

Sowohl auf personeller wie auch operativer bzw. strategischer Ebene befindet sich die Sleepz AG gerade in einem fundamentalen Umbruch.

Die geplante Übernahme der Sam Stil-Art-Möbel zu 75,1% soll entgegen der ursprünglichen Pläne nun via Fremdkapital gestemmt werden. Ursprünglich wollte man via einer Einbringung von Sachkapital finanzieren, wofür die Zustimmung auf einer außerordentlichen Hauptversammlung notwendig gewesen wäre. Nach Angaben der Sleepz AG wurde nun eine "neuverhandelte, für Sleepz deutlich vorteilhaftere Unternehmensbewertung von Sam zugrunde gelegt." Sam erzielt einen Umsatz von rund 15 Millionen Euro und "arbeitet überwiegend leicht profitabel".

Die hundertprozentige Übernahme von URBANARA mit einem Umsatz in Höhe von 8 Millionen Euro, die im November 2018 abgeschlossen wurde, erfolgte auf Basis einer Bewertung für die Sleepz-Aktie von 1,20 Euro, was von einem externen Gutachten bestätigt wurde. Auch hier wurden letzlich sehr viele neue Aktien ausgegeben.

Alexander von Tschirnhaus übt seine Position als Co-Vorstand erst seit 1. August aus, nachdem der bisherige Vorstand Oliver Borrmann im Zuge der Übernahmen entschieden hatte, sein Vorstandsmandat niederzulegen. Ihm zur Seite steht Christian Salza, Geschäftsführer der übernommenen URBANARA.

Zahlen für 2018 können nicht überzeugen - können es bald die Übernahmen?

Infolge der Übernahmen wurden viele neue Aktien ausgegeben und das Eigenkapital schrumpfte im Jahresverlauf erheblich. Die Zahlen für die ersten drei Quartale 2018 - die letzten vorliegenden Zahlen der Sleepz AG - lesen sich nicht vielversprechend. Demnach musste Sleepz in den ersten drei Quartalen 2018 Umsatzeinbußen von -10% hinnehmen und kommt umsatzseitig nur noch auf 7,9 Millionen Euro nach 8,8 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Verlust auf EBITDA-Niveau verdoppelte sich knapp von -1,8 auf -3,4 Millionen Euro.

Die Übernahmen sollten aus unserer Sicht in Einklang mit der Neuausrichtung stehen und aus Aktionärssicht Wert heben. Die Sleepz AG wird gegenwärtig mit rund 10,5 Millionen Euro an der Börse bewertet.

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