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Sierra Oncology +50%: Rakete vor nächstem Schub!

Jens Lion / 26.01.22 / 10:37

Endlich positive Neuigkeiten im Biotech-Sektor: Sierra Oncology (WKN: A2PYVV) kann positive Phase-3-Daten in der Indikation primäre Myelofibrose vermelden. Das quittierte die Börse zunächst mit +46%, ehe es nachbörslich infolge der Ankündigung einer Kapitalmaßnahme wieder um -5,16% auf 21,51 US$ runter ging. Ist das Papier dennoch ein Kauf?

Sierra Oncology ist eine kanadische Biotech-Firma mit Listing an der Nasdaq. Die Myelofibrose-Forschung stellt den Hauptfokus der Gesellschaft und der klinischen Aktivitäten dar.

Die Studie hat alle ihre primären und sekundären Endpunkte erreicht. Investoren waren eher auf einen teilweisen Erfolg vorbereitet, weshalb man die Studienergebnisse als mehr als überzeugend bezeichnen muss. Auch die Verträglichkeit der Therapie war im Vergleich zur Kontrollgruppe angesichts der Schwere der Krankheit sehr zufriedenstellend.

Gilead mal wieder mit Blick in die Röhre?

Die Historie des Assets Momelotinib ist hochspannend. Gilead kaufte die Rechte vor langer Zeit für knapp 500 Millionen US$ ein. 2019 wurden die Rechte an Sierra verkauft – für ganze 3 Millionen US$. Kurioserweise war der CEO auf der Gegenseite jedes Mal Nick Glover, welcher aber heute nicht mehr bei Sierra arbeitet.

Auf den ersten Blick wirkt das irre. Doch Gilead konnte sich zu attraktiven Konditionen Aktien und Warrants von Sierra sichern und profitiert somit von einem langfristigen Erfolg. Außerdem werden Meilensteine und Umsatzbeteiligungen fällig.

Einsatzgebiet muss noch genau abgesteckt werden

Für Gilead wurde der potenzielle Einsatz der Therapie zu klein, nachdem eine Vergleichsstudie mit dem Marktführer Jakafi keine Überlegenheit (aber Gleichwertigkeit) demonstrieren konnte. Die neuen (und alten) Eigentümer haben es aber nun geschickt vollbracht, eindeutige positive Wirkungen der Therapie wie auf anämische Begleiterscheinungen zu zeigen.

Momelotinib wird damit aller Voraussicht nach als sogenannte Zweitlinientherapie zugelassen. Sehr spannend ist außerdem die Frage, ob Ärzte das Mittel dennoch auch als Erstlinientherapie einsetzen werden. Jakafi erlöst aktuell um die zwei Milliarden US$ jährlich. Ich gehe davon aus, dass Momelotinib in der Spitze 400-700 Millionen US$ einspielen kann.

Gutes Akquise-Ziel

Damit wird Sierra in meinen Augen zu einem attraktiven Übernahmeziel für einen mittelgroßen Pharma-Player. Inklusive der gestern Nacht angekündigten Kapitalerhöhung bringt das Papier voll verwässert (aufgrund der Gilead Warrants) bei Kursen um 22,00 US$ je Aktie eine Marktkapitalisierung von etwa 680 Millionen US$ auf die Waage. Das Potenzial im Falle eines Vertriebserfolges dürfte bei 1,2 bis 2,0 Milliarden US$ liegen.

Kann das Unternehmen die eher kurze Patentlaufzeit noch geschickt verlängern, ginge sogar nochmal mehr.

Aktie wird höhere Kurse sehen

Ich bin der Meinung, dass die Aktie derzeit sogar noch zu günstig gehandelt wird. Biotech-Investoren zeigen sich weiter traumatisiert und nehmen die Gewinne hier viel zu schnell mit. Risikobewusste Spekulanten können sich – bestenfalls nach Verkündung der Bepreisung der angekündigten Kapitalerhöhung – unter 23 US$ je Aktie positionieren und auf kurzfristige Kurse um 28 US$ spekulieren.

Ich rate dazu, einen Stop-Loss im Bereich der 19 US$ zu setzen.

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Interessenkonflikt: Autor, Herausgeber und Mitarbeiter halten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Aktien des besprochenen Unternehmens und haben die Absicht, diese je nach Marktsituation – auch kurzfristig – zu veräußern und könnten dabei insbesondere von erhöhter Handelsliquidität profitieren. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt.

Zugehörige Kategorien: Biotech-AktienSmall Caps
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