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PGM-Roundup: Was haben Platin & Palladium mit Blockchain zu tun?

Andreas Lambrou / 18.10.19 / 10:00

In den letzten Wochen wurde immer wieder der signifikante Anstieg beim Palladium ein großes Thema und auch Platin zieht langsam nach. Außer den Rohstoffen selbst profitieren davon die Aktien von Norilsk Nickel (WKN: A140M9), Sibanye-Stillwater (WKN: A1KBRZ) und Anglo American Platinum (WKN: 856547).

Die Aktien der PGM-Metallproduzenten stehen unter Strom und haben sich seit Jahresbeginn teils verdoppelt. Ich spreche bewusst einmal abseits des Mainstreams über die Metalle der Platingruppe, weil die Aktien nach dem langen Bärenmarkt noch nicht auf dem Radar aller Investoren sind. Nur wenige Anleger kennen die nicht leicht zu findenden Anlagemöglichkeiten und scheuen vor einer Prognose zurück.

Blockchain und Krypto-Technologie im PGM-Sektor

Die spannendste Entwicklung im Bereich der Platinmetalle kommt von Russlands reichstem Mann, Vladimir Potanin, dem Vorstandsvorsitzenden von Norilsk Nickel - oder jetzt Nornickel.

Der Milliardär scheint ein Mann mit großen Visionen zu sein und berichtete schon im März beim Nachrichtensender Bloomberg von seinem neuesten Plan: Die Schaffung mehrerer digitaler Plattformen mit Krypto-Token speziell für den Handel und hinterlegt mit Palladium und anderen Metallen.

Jüngst konkretisierte er diese Pläne noch einmal mit einem exklusiven Interview für die Kryptonews-Plattform Coindesk:

Wir versuchen, alle unsere Verträge zu digitalisieren, weil sie effizienter werden, die Transaktionskosten niedriger sind und die Flexibilität für unsere Kunden erhöhen.

In diesem Sommer trat das Unternehmen Hyperledger bei, einem von der Linux Foundation geführten Blockchain-Konsortium.

Der Milliardär Potanin ist zusammen mit dem weltweiten Top-Palladium-Produzenten MMC Norilsk Nickel PJSC bereits bei den Schweizer Behörden vorstellig.

In den Gesprächen geht es um die Ausgabe von Token durch seine in der Schweiz ansässigen Palladium-Fonds. Vielleicht, so gibt sich Potanin in dem Bloomberg-Interview zuversichtlich, könnte das Konzept auch auf andere Metalle ausgeweitet werden. Potanin, der etwa ein Drittel von Nornickel besitzt, sagte zugleich, dass er die Idee bereits an die Kunden herangetragen habe und es Nachfrage nach den mit Metallbeständen hinterlegten Token gäbe.

Außerdem seien Handelssysteme und Technologien unter Verwendung des Blockchain-Systems für Waren- und Industriesektoren interessant, zeigt sich Potanin visionär.

Denn dezentrale Netzwerke und Plattformen ohne Hauptakteure könnten die Zukunft sein und auch helfen, Kosten sowie Verwaltungszeiten zu senken. Der russische Tycoon ließ auch wissen, dass Nornickel an einer digitalen Plattform für Transaktionen innerhalb des Unternehmens und zwischen einzelnen Geschäftsbereichen arbeitet.

So könne die russische Zentralbank die Regulierung von Blockchain-Systemen in kleinerem Maßstab testen, bevor es Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft habe, meinte Potanin.

In Russland befinde sich Nornickel in "sehr fortgeschrittenen Gesprächen" mit der Zentralbank, um ein Pilotprojekt zur Tokenisierung anderer Güter zu starten, vom Flugticket bis zum Schiffscontainer, so Coindesk unter Berufung auf Potanin.

Palladium-Kurse: Die "Musik spielt noch weiter"

Pläne, mit denen der russische Milliardär und CEO Vladimir Potanin für den Top-Palladium-Produzenten Punkte sammeln kann, so, wie es zuvor auch schon die Palladium-Kurse getan haben.

Denn Palladium konnte Preisrücksetzer bis Anfang August in der Nähe der 1.400 US$-Marke beenden und schaffte nun zum Oktober ein neues Rekordhoch über 1.700 US$.

Damit ist das alte Jahreshoch bei 1.619 US$ deutlich übertroffen und ein Ausbruch nach oben gestartet worden.

Auch die Analysten der UBS sehen darin klar

die Erholung von den Tiefstständen im August und eine Wiederaufnahme der fundamentalen Engpässe sowie ein gewisses spekulatives Interesse für Palladium von Seiten der Spekulanten.

Ebenso unterstreicht der Rohstoffstratege Ole Hansen von der Saxo Bank die guten Erwartungen für Palladium:

Die zugrunde liegenden Fundamentaldaten waren das ganze Jahr über positiv für Palladium, und es besteht ein Angebotsdefizit.

So "spielt die Musik" für Palladium weiter, meint Hansen:

Es wird bis zum Ende der Musik weitergehen, und im Moment gibt es nichts, was wirklich auf ein Ende dieser Musik hindeutet.

Treiber für die jüngste Preisentwicklung waren auch Befürchtungen, dass das in Autoabgassystemen verwendete Metall knapp werden könnte.

Trotz des sich abschwächenden Automobilsektors legten die Palladium-Preise dieses Jahr um 46% zu, weil die Autohersteller weltweit immer mehr Palladium für ihre Katalysatoren brauchen, wegen immer strengerer Abgasvorschriften.

Dieses Jahr wird Palladium voraussichtlich sein achtes jährliches Defizit in Folge - in Höhe von 617.000 Unzen im laufenden Jahr - aufweisen, in einem Markt, der rund 10 Millionen Unzen pro Jahr benötigt.

Doch bei aller Euphorie muss ich hier einmal eine Bremse ziehen.

Denn was hat es zu bedeuten, wenn Vladimir Potanin als Lenker des weltgrößten Palladiumproduzenten einen Fonds für Token-Anleger und Kryptospekulanten auflegt?

Will er sich die hohen Verkaufspreise sichern, die beim Palladium möglich sind? Dieses Risiko besteht sicherlich.

Noch wichtiger ist das Verhalten der Verbraucher.

Sollte die Industrie wieder von Palladium zu Platin wechseln, was technisch anspruchsvoll, aber möglich ist, dann profitiert auch dieses wertvolle Metall viel eher von steigenden Notierungen als Palladium auf Rekordhochs.

Die Platin-Preise sind in den vergangenen Monaten jedenfalls leicht angestiegen, sodass sogar kurzfristig ein Ausbruch über die 957 US$ nach oben gelang. Nach einer Korrektur notieren die Kurse aktuell bei 890 US$, immerhin über dem bei 866 US$ liegenden Aufwärtstrend.

Weiteres Kurspotenzial nach oben könnte noch folgen. Der "World Platinum Investment Council" prognostizierte jedenfalls für 2019 einen Anstieg der Metallnachfrage. Platin, das auch ein sehr werthaltiges Anlagemetall ist, dürfte mindestens aufgrund der Veränderungen in der Automobilindustrie profitieren.

Platin dürfte darum noch reichlich Kursphantasie aufweisen. Langfristig vermutlich sogar mehr als Palladium. Dies gilt natürlich in gleicher Weise für die besten Pure-Play-Platin- und die überwiegenden Platinaktien.

Anglo Platinum glänzt mit +500% Kursgewinn seit 2016

Der weltweit größte Platinlieferant und mit ausschließlichem Fokus auf PGMs ist die Aktie von Anglo Platinum. Diese hat seit Mitte letzten Jahres eine Wahnsinns-Kursrallye auf's Börsenparkett gelegt. Schien der in Südafrika ansässige Konzern Ende Juni 2018 noch mit Kursen um 20,50 Euro in einer längeren Seitwärtsbewegung gefangen, brach seitdem ein Kursfeuerwerk mit nahezu einer Verdreifachung des Aktienpreises aus. Aktuell notiert der Johannesburger Rohstoff-Riese mit 62,15 Euro an der Frankfurter Börse und kommt damit auf eine Marktkapitalisierung von rund 16,76 Mrd. Euro.

Sicherlich haben Anleger damit neben den Platinpreisen auch Anglo American Platinums sehr gute Geschäftszahlen und ein hervorragendes Ergebnis auf das eingesetzte Kapital („Return On Capital Employed“ = ROCE) goutiert. Denn gerade letztere Kennzahl, die auch für eine hohe Effizienz der eingesetzten Finanzmittel (Eigenkapital + Schulden) steht, konnte laut vorläufigen Geschäftszahlen vom Juli um stolze 45% gesteigert werden.

Trotz der politischen Risiken in Südafrika hat sich der Kurs damit wieder auf den Mittelwert erholt, den die Aktie in den letzten 20 Jahren hatte. Ein beeindruckender Turnaround.

Sibanye-Stillwater holt den Rückstand auf mit +250% Kursplus seit Mitte 2018

Eine ähnlich spektakuläre Kurs-Performance legte auch die südafrikanische Sibanye-Stillwater vor. Ein Wert, der Goldherz Report-Lesern schon länger bekannt ist. Zunächst hatte die Aktie ein paar Startschwierigkeiten. Mittlerweile befindet sie sich aber schon wieder im Höhenrausch, nachdem beeindruckende Produktionszahlen für das letzte Jahr 2018 veröffentlicht worden sind.

Das Unternehmen produziert sowohl Platin als auch andere Edelmetalle wie Gold und Silber. Allerdings will man sich in den kommenden Jahren hauptsächlich auf PGM konzentrieren.

Kaum ein Anleger weiß, dass Sibanye der drittgrößte Edelmetallkonzern der Welt wäre, wenn man die Platin- & Palladium- mit der Goldproduktion zusammenzählt - denn dann kommt man auf 3,6 Mio. Goldunzenäquivalent pro Jahr. Davor kommen nur Newmont-Goldcorp und Barrick Gold.

Nach der Übernahme des US-Platin- und Palladium-Unternehmens Stillwater Mining, die Sibanye im Jahr 2017 abschloss, wird für die Südafrikaner eine weiter positive Entwicklung mit einem nachhaltigen Turnaround erwartet.

Es bestehen weitere Chancen, die auch Anleger im Platin noch nutzen könnten. Allerdings dürfte ein Kauf in die aktuellen Kursspitzen hinein nicht unbedingt zu den besten Anlageideen gehören.

Viel besser ist es, antizyklisch zu Tiefstkursen zu kaufen.

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