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IonQ: Die Katze ist aus dem Sack

Sascha / 17.11.21 / 16:02

Erst vor kurzem haben wir die Aktie von IonQ (WKN: A3C4QT) vorgestellt. IonQ ist ein Quantencomputerspezialist, der via SPAC an die Börse gekommen ist. Das Unternehmen entwickelt Quantencomputer und stellt dann Kunden deren Rechenleistung via Cloud gegen Bezahlung zur Verfügung. Bisher war das ein Quantencomputer mit 22 QuBits, nun scheint man einen solchen mit 32 QuBits zur Verfügung stellen zu können.

Grundsätzlich handelt es sich bei IonQ also um ein US-Unternehmen, das sich mit der Forschung und Entwicklung von Quantencomputern befasst. Quantencomputer sind dabei spezielle Rechner, deren CPU die Gesetze der Quantenmechanik nutzt. Im Unterschied zu herkömmlichen Computern arbeiten sie so nicht auf Basis elektrischer, sondern quantenmechanischer Zustände. Dadurch erhofft man sich, am Ende Supercomputer entwickeln zu können, die die heutigen Rechner in ihrer Leistung um ein Vielfaches übertreffen.

Wenig Transparenz durch Reverse IPO

Bei der Vorstellung hatten wir einen entscheidenden Kritikpunkt am Unternehmen respektive an der Aktie: Aufgrund des Börsengangs über einen SPAC fehlte es hier einfach an Transparenz. Darum lautete mein Fazit auch, dass sich nur technikbegeisterte spekulative Anleger ein paar Aktien zu Kursen unter 20 US$ ins Depot packen sollten.

Am Montag standen nach Börsenschluss in New York die ersten Quartalszahlen von IonQ auf dem Programm. Und sie fielen ernüchternd aus. So erzielte die Gesellschaft in Q3 einen Quartalsumsatz von 223.000 US$ und damit in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2021 einen Gesamtumsatz von gerade einmal 451.000 US$.

Allerdings konnte man in den vergangenen 12 Monaten einen Auftragseingang von 15,1 Millionen US$ verbuchen. Zudem liegen die Cash/Cash-äquivalenten Mittel immerhin bei 587 Millionen US$ – und das trotz eines bereinigten „Gewinns“ vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (adjusted EBITDA) in Höhe von -7,9 Millionen US$. Können solche Geschäftszahlen wirklich einen Börsenwert von inzwischen rund fünf Milliarden US$ rechtfertigen?

Anleger begeistert von Prognoseanhebung

Die Anleger in den USA scheinen die exorbitant hohe Bewertung des Unternehmens jedoch völlig auszublenden. So wird IonQ als eine Art Tesla im Bereich der Quantencomputertechnologie gesehen. Technikbegeisterte Trader lieben die Aktie. Trotz anfänglicher Kursverluste stieg der Titel daher zuletzt um etwa ein Drittel auf über 26 US$.

Geholfen hat dabei vielleicht auch eine Prognoseerhöhung durch das Management. Denn dies erwartet nunmehr nicht mehr nur einen Jahresumsatz von 15,0 Millionen US$ im laufenden Geschäftsjahr 2021. Vielmehr erhöhte man die eigene Prognose auf 15,8 Millionen US$. Auch wenn die Richtung stimmen mag, war, ist und bleibt die Aktie jedoch sauteuer.

Offenbar kann auch eine solch hohe Bewertung die technikbegeisterten US-Trader nicht schocken. Wer die Aktie kauft, sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Risiken für massive Kursverluste groß sind. Aber solange die Kursrallye läuft, nährt die Hausse die Hausse. Zumal das Thema Quantencomputing heiß ist und heiß bleiben wird. Zocker halten daher an der Aktie fest und nehmen erst oberhalb von 30 US$ Teilgewinne mit!

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