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Rohstoffe immer teurer – diese Aktien profitieren

Andreas Lambrou / 04.03.22 / 10:18

Die Rohstoffpreise explodieren. Die Profiteure sind in erster Linie die Aktien internationaler Rohstoffkonzerne wie BHP Group (WKN: 863578), Rio Tinto (WKN:852147), Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S), der norwegische Erdgasproduzent Equinor (WKN: 675213), der Aluminiumproduzent Norsk Hydro (WKN: 851908), der Agrarhändler und Getreidespeicher-Wert Archer Daniels Midland (WKN: 854161) oder Düngeraktien wie Nutrien (WKN: 854161) sowie die deutsche K+S (WKN: KSAG88), die ehemalige Kali und Salz.

Praktisch alle Rohstoffpreise befinden sich in einer Komplettexplosion. Seit Jahresbeginn notiert der iShares S&P GSCI Commodity-Index ETF mit einem Anstieg von +35%.

Am spektakulärsten ist wohl der Erdgaspreis in der EU, der sich von 25 auf über 160 US$ pro Megawattstunde mehr als versechsfachte. Rohöl stieg zuletzt über die Marke von 110 US$ pro Barrel oder +59% über seinen Vorjahreswert. Aluminium, dessen Produktion hohe Energiemengen benötigt, stieg seit Oktober um +50% auf 3.700 US$ pro Tonne. Während Weizen an der Chicagoer Terminbörse zuletzt täglich sein maximales Anstiegslimit ausnutzte und ein Hoch bei 12 US$ pro Scheffel erreichte. Ein Preisanstieg von +90% im Vergleich zur letzten Ernte im Sommer.

Um das historisch einzuordnen: Die Rohstoffpreise sind in dieser Woche so stark in die Höhe geschnellt wie seit dem Anstieg 1974 nicht mehr.

Isolation Russlands führt zum Ausfall von Rohstofflieferungen

Wie Bloomberg heute früh berichtete, würde die zunehmende Isolation Russlands dazu führen, dass eine wichtige Quelle für Energie, Metalle und Nutzpflanzen, vor allem Sonnenblumen und Weizen, versiegt, was Befürchtungen über anhaltende Engpässe und eine stärkere weltweite Inflation auslöst.

Die weltbedeutenden Rohstoffhändler, Banken und Reeder meiden zurzeit neue Geschäfte mit Russland, weil es schwierig sein könnte, die Zahlungen zu garantieren. Auch bestehende Lieferungen wurden jüngst ausgesetzt oder storniert.

Die erste große Ölkrise 1973 bis 1974

1974 wurde die westliche Welt von der ersten Ölkrise und dem Öl-Embargo Saudi-Arabiens in Aufruhr versetzt.

Seinerzeit erfolgte die Rohstoffpreisexplosion im Zuge des Ausbruchs des Jom Kippur Krieges am 6. Oktober 1973, bei dem die arabischen Länder Ägypten und Syrien gegen Israel kämpften und trotz ihrer erwarteten militärischen Überlegenheit eine historische Niederlage einstecken mussten. Für diese rächte sich Saudi-Arabien stellvertretend mit dem Ölembargo.

Die Ölpreise vervierfachten sich damals von 3 bis auf 12 US$ pro Barrel und erreichten in den nachfolgenden fünf Jahren ein Hoch von knapp 30 US$ pro Barrel. Inflationsbereinigt würde die erste Spitze bei 12 US$ heute einem Ölpreis von 75 US$ pro Barrel entsprechen. Problematisch war damals nicht nur der hohe Ölpreis an sich, sondern der Schockeffekt, der durch den kurzzeitigen Anstieg ausgelöst wurde und dauerhaft auf die Inflationsrate ausstrahlte.

Infolge der über die zweite Hälfte der 1970er anhaltenden Öl- und Energiekrise halbierte sich der Marktanteil der internationalen Ölkonzerne Shell, BP oder Exxon von 60% auf 30%.

Diplomatie von Seiten der Weltmächte ist alternativlos

1973 wurde die Kontrolle über das Öl von Experten erstmals als Ölwaffe bezeichnet.

Überliefert sind noch eine Reihe von öffentlichkeitswirksamen Besuchen des damaligen US-Außenministers Henry Kissinger beim saudischen Königshaus. Bezeichnenderweise zeigte er dabei, obwohl er selbst jüdischen Glaubens war, große Stärke und leistete viel auf dem Weg zum Friedensprozess im Nahen Osten.

Seine ersten Gespräche mit König Faisal fanden noch im November 1973 statt. Davor traf er sich im Oktober bereits mit Leonid Breschnew, dem Staatsoberhaupt der Sowjetunion, in Moskau, der im Sommer 1973 die für den Export vorgesehene US-Weizenernte praktisch komplett aufkaufte. Danach folgten Treffen mit den Kriegsparteien, mit Israels Premierminister Meir in Tel Aviv sowie Ägyptens Präsident Sadat in Kairo.

Erst heute, im Kontext  des entfachten Krieges zwischen Russland und der Ukraine, wird mir die damalige diplomatische Meisterleistung von Henry Kissinger so richtig bewusst, indem sich die USA und die Sowjetunion als Weltmacht auch weltmännisch verhielten.

Kriegsende bedeutet kein Ende der Inflation

Selbst die größten diplomatischen Anstrengungen konnten damals aber die Inflation nicht aufhalten. Der Goldpreis, der bereits im Vorfeld seit der Aufhebung des Goldstandards im Jahr 1971 sein großes, über Jahrzehnte angestautes Potenzial entfaltete und sich um fast 200% verteuerte, stieg zwischen 1973 und 1974 um weitere +80% auf 180 US$ pro Unze und in den Folgejahren weiter über 500 US$ pro Unze.

Ist der Ukraine-Krieg in den Augen des russischen Präsidenten Wladimir Putin vielleicht nur eines von vielen Puzzleteilen?

Stellt er sogar eine mögliche Vergeltungsmaßnahme oder Rache an der westlichen Strategie dar, die der Vorsitzende des Weltwirtschaftsforums, dem World Economic Forum (WEF), Klaus Schwabs, als Großen Reset auf dem Weg zu einer neuen Weltordnung beschreibt?

Gülnur Aybet, Leitende Beraterin des Präsidenten der Türkei, drückte es bereits im Jahr 2018 sehr passend aus:

Im Mittelpunkt von Russlands realpolitischen Unternehmungen in seiner eigenen Region stand der Versuch, die normative Expansion des Westens in seiner Nachbarschaft einzudämmen.

Nun, ich wäre der Letzte, der einen Angriffskrieg auf ein souveränes Land rechtfertigen würde. Putins Krieg wird von den Vereinten Nationen mehrheitlich als grober Verstoß gegen das Völkerrecht gewertet. Selbst China, das in jüngster Zeit oft auf Seiten Russlands und Putins stand, enthielt sich seiner Stimme im Weltsicherheitsrat.

Neue Welt- führt zu neuer Geldordnung

Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass sich rohstoffreiche Exportländer seit Jahrzehnten von der dominierenden Vormachtrolle des US-Dollars betrogen fühlen. Ihrer Ansicht nach beruht der Wert des US-Dollars aus einer geschickten Kombination aus Macht und Vertrauen. Angesichts der immer größer werdenden Haushaltsdefizite und Inlandsverschuldung ziehen immer mehr volkswirtschaftliche Experten den Außenwert des US-Dollars in Zweifel.

Könnten wir mit Ukraine-Krieg den Auslöser einer neuen Geldordnung sehen, wie sie strategische Vordenker in Russland und China seit Jahren fordern?

Das Resultat steht dabei längst fest: Die Rohstoffpreise erreichen im Zuge dieses Konflikts praktisch täglich neue Höchstniveaus.

Die Preise für Rohstoffe orientieren sich weiterhin an den Konventionen des Welthandels.

Ändern wesentliche Akteure wie das rohstoffreiche Exportland Russland und das importstärkste Land China die Spielregeln, so bleiben der Welt wenig Maßnahmen, um dies zu verhindern.

Ein Ende dieser Preisspirale ist darum, für mich, derzeit noch längst nicht sichtbar. Wie 1973 stehen wir erst am Anfang des neuen Rohstoffsuperzyklus. Damals hielt dieser sieben Jahre an und ich vermute, der neue Zyklus wird uns ebenfalls bis zum Ende dieser Dekade beschäftigen.

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