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Rheinmetall-Aktie: Wo bleibt die Jubelstimmung?

Peter Wolf-Karnitschnig / 19.04.24 / 10:43

Die Rheinmetall-Aktie (WKN: 703000) reagiert am Freitagmorgen auf den angeblichen Gegenschlag Israels auf den Iran nur mit einem minimalen Kursplus. Ist die Aktie des deutschen Rüstungskonzerns inzwischen so teuer geworden, dass „gute“ Nachrichten den Kurs nicht mehr nach oben treiben?

stock.adobe.com/kristina rütten

ℹ️ Rheinmetall vorgestellt

  • Rheinmetall ist ein deutscher Rüstungskonzern und Automobilzulieferer mit Sitz in Düsseldorf.
  • Nach Airbus ist Rheinmetall der zweitgrößte deutsche Hersteller von Rüstungsgütern.
  • Schwerpunkte der Waffenproduktion sind militärische Rad- und Kettenfahrzeuge wie Kampf- und Schützenpanzer sowie Munition.
  • Seit Anfang 2023 ist der Konzern Mitglied im deutschen Leitindex DAX und ca. 22 Milliarden € wert.

Eine warnende Stimme

Die geopolitische Lage könnte derzeit eigentlich nicht besser sein für Rheinmetall. Der Nahost-Konflikt steht an der Schwelle zu einer massiven Eskalation. Der Krieg in der Ukraine nimmt kein Ende. Die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland verschlechtern sich angesichts jüngster Spionagevorwürfe massiv. Und das Säbelrasseln Nordkoreas gegen Südkorea nimmt ständig bedrohlichere Züge an.

Doch seit ihrem Allzeithoch Anfang April hat die Rheinmetall-Aktie -10% an Wert verloren. Da stellt sich die Frage, ob Anleger inzwischen nicht mehr an weitere Kurssteigerungen glauben.

Die meisten Experten sind weiterhin optimistisch gestimmt. Die US-Großbank JPMorgan rät zum „Übergewichten“ des DAX-Wertes und sieht dessen Kursziel bei 600 €. Ein noch größeres Upside prognostizieren die Analysten der britischen HSBC. Sie erhöhten erst kürzlich ihr Kursziel für die Rheinmetall-Aktie auf 660 €. Damit sehen die HSBC-Banker ein sattes Aufwärtspotenzial von +30%.

Eine warnende Stimme ist allerdings zum Ende der Handelswoche dazugekommen. Die Deutsche Bank stufte die Rheinmetall-Aktie von „Kaufen“ auf „Halten“ zurück. Sie hob zwar ihr Kursziel von 450 auf 510 € an, aber das bedeutet, dass die größte deutsche Privatbank kein weiteres Upside mehr für den Rüstungskonzern sieht. Die Begründung: Die Bewertung sei inzwischen fair.

Kommt die Trendwende?

Die Rheinmetall-Aktie nähert sich einer charttechnischen kritischen Situation. Sollte die Kurskonsolidierung der letzten Tage anhalten, wird in Kürze der seit Jahresbeginn anhaltende Aufwärtstrend nach unten durchbrochen. Das könnte eine Trendwende für den DAX-Wert einläuten.

Die Bewertung aus den Augen verloren

Ich schließe mich der Analyse der Deutschen Bank an. Rheinmetall hat zwar weiterhin sehr gute mittelfristige Perspektiven, aber mit einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 50 ist der DAX-Wert meiner Meinung nach schlichtweg zu sportlich bewertet.

Vor kurzem habe ich Anlegern empfohlen, besser auf einen deutlich günstiger bewerteten US-Rüstungswert wie Lockheed Martin zu setzen. Zwar sind die Giganten unter den weltweiten Waffenherstellern nur bedingt mit einem noch kleinen und aufstrebenden deutschen Rüstungskonzern vergleichbar. Trotzdem haben Anleger meiner Meinung nach in den letzten Monaten zu stark die Bewertung der Rheinmetall-Aktie aus den Augen verloren.

Die heutige Kursreaktion ist für mich ein deutlicher Beleg für ihre Überbewertung. Eigentlich sollte der Angriff Israels auf den Iran Rheinmetall-Aktionäre jubeln lassen. Tut er aber nicht.

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