Kontron: Nimmt die Aktie jetzt wieder Fahrt auf?

Die Kontron-Aktie (WKN: A0X9EJ) stand in den vergangenen Wochen unter großem Abgabedruck. Seit dem Rallye-Hoch von Anfang August bei 21,16 € hat der Kurs um fast -20% korrigiert. Nachdem sich die Aktie in den letzten Tagen im Bereich 17,50 € wieder etwas stabilisieren konnte, kam es am Mittwoch zu einem deutlichen Kurssprung von fast +3% auf knapp 18 €. Auch am Donnerstag steigt die Aktie weiter. Was sind die Gründe dafür?

Kontron startet weiteres Aktienrückkaufprogramm

Am Mittwoch hat der IT-Spezialist ein weiteres Aktienrückkaufprogramm auf den Weg gebracht. Wie das Unternehmen mitteilte, sollen bereits ab dem kommenden Montag bis zu 4 Millionen Papiere im Volumen von maximal 70 Millionen € zurück erworben werden. Das Aktienrückkaufprogramm endet spätestens am 1. Oktober 2024.

Die positive Reaktion an der Börse ist nur allzu verständlich. Mit der Ankündigung des Aktienrückkaufprogramms signalisiert Kontron, dass es die eigenen Aktien für ein gutes Investment hält und den aktuellen Kurs für zu niedrig erachtet. Marktteilnehmer müssen davon ausgehen, dass die weiteren Perspektiven des Unternehmens sehr gut sind.

Kontron selbst begründete den Schritt mit den „hervorragenden“ Geschäftsaussichten und der starken Liquiditätslage, die sowohl die Finanzierung des organischen Wachstums und der geplanten Akquisitionen als auch den Erwerb der Aktien ermöglicht.

Aktionäre profitieren auch dadurch, dass ihr Anteil am Unternehmen durch die Reduzierung der im Umlauf befindlichen Aktien steigt und somit auch die Dividenden bei gleichbleibender Ausschüttungssumme zunehmen. Das wiederum führt zu einer höheren Dividendenrendite.

Hochinteressanter Investment Case

Doch auch ohne den Aktienrückkauf gehört Kontron meines Erachtens zu einer der spannendsten Investmentstorys im deutschsprachigen Raum. Die Zahlen zum zweiten Quartal, die bereits Anfang August vorgelegt wurden, haben gezeigt, dass das Unternehmen auf einem starken Wachstumskurs geblieben ist. Die Bruttomarge lag bereichsübergreifend erstmals bei über 40%.

Nach den Zahlen zeigte sich das Management um Konzernchef Hannes Niederhauser zuversichtlich, die Ende März angehobene Jahresprognose übertreffen zu können. Diese sieht eine operative Rendite (EBITDA-Marge) von 11% und einen Nachsteuergewinn von 66 Millionen € vor. Die Erlöse sollen organisch auf 1,2 Milliarden € zulegen.

Mittelfristiges Ziel ist es, die Umsätze bis zum Jahr 2025 auf 2,0 Milliarden € zu steigern. Gleichzeitig soll die Profitabilität deutlich verbessert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sind weitere Akquisitionen geplant. Allein in diesem Jahr wurden bereits vier Übernahmen im margenstarken Software-Geschäft getätigt. Dieses Segment soll sich bis 2025 zum größten Segment entwickeln und ab 2027 mehr als 50% zum Umsatz beisteuern.

Kursziele liegen weit über dem aktuellen Niveau

Die fortschreitende Digitalisierung und die industrielle Transformation bieten Kontron große Wachstumsmöglichkeiten. Das sehen auch die Analysten so. In einer aktuellen Analyse hat Hauck & Aufhäuser seine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 30 € erneuert. Warburg Research sieht die Aktie mit 27 € fair bewertet.

Beide Kursziele liegen weit über dem aktuellen Niveau und machen deutlich, wohin die Reise gehen könnte. Auch ich sehe die Aktie mittelfristig in derartige Kursregionen vorstoßen, langfristig sind sogar noch höhere Bewertungen drin.

Nach der frohen Kunde des Aktienrückkaufprogramms traue ich der Aktie zu, jetzt wieder den Vorwärtsgang einzulegen. Mit dem Sprung über die 200-Tage-Linie (SMA200) würde sich das Chartbild wieder deutlich aufhellen.

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