Puma-Aktie: Anlegern gefallen die Aussichten nicht
Die Puma-Aktie (WKN: 696960) hat von der Bekanntgabe der Geschäftszahlen nicht profitiert. Trotz eines sehr erfolgreichen Geschäftsjahres schmecken den Anlegern die schwächeren Aussichten nicht. Der Kursrückgang hat sich zuletzt erheblich verstärkt, aktuell notiert das Papier bei 54,80 €. Ist das schon die Kurskorrektur?
Die im bayerischen Herzogenaurach beheimatete Puma SE ist neben Adidas der führende deutsche Hersteller von Sportartikeln. Das Unternehmen bietet seinen Kunden eine breite Palette aller möglichen Sportutensilien in verschiedenen Sportarten. Neben dem Hauptsitz in Herzogenaurach unterhält Puma Produktionsstätten in mehr als 25 Ländern. Die Produkte werden in über 105 Ländern weltweit vertrieben. Die Marktkapitalisierung beträgt knapp 8,2 Milliarden €.
Vorstandslücke schnell geschlossen
Den Abgang des langjährigen CEO Björn Gulden zum Konkurrenten Adidas hat Puma schnell kompensiert. Der neue CEO Arne Freundt, ein enger Vertrauter von Gulden, hat die bisherige Geschäftsstrategie maßgebend mitbestimmt.
Durch den reibungslosen Wechsel wird sich zukünftig an der Geschäftsausrichtung wenig ändern. Dies ist positiv zu werten und sorgt für Kontinuität.
Gutes Geschäftsjahr abgeliefert
Insgesamt ist das abgelaufene Geschäftsjahr als sehr gut zu bezeichnen. Dies hatte sich in den bisherigen Quartalsmeldungen angedeutet. In der Firmengeschichte wurde der höchste Jahresumsatz mit 8,46 Milliarden € erzielt – das ist ein Wachstum gegenüber dem Vorjahr von 18,9%. Hierzu haben alle Märkte beigetragen, besonders erwähnt wurde die USA.
Auch die Ertragslage ist hervorragend und stellt einen neuen Rekord dar. Das operative EBIT landete bei 641 Millionen €, was einen Zugewinn von 15% bedeutet. Der Nachsteuergewinn ist von 310 auf 354 Millionen € gestiegen. Daraus ergibt sich ein Gewinn pro Aktie (EPS) von 2,36 €.
Zukunftserwartungen verdüstern sich
Das Management geht davon aus, dass sich der Erfolg des abgelaufenen Geschäftsjahres nicht wiederholen lässt. Insgesamt rechnet der Sportartikelhersteller mit einer leichten Abschwächung.
Der Umsatz soll dennoch im hohen einstelligen Prozentbereich wachsen. Beim operativen EBIT wird ein Wert in der Spanne von 590 bis 670 Millionen € erwartet. Dieser Bereich zeigt die große Unsicherheit beim Unternehmen bei der Ertragseinschätzung. Während des Jahres ist hier mit einer Eingrenzung zu rechnen.
Der neue CEO Freundt will die Märkt in den USA und China stärker in den Mittelpunkt rücken. Hier erwartet er das größte Potenzial. Insbesondere in China ist der Marktanteil von Puma gegenüber Adidas und Nike unbefriedigend.
Analysten zuversichtlich
Der Chart zeigt, dass der aktuelle Kurs noch weit entfernt ist von dem Stand zum Jahresanfang 2022. Die hohe Inflation wirkte sich negativ auf Luxusartikel aus, dieser Effekt sollte im laufenden Jahr nachlassen.
Hauptsächlich in China dürfte die Nachfrage nach bekannten Markenartikeln wieder steigen. In den USA ist dies schon eingetreten.
Dies wird sich positiv auf das Geschäft des Konzerns auswirken. Die Zahlen für das erste Quartal werden zeigen, wohin die Richtung geht.
Wenn die negativen Erwartungen des Sportartikelherstellers so nicht eintreffen, wird dies der Aktie neuen Schub geben. Davon gehen auch die Analysten aus, deren mittleres Kursziel liegt bei 73 €. Alle neuesten Einschätzungen liegen deutlich über dem jetzigen Kursniveau. Goldmann ist mit einem Kursziel von 100 € am zuversichtlichsten.
Weiteres Potenzial vorhanden
Meiner Meinung nach ist das Papier auf einem guten Weg, Kurssteigerungen sollten möglich sein. Ein fairer Kurs liegt für mich bei 65 €. Sollte es zu keinen größeren politischen und wirtschaftlichen Verwerfungen kommen, wird die Nachfrage weiter steigen. Die Lieferkettenprobleme haben sich fast aufgelöst und die hohen Energiepreise sind ebenfalls wieder gesunken.
Anleger müssen weiterhin mit Kursschwankungen rechnen, allerdings sollten diese nicht allzu stark sein. Die Aktie eignet sich sehr gut als Depotbeimischung.
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