Paion: Böser Kurssturz mit Ansage!

Marc Rendenbach
13.06.16

Mehrfach hatten wir über die letzten Monate zur Vorsicht geraten, was die Papiere von Paion (WKN: A0B65S) anbelangt. Nach einer längeren Seitwärtsbewegung wurde mit dem heutigen Kurssturz von zeitweise über 15% nun ein neues Verkaufssignal erzeugt. Der Aktie dürften jetzt nur noch sehr gute News helfen.

Die Unsicherheit bei Paion nimmt stark zu. Die von uns schon im März beschriebene Sorge um eine große Kapitalerhöhung ist berechtigter denn je, denn lange kann sich Paion mit seinen vorhandenen Mitteln nicht mehr über Wasser halten. Je tiefer nun der Kurs, desto umfangreicher dürfte eine dringend benötigte Kapitalmaßnahme ausfallen. Paions Hoffnungsträger, das kurzwirksame Anästhetikum Remimazolam, scheint noch weit davon entfernt, für nennenswerte Umsätze zu sorgen. Nun mehren sich angesichts des Kursrückgangs sogar die Zweifel, dass Paion für seinen Leitwirkstoff in Kürze weitere positive Studiendaten berichten kann. Angekündigt waren diese für Mitte des Jahres.

Gute Nachrichten zu der laufenden Phase-3-Studie in den USA sind für Paion aktuell aber wohl die einzige Hoffnung, doch noch eine Kapitalerhöhung zu einigermaßen vertretbaren Konditionen durchführen zu können. Circa 50 Millionen Euro an Kosten werden für den Zulassungsprozess von Remimazolam in den USA und dessen anfängliche Vermarktung veranschlagt - über 60% der aktuellen Marktkapitalisierung! Dass sich für Remimazolam trotz seines weit fortgeschrittenen Entwicklungsstands derzeit anscheinend keine neuen Partner finden lassen, hinterlässt ebenfalls einen faden Beigeschmack. Die Paion-Aktie bleibt somit ein ganz heißes Eisen mit immer noch erheblicher Downside-Gefahr. Eine kleine technische Unterstützung im Bereich von 1,65 Euro sollte der Aktie im aktuell schwierigen Marktumfeld kaum helfen.

Risikoarme Alternative mit Vervielfachungspotenzial auf Jahressicht

Deutlich entspannter lebt es sich mit der besseren Biotech-Alternative Biodel (WKN: A1JZU5). Nachdem es hier vergangen Monat wie von uns angekündigt zu einem heftigen Kursknall in Folge einer Merger-News kam, ist die Aktie nun wieder spottbillig. Anfang des Monats haben wir in unserem Update verraten, weshalb es hier in den nächsten Monaten eigentlich nur wieder nach oben gehen kann. So wird die Nasdaq-Aktie aktuell rund 30% unter ihrem Netto-Cashbestand per Ende März gehandelt. Mit dem für das dritte Quartal vorgesehenen Merger kommt es zu einem Quasi-IPO eines der spannendsten Biotech-Plays überhaupt: Albireo Pharma, ein Spin-out des Pharmariesens AstraZeneca aus dem Jahre 2008, wird von extrem schwergewichtigen Pharma-Fonds beziehungsweise Venture-Capital-Investoren gestützt und sucht über Biodel den schnellen Weg an die Börse. Im Herbst letzten Jahres übernahm der ehemalige Europachef von Bristol-Myers Squibb, Ron Cooper, den Chefsessel bei Albireo. Schon damals war ein Börsengang im Gespräch. Das Besondere für alle, die jetzt Biodel-Aktien kaufen: Sie würden Albireo im Rahmen des Mergers derzeit zu einmalig günstigen Konditionen bekommen. Biodels kommende Aktionärsversammlung soll den Merger in den nächsten Wochen  offiziell beschließen.

Interessenkonflikt
Der Autor dieser Publikation hält zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Aktien des hier besprochenen Unternehmens Biodel und hat – wie andere Aktionäre auch – eventuell die Absicht, diese – auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei insbesondere von erhöhter Handelsliquidität profitieren. Hierdurch besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Bitte beachten Sie unseren vollständigen Haftungsausschluss und weitere Hinweise gemäß §34b Abs. 1 WpHG in Verbindung mit FinAnV (Deutschland) unter: sharedeals.de/haftungsausschluss.

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