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Siemens Energy: Bis zum Turnaround wird es dauern

Frank Giarra / 09.02.22 / 12:41

Die Aktie von Siemens Energy (WKN: ENER6Y) hat seit Jahresbeginn mehr als -16% verloren. Der Grund liegt auf der Hand: Heute meldet der Konzern nach vorherigen vorläufigen Zahlen einen satten Verlust von 240 Millionen € im ersten Geschäftsquartal 2022 von Oktober bis Dezember. Im Vorjahr standen noch 99 Millionen € Gewinn zu Buche. Der Verlust ist vor allem auf die nach wie vor ungelösten Probleme der spanischen Windkraft-Tochter Gamesa zurückzuführen. Gelingt hier der Turnaround?

Die in München ansässige Siemens Energy AG ist ein Strom- und Gaskonzern im Bereich der konventionellen und erneuerbaren Energien. Das Unternehmen hält zwei Drittel der Anteile an Siemens Gamesa Renewable Energy, die 2017 durch die Fusion des damaligen Siemens-Windkraftbereichs und der spanischen Gamesa Corporación entstand.

„Enttäuschend für alle Aktionäre“

„Solide Performance bei Gas und Power überschattet von negativer Entwicklung bei Gamesa“: So überschreibt Siemens Energy selbst seine Mitteilung zu den neuesten Geschäftszahlen. Man ist also sehr zufrieden mit dem klassischen Geschäft der Energietechnik, wo die harten Sparmaßnahmen mit dem Abbau von 8600 Stellen zu greifen beginnen.

Aus dem Ärger über die defizitäre spanische Tochter macht das Management hingegen keinen Hehl. CEO Christian Bruch sagt:

Die Gewinnwarnung von Siemens Gamesa Renewable Energy ist ein Rückschlag und enttäuschend für alle Aktionäre. Als Mehrheitsaktionär werden wir SGRE weiterhin dabei unterstützen, den Turnaround im Onshore-Geschäft auch in einem schwierigen Marktumfeld zu schaffen.

Wie das im Detail geschehen soll und ob sogar eine Komplettübernahme in Erwägung gezogen wird – aktuell hält Siemens Energy zwei Drittel der Anteile –  ließ Bruch offen. Reagiert hat der Konzern ja bereits, denn am 1. März übernimmt Energy-Vorstand Jochen Eickholt das Ruder vom ausscheidenden Gamesa-Chef Andreas Nauen, der erst 2020 gekommen war.

Das Management macht sich nichts vor, und Anleger sollten dies auch nicht tun: Es wird einige Quartale dauern, um die Probleme bei Gamesa in den Griff zu bekommen.

Fazit: An der Seitenlinie bleiben

Selbst wenn es heute positive Analysten-Einschätzungen etwa von Goldman Sachs (Kursziel 31,40 €) oder Jefferies (Kursziel 37 €) mit Hochstufungen auf „Buy“ gibt und das Papier aktuell um +1,6% auf 19,42 € zulegt – meiner Ansicht nach empfiehlt sich für Anleger derzeit eher die Seitenlinie. Wer bereits investiert ist, muss wohl oder übel länger Geduld mitbringen.

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